Die Infektionskrankheit Malaria befällt jährlich rund 240 Millionen Menschen weltweit. Eine Entzündung im Körper des Gestochenen verlangsamt die Entwicklung von Malariaparasiten im Blutkreislauf. Forschende glauben, dass sie damit einen Ansatz für eine neue Art der Therapie und auch Vorbeugung gefunden haben.
Konkret haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Peter Doherty Institute for Infection and Immunity und des Kirby Institute mit dem neuen Behandlungsansatz von Malaria auseinandergesetzt und sind offenbar einen wichtigen Schritt in der Bekämpfung dieser Erkrankung weitergekommen.
Malaria ist eine von Mücken übertragene Krankheit und wird durch Plasmodium-Parasiten verursacht, die in rote Blutkörperchen eindringen und sich dort vermehren. Frühere Studien haben gezeigt, dass die Parasiten die Bedingungen in der Wirtszelle schnell wahrnehmen und darauf reagieren, indem sie sich mit ihrer inneren Uhr synchronisieren. Während bekannt ist, dass der Nährstoffgehalt des Körpers und der tägliche zirkadiane Rhythmus die Entwicklung der Parasiten beeinflussen, war bisher wenig über die Auswirkungen von Entzündungen auf die Parasiten bekannt.
„Zunächst entdeckten wir, dass Entzündungen im Körper das Frühstadium der Parasiten daran hindern, zu reifen. Wir haben auch festgestellt, dass die Entzündung signifikante Veränderungen in der Zusammensetzung des Blutplasmas auslöst. Und als wir tiefer gruben, fanden wir in dem veränderten Plasma Substanzen, von denen wir glauben, dass sie das Wachstum von Parasiten im Körper hemmen“, so Ashraful Haque von der University of Melbourne und Co-Leiter des Bereichs bakterielle und parasitäre Infektionen am Peter Doherty Institute for Infection and Immunity.
Parasiten nach vier Stunden aktiv
„Mithilfe der Genomsequenzierungstechnologie erkannten wir, dass die Parasiten in diesem veränderten Plasma bereits nach vier Stunden ihre genetische Proteinaktivität anpassten, was zu einer langsameren Reifung der roten Blutkörperchen führte“, sagt David Khoury vom Kirby Institute. „Die Erkenntnisse beruhen auf Experimenten an Tiermodellen. Sie seien die Grundlage für weitere Untersuchungen der spezifischen Mechanismen, die die Reifung der Parasiten hemmen“, sagt Miles Davenport, ebenfalls vom Kirby Institute. Ließen sich diese genauer identifizieren, könnte sich Malaria besser bekämpfen lassen.
Untersuchungen zufolge haben Tropenkrankheiten während der Pandemie trotz der Reisebeschränkungen zugenommen. Auch Infektionen mit dem Malaria-Erreger sind häufiger geworden. Die Symptome der Malaria ähneln den Krankheitszeichen von Covid-19. Das sind Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen sowie selten Durchfall und Erbrechen.