Ein Blick in den Sternenhimmel: Diese Länder sind am besten geeignet

Sternegucken in Europa ist auch lange nach dem Valentinstag ein schönes Highlight auf Reisen. Doch für einen unverstellten Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel müssen die Bedingungen stimmen. Daten über Lichtverschmutzung, Wetterbedingungen und Chancen auf Polarlichter liefern daher Erkenntnisse über die nachweislich besten Stargazing-Reiseziele in Europa.

Die Reiseexperten von Holidu haben mithilfe einer Datenanalyse die besten Orte zum Sternegucken in Europa ermittelt. Auf der Suche nach immer neuen, einzigartigen Reise- und Naturerfahrungen wenden sich Reisende inzwischen vermehrt den Sternen zu.

Stargazing und Astro-Tourismus heißen die zwei aktuellen Travel-Trends. Sie führen Reisende zu den dunkelsten Orten der Erde für einen unverstellten Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel, der im Alltag selbst Bewohnern ländlicher Regionen meist verwehrt bleibt. So werden Himmelsereignisse wie Meteoritenschauer, der Blick auf unsere Galaxie – die Milchstraße – sowie das fantastische Naturschauspiel der Polarlichter zum neuen Anziehungspunkt für naturverbundene Reisende, die die Abgeschiedenheit, Ruhe und Finsternis zu schätzen wissen.

Um beim Sternegucken einen besonders guten Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel zu haben, müssen die Bedingungen stimmen: Nur die absolute Finsternis einer mondlosen Nacht und wolkenfreie Sicht erlauben den Blick auf Abermillionen von Sternen mit bloßen Augen. Für das folgende Ranking wurden daher aktuelle Daten über die Lichtverschmutzung (Leuchtdichte des Himmels) und die Wahrscheinlichkeit auf wolkenfreie Sicht für besonders bekannte Stargazing-Spots in Europa ausgewertet. Pluspunkte gab es außerdem, wenn die Möglichkeit besteht, auch die Aurora borealis – die Nordlichter – beobachten zu können, die nur oberhalb des Polarkreises am Himmel sichtbar werden.

Die Top-5 der Ziele zum Sternegucken

1. Island

Mithilfe der Datenanalyse ergibt sich Island als bestes Reiseziel für alle, die den sternenklaren Nachthimmel sowie das spektakuläre Naturschauspiel der Polarlichter sehen möchten. Die faszinierend tanzenden Lichter am Nachthimmel – die Aurora borealis – lassen sich aufgrund der perfekten Lage Islands inmitten des Polarkreises besonders gut beobachten. Vor allem in den Wintermonaten bieten besonders viele klare Nächte sehr gute Bedingungen. Island bietet bereits hervorragende touristische Infrastrukturen fürs Stargazing und alle, die die Polarlichter erleben möchten. Zahlreiche Unterkünfte richten sich bereits mit speziellen Angeboten an Reisende, zum Beispiel mit extragroßen Sternenhimmel-Fenstern oder exklusivem Aurora-Alarm-Service. Die besten Stargazing-Spots auf Island: Nationalpark Thingvellir, Asbyrgi-Schlucht.

2. Irland

Als idealer Ort für Sternenhimmel-Beobachtungen glänzen die vorwiegend ländlichen Regionen von Irland mit weitgehender Abwesenheit von künstlichem Licht – die mit Abstand größte Quelle von Lichtemissionen. Mit einer Flächenhelligkeit von durchschnittlich 21,89 mag/arcsec2 – eine Maßeinheit für die sogenannte Leuchtdichte des Himmels – sind keine anderen Stargazing-Spots so finster, wie die auf der irischen Insel. Zum Vergleich: Die Leuchtdichte von Städten wie zum Beispiel Berlin oder Köln beträgt etwa 18 mag/arcsec2. Die natürliche Dunkelheit erlaubt die klare Sicht auf die unendlichen Weiten unserer Galaxie. Irland gehört daher bereits zu den Top-Reisezielen weltweit, um Sternwanderungen zu unternehmen, Observatorien zu besuchen und andere Sternenhimmel-Erfahrungen zu erleben. In vereinzelten Nächten besteht sogar die Chance auf Nordlichter. Die besten Stargazing-Spots in Irland: Mayo Dark Sky Park, Grafschaft Kerry.

3. Nordirland, Vereinigtes Königreich

Erfahrenen Stargazern zufolge ist Nordirland der größte Geheimtipp, wenn man dem Himmel und den Sternen so richtig nahe kommen will. Wer zur richtigen Zeit reist, hat sogar die Chance, das atemberaubende Naturschauspiel der Polarlichter zu beobachten. Die beste Zeit dafür ist zwischen September und März. Dann sind nicht nur die Nächte deutlich länger, sondern die Wahrscheinlichkeit auf einen klaren Himmel ohne nennenswerte Bewölkung ist besonders hoch, zeigen ausgewertete Wetterdaten. Der besten Stargazing-Spot in Nordirland: Davagh Forest.

4. Deutschland

Auch hierzulande finden sich noch immer Flächen, die bei Nacht so düster sind, dass man einen atemberaubenden Blick auf den Nachthimmel und die Sterne genießen kann. Insbesondere der Sternenpark Rhön, das Westhavelland in Brandenburg und die Nordseeinseln Pellworm und Spiekeroog sind für Freizeit-Astronomie gut geeignet. Während der Perseiden – dem wiederkehrenden Sternschnuppenstrom – im Sommer oder anderen astronomischen Ereignissen punkten die deutschen Stargazing-Spots vor allem in Sachen Erreichbarkeit. Eine Chance auf Nordlichter gibt es in Deutschland allerdings nicht. Die Leuchterscheinungen, die durch Sonnenwinde und das Erdmagnetfeld ausgelöst werden, sind in Europa nur nördlich des Polarkreises sichtbar. Die besten Stargazing-Spots in Deutschland: Sternenpark Rhön, Westhavelland, Insel Pellworm und Insel Spiekeroog.

5. Finnland

Lange, dunkle Winter bieten Hobby-Sternenguckern einen echten Vorteil: Nächte sind häufig besonders klar und wolkenfrei und erlauben so einen besonders prachtvollen Blick auf den Sternenhimmel. Zudem liegt Finnland in einer Region mit besonders hoher Polarlichtaktivität, was das Land zu einem Anziehungspunkt für Stargazer aus ganz Europa macht. Ein besonderes Reise-Highlight sind die speziellen Polarlichter-Cabins, die man mieten kann. Sie liegen meist abgelegen, in ländlichen Gegenden mit wenig Lichtemissionen und bieten eine unvergleichliche und private Aussicht auf die wahrscheinlich schönsten Lichterscheinungen am nördlichen Nachthimmel. Die besten Stargazing-Spots in Finnland: Region Saariselkä, Stadt Ylläs.

Mehr Informationen über die besten Stargazing-Spots sowie die ausführliche Methodik der Untersuchung mit allen Quellen finden sich unter diesem Link.

Dartmoor-Nationalpark, Großbritannien; © Arthur Cauty, AdobeStock