Was ein internationaler Umzug kostet
Ein internationaler Umzug will gut geplant und vorbereitet sein. Neben vielen organisatorischen Faktoren spielen auch die Umzugskosten eine nicht unerhebliche Rolle. Welche dies sind und wie diese reduziert werden können, zeigt dieser Beitrag.
Die Umzugsgröße:
Die Basis für die Kalkulation von Umzugskosten ist das Umzugsvolumen. Hiernach bemisst sich beim Umzug per Seefracht die Containergröße und bei der Luftfracht die Größe des Air-Containers.
Seecontainer sind standardisiert und es gibt sie als 20 Fuß-, 40 Fuß-, 40-Fuß-high-cube- oder als 45-Fuß-Container. Letzterer wird jedoch nicht auf allen Relationen eingesetzt.
Tipp: Sollte das Umzugsvolumen nur knapp das Fassungsvolumen von beispielsweise einem 20-Fuß-Container überschreiten, lohnt sich die Überlegung, etwas zu reduzieren, damit man nicht wegen einiger weniger Gegenstände den nächstgrößeren und teureren (40 Fuß) Container einsetzen muss.
Der Umzugstermin:
Es kann sich preislich auswirken, zu welchem Termin man umzieht. Hochsaison im Umzugsgeschäft sind in der Regel die Sommermonate sowie die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr. Der Grund für Umzüge speziell während der Sommermonate sind unter anderem die Ferien der internationalen Schulen; ein Zeitpunkt, zu dem viele Expats zum nächsten Assignment oder nach Hause umziehen, um den Kindern einen Schulwechsel mitten im Schuljahr zu ersparen.
Tipp: Wenn Sie nicht an feste Termine gebunden sind und den Umzugszeitpunkt frei wählen können, sprechen Sie mit Ihrem Möbelspediteur; dieser nennt Ihnen Termine, an denen Sie keine „Saisonzuschläge“ zahlen. Vermeiden Sie es auch, am Wochenende umzuziehen, um den Wochenendzuschlag auf die Löhne des Umzugspersonals zu umgehen.
Die Eigenleistung:
Sollten Sie die erforderliche Zeit (und Lust) haben, sprechen Sie mit Ihrem Möbelspediteur, welche Eigenleistung Sie erbringen können und dürfen.
Tipp: Zeitintensive Arbeiten wie der Ab- und Aufbau von Möbeln oder das Entsorgen von Umzugsgut, welches nicht mit umgezogen werden soll, können sich reduzierend auf die Umzugskosten auswirken.
Der Sammelcontainer:
Einige Möbelspediteure bieten Sammelcontainer insbesondere in die USA sowie nach Australien und Neuseeland an. In diese Sammelcontainer wird Umzugsgut für mehrere Kunden verladen. Sobald der Container voll ist, wird er verschifft. Die Fixkosten wie Seefracht, Hafenkosten, Transport zum/vom Hafen etc. werden unter den Kunden aufgeteilt.
Tipp: Wenn Ihr Umzugsvolumen nicht allzu groß ist und die Dauer des Umzuges von Abgangs- zum Zielort für Sie unerheblich ist, ist der Sammelcontainer eine Alternative. Ihr Umzugsgut wird vom Möbelspediteur exportgerecht verpackt und zum Sammelcontainer geliefert; am Zielort wird Ihnen Ihr Umzugsgut dann wieder nach Hause gebracht. Um die Zollabfertigung kümmert sich Ihr Möbelspediteur.
Die Beiladung:
Für gängige Relationen innerhalb von Europa (zum Beispiel Paris, London, Barcelona, Madrid usw.) können Sie Ihren Möbelspediteur nach den Kosten für einen Umzug als Beiladung fragen. Bei der Beiladung wird Ihr Umzugsgut zusammen mit Umzugsgut eines (oder mehrerer) anderen Kunden zusammen im Möbelwagen transportiert. Sie nennen dem Möbelspediteur ein Zeitfenster, idealerweise zwei bis vier Wochen, in dem der Umzug stattfinden soll und der Möbelspediteur gibt Ihnen dann die genauen Umzugstermin vor.
Tipp: Sollten Sie zeitlich flexibel sein, ist die Beiladung eine gute Alternative. Sie profitieren von einem günstigeren Preis, da der Möbelspediteur sich aus mehreren Einzelaufträgen eine „Tour“ zusammenstellen kann.
Transport von Alkohol und Lebensmitteln:
Die Einfuhr von Alkohol und Lebensmitteln unterliegen in fast allen Ländern besonderen Bestimmungen. Häufig werden besondere Dokumente gefordert oder die Einfuhr ist sogar verboten.
Tipp: Vermeiden Sie, Alkohol und Lebensmittel in Ihrem Umzugsgut zu versenden. Der Zoll reagiert weltweit sehr „allergisch“ darauf, denn entweder auf den Umzugsgutlisten oder spätestens beim Röntgen der Container werden Alkohol und Lebensmittel entdeckt. Eine intensive Zollbeschau, die wiederum mit zusätzlichen Kosten verbunden ist, ist dann garantiert.
Alles aus einer Hand:
Viele internationale Möbelspediteure bieten Ihnen sowohl nationale als auch internationale Umzüge von Haus-zu-Haus an. Für Sie bedeutet das, dass Sie nur mit dem durch Sie beauftragten Möbelspediteur verhandeln. Er kümmert sich um die Leistungen am Abgangs- und Zielort, um die See- und/oder Luftfracht, um die Transportversicherung sowie um Zollabfertigung und Dokumentation.
Tipp: Auch wenn es Ihnen auf den ersten Blick günstiger erscheint, die einzelnen Dienstleistungen getrennt einzukaufen, rechnen Sie bitte genau! Ihr Möbelspediteur kennt seine Partner und hat oft besondere Konditionen mit diesen vereinbart. Unterschätzen Sie auf keinen Fall die Zeit, den Stress und den Aufwand, den Sie für die Koordination benötigen, wenn Sie Einzelleistungen bei unterschiedlichen Dienstleistern einkaufen.
Transport per See- oder Luftfracht:
Zu einigen Seehäfen sind die Schiffslaufzeiten sehr kurz (zum Beispiel die Ostküste der USA). Dazu ein Beispiel: Auf der Route von Bremerhaven nach New York dauert der Transport per Schiff von Hafen-zu-Hafen gerade mal 10 Tage, der Transport von Bremerhaven nach Los Angeles dauert hingegen 28 Tage, da das Schiff durch den Panamakanal zur Westküste fahren muss.
Tipp: Überlegen Sie gut, ob Sie wirklich Ihr Umzugsgut per Luftfracht zu diesen Zielen versenden möchten. Bedingt durch die hohen Sicherheitsmaßnahmen an den Flughäfen benötigt die Luftfracht auch ihre Zeit, um am Ziel anzukommen. Oftmals ist die Verschiffung per Seefracht nur unwesentlich länger, jedoch viel günstiger als die Variante per Luftfracht.
Der Autor:
Rolf Schäfer ist Leiter Verkauf beim Umzugsspezialisten DONATH International.
Für Fragen und Angebotserstellungen ist er persönlich erreichbar unter +49-6174-929-322 und