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Expatriates

InterNations-Studie: Die meisten Expats leben in den USA

Die USA waren im Mai 2016 das häufigste Gastland für alle, die im Ausland leben und arbeiten. Daneben zieht es Expats am häufigsten nach Deutschland, in die Vereinigten Arabischen Emirate und Großbritannien. Das zeigt eine Erhebung der über 2,2 Millionen Mitglieder von InterNations, dem weltweit größten Netzwerk für Expatriates.

Während die Entsendung durch den Arbeitgeber nach Angaben der Expat Insider 2015 Studie der Hauptgrund für den Umzug in die USA ist, hat ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Expats, die zurzeit in den anderen drei Ländern leben, dort auf eigene Faust eine Anstellung gefunden.

Die Mitgliederdaten von InterNations zeigen weiter, dass die Länder, aus denen die meisten Expats stammen, rund um den Globus verteilt sind. Mit circa 149.000 Personen beziehungsweise zehn Prozent aller Expats auf InterNations stellen US-Bürger den Löwenanteil unter denjenigen, die der Heimat den Rücken kehren. Es folgen Expats aus Großbritannien und Indien mit acht beziehungsweise sechs Prozent. Sowohl Frankreich als Deutschland stellen jeweils fünf Prozent der Expatriates auf der Plattform.

Wo zieht es die Expats hin?

Da 124.600 (entspricht acht Prozent) der Expats aus dem InterNations-Netzwerk in den USA eine neue Heimat gefunden haben, dominieren die Vereinigten Staaten auch als Zielland Nummer 1. Für weitere sieben beziehungsweise sechs Prozent sind Deutschland, die Vereinigten Arabischen Emirate und Großbritannien zu einem neuen Zuhause geworden. Circa acht von zehn Expats, die in einem der genannten Länder leben, sind im Allgemeinen mit dem Leben im Ausland zufrieden.

Während englischsprachige wie auch südamerikanische Mitglieder von InterNations eindeutig die USA als Zielland bevorzugen, sind die diversen europäischen Nationalitäten gleichmäßig auf Nordamerika und andere europäische Staaten verteilt. Expatriates aus Belgien und den Niederlanden zieht es zum Beispiel eher in die Vereinigten Staaten. Italienische Expats siedeln hingegen zumeist nach Großbritannien. Mitglieder aus den beiden osteuropäischen Ländern Polen und Rumänien sowie spanische Staatsbürger leben lieber in Deutschland. Bei diesem Trend gibt es jedoch eine Ausnahme: Britische InterNations-Mitglieder bevorzugen die Vereinigten Arabischen Emirate mehr als umliegende europäische Länder. Laut der Expat Insider 2015 Studie ist es nicht nur die neue Arbeitsstelle im Ausland (29 Prozent) die Briten dorthin zieht. Auch die Aussicht auf eine bessere Lebensqualität (ebenfalls 29 Prozent) und die Suche nach einer persönlichen Herausforderung (27 Prozent) sind ausschlaggebend für den Auslandsaufhalt.

Dalia Gamali, eine britische Staatsbürgerin, die seit fast sechs Jahren in Dubai lebt, bestätigt diese Beobachtung: “Nachdem ich aus Singapur hierher gezogen war, ist Dubai zu meinem persönlichen Traumziel geworden. Die relative Nähe zu Großbritannien, das sonnige Wetter und die sichere Umgebung haben mich überzeugt.” Anna Hazlett, Private Wealth Manager und ebenfalls in Dubai ansässig, ergänzt: “Der Persische Golf ist eine diverse und sehr dynamische Region mit ausgezeichneten Karrierechancen.”

Türkei ist Gast- und auch Herkunftsland

Obwohl die Türkei derzeit aus ganz anderen Gründen in den Medien für Schlagzeilen sorgt, ist das Land auch eine der bedeutendsten Entsendenationen für Expatriates weltweit. Im Mai 2016 zählte InterNations unter den internationalen Mitgliedern des Netzwerks fast 30.000 türkische Staatsbürger, die zurzeit im Ausland leben. Das entspricht circa zwei Prozent aller Mitglieder der globalen Online-Community. Unter den Türken, die ihre Heimat verlassen, ist der Wunsch nach einer internationalen Karriere die wichtigste Motivation. So zogen 31 Prozent der türkischen Umfrageteilnehmer aus der Expat Insider 2015 Studie unter anderem ins Ausland, weil sie dort auf eigene Initiative einen neuen Job fanden. Weitere 29 Prozent wurden von ihrem Arbeitgeber entsandt. Dies ist ein weitaus höherer Anteil als der weltweite Durchschnitt von 18 Prozent. Das unter türkischen Expats beliebteste Zielland sind die Vereinigten Staaten. Etwa sieben Prozent der InterNations-Mitglieder aus der Türkei leben derzeit dort.

Während 64 Prozent aller befragten Expats weltweit mit Arbeit und Karriere im Ausland im Allgemeinen zufrieden sind, ist dieser Anteil unter Expats in den USA und Deutschland mit 68 beziehungsweise 69 Prozent sogar noch etwas höher. Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate hingegen schneiden mit 63 und 60 Prozent der Befragten, die sich positiv über das Berufsleben im Ausland äußern, leicht unterdurchschnittlich ab. Vielleicht hängen diese kleinen Unterschiede ja zum Teil auch vom jeweiligen Berufsfeld ab. In den USA ist das am häufigsten genannte Fachgebiet Bildung, Forschung und Wissenschaft sowie Übersetzung. Dagegen sind ausländische Arbeitskräfte in Deutschland vor allem im IT- und Technologiebereich tätig. In Großbritannien üben die meisten Expats eine Tätigkeit im Finanzsektor aus, während jeder achte Expat in den Emiraten in der Bauindustrie arbeitet, dicht gefolgt vom Groß- und Einzelhandel.

Über die InterNations Expat Insider 2015 Studie

Für die alljährliche Studie von InterNations unter mehr als 14.000 Umfrageteilnehmern aus 195 Ländern mit 170 Nationalitäten handelt es sich um eine der umfassendsten Studien weltweit, die sich mit der Lebenssituation von Expatriates befasst. Die Bewertungen aus diesen Einzelkategorien wurden dann in unterschiedliche Themenfelder aufgeteilt: Lebensqualität, Eingewöhnung im Gastland, Arbeit und Finanzen, Familie und Lebenshaltungskosten.

Nachdem Ecuador in den letzten zwei Jahren den ersten Platz für sich beanspruchte, wurde das Land dieses Jahr überraschend von Taiwan und Malta auf den dritten Platz der beliebtesten Destinationen von Expats verwiesen.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe September 2016 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.