Die 2015 von der WHO beschlossene "Global technical strategy for malaria 2016-2030" sieht unter anderem die Ausrottung der Tropenkrankheit in mindestens 35 Ländern und die Senkung der Sterblichkeitsrate um wenigstens 90 Prozent vor. Ob dieses Ziel erreicht werden kann, ist derzeit eher zweifelhaft.
Die Fortschritte bei den Todesfällen sind beispielsweise überschaubar. Starben 2016 etwa 427.000 Menschen an Malaria, waren es 2019 rund 411.000. Die Opfer der von weiblichen Anopheles-Stechmücken übertragenen Krankheit leben zu über 90 Prozent in Afrika. Malaria ist auf dem Kontinent die die siebthäufigste Todesursache. Das am stärksten betroffene Land ist mit etwa einem Viertel der Todesfälle Nigeria. Dahinter folgen die Demokratische Republik Kongo und Tansania.
Mit geschätzt 229 Millionen Infektionen weltweit im Jahr 2019 zählt Malaria zu den wichtigsten und gefährlichsten Infektionskrankheiten. Sie wird durch Parasiten verursacht, die durch die Stiche von infizierten weiblichen Mücken auf den Menschen übertragen werden. Kinder unter fünf Jahren sind die am stärksten gefährdete Gruppe, die von Malaria betroffen ist. 2019 entfielen 67 Prozent (274.000) aller Malaria-Todesfälle weltweit auf diese Gruppe.
Eine Tübinger Studie macht aber Hoffnung auf einen wirksamen Malaria-Impfstoff. Die Forschergruppe des Instituts und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) konnte zeigen, dass der Impfstoff „PfSPZ-CVac“, der in Tübingen gemeinsam mit dem Biotechnologieunternehmen Sanaria entwickelt wird, einen Schutz von 77 Prozent gegenüber Malariaparasiten bewirkt.
Bei „PfSPZ-CVac“ handelt es sich um einen Lebend-Impfstoff, bestehend aus infektiösen Malariaparasiten, die dem Probanden injiziert werden. Gleichzeitig wird ein Malariamedikament gespritzt. Die Parasiten gelangen zunächst in die Leber und wandern von dort nach sieben Tagen ins Blut. Sobald die Parasiten die Leber verlassen, tötet das Medikament diese sofort ab. Somit hat das Immunsystem der Geimpften genügend Zeit, eine hochspezifische und wirksame Immunität gegen die Parasiten aufzubauen.
Des Weiteren konnte das Forschungsteam zeigen, dass der Schutz gegen heterologe Parasiten ebenfalls vorhanden ist – also gegen solche Parasiten, die gegenüber den zur Immunisierung verwendeten Parasiten genetisch sehr unterschiedlich sind (für die Impfung wurden Parasiten aus Afrika verwendet, für die Belastungsinfektion Parasiten aus Südamerika).