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Gesundheit

Sport kann Brustkrebsrisiko reduzieren

© pololia, AdobeStock

Mehr körperliche Aktivität und weniger Zeit im Sitzen verringert das Brustkrebsrisiko, so eine Studie unter der Leitung von Cancer Council Victoria. Diese Ergebnisse sind laut den Fachleuten bei allen Arten und Stadien der Erkrankung einheitlich.

Die Studie basiert auf dem Verfahren der Mendelschen Randomisierung. Dabei werden genetische Varianten als Stellvertreter für einen bestimmten Risikofaktor herangezogen. In diesem Fall handelt es sich um ein körperlich aktives Leben im Vergleich zu einem sitzenden Lebensstil. Details wurden im „British Journal of Sports Medicine“ publiziert.

Datensätze von 130.957 Frauen ausgewertet

Ziel war es, genetische Belege zu finden, die einen kausalen Zusammenhang unterstützen. Beobachtungsstudien zeigen, dass der Mangel an körperlicher Aktivität und ein sitzender Lebensstil mit einem höheren Brustkrebsrisiko in Verbindung stehen. Der Beweis, dass diese Faktoren tatsächlich Brustkrebs verursachen, ist laut den Forschern jedoch eine andere Sache. Daher nutzten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Mendelsche Randomisierung, um festzustellen, ob eine lebenslange körperliche Aktivität und die sitzend verbrachte Zeit kausal mit dem Brustkrebsrisiko im Allgemeinen und bestimmten Arten von Tumoren im Speziellen in Zusammenhang stehen könnten.

Für die Studie haben die Fachleute Daten von 130.957 Frauen mit europäischen Vorfahren ausgewertet. 69.838 Frauen hatten Tumore, die sich lokal ausgebreitet hatten. Bei 6.667 Frauen handelte es sich um Tumore ohne Ausbreitung. Die Vergleichsgruppe umfasste 54.452 Frauen ohne Brustkrebs. Bei den Frauen handelte es sich um Teilnehmerinnen von 76 Studien, die unter der Ägide des Breast Cancer Association Consortium durchgeführt wurden. Dabei handelt es sich um ein Forum von Wissenschaftlern, die an der Erforschung des vererbten Risikos, an Brustkrebs zu erkranken, interessiert sind.

Sportlichkeit genetisch vorhersagbar

Das Wissenschaftsteam hat sich in einem nächsten Schritt auf bereits veröffentlichte Studien gestützt, die Daten der UK Biobank zu möglichen genetischen Erklärungen für eine Veranlagung zu körperlichen Aktivitäten, intensivem Betreiben von Sport oder sitzend verbrachter Zeit enthalten, um genetisch vorherzusagen, wie körperlich aktiv oder nicht aktiv ihre eigenen Studienteilnehmerinnen sind. Anschließend haben sie das allgemeine Brustkrebsrisiko entsprechend geschätzt, ob die Frauen bereits in den Wechseljahren waren oder nicht, entsprechend der Art der Krebserkrankung, dem Stadium und dem Grad.

Diese Analyse identifizierte 23.999 vor/perimenopausale Frauen mit invasivem Brustkrebs und 17.686 Frauen, die nicht betroffen waren. 45.839 postmenopausale Frauen litten an Brustkrebs. 36.766 Studienteilnehmerinnen waren gesund. Es gab 46.528 Östrogenrezeptor-positive Tumore und 16.432 Kontrollen. Dazu kamen 6.945 HER2-positive Tumore und 33.214 Kontrollen sowie 1.974 Fälle von triple-positivem Brustkrebs sowie 4.964 triple-negative Fälle. Es gab 42.223 Erkrankungen an invasiven duktalen/lobulären Karziomen und 8.795 Kontrollen. Bei 3.510 Fällen handelte es sich um duktale Karzinome in situ, bei 17.583 Erkrankungen um Krebs im Stadium 1, bei 15.992 Fällen um Stadium 2 und bei 4.553 Patientinnen um Stadium 3 bis 4. 34.647 Frauen verfügten über moderat abnormale Zelltumore und 16.432 Patientinnen über hoch abnormale Zelltumore.

Risiko bei regelmäßigem Sport sinkt um 38 Prozent

Die Analyse zeigt, dass ein höheres genetisch vorhergesagtes Level an körperlicher Aktivität mit einem um 41 Prozent geringeren Risiko eines invasiven Brustkrebses einhergeht. Bei dieser Beobachtung spielen der Menopausenstatus, die Art des Tumors, das Stadium oder der Grad größtenteils keine Rolle. Ähnlich steht eine genetisch vorhergesagte intensive Sportausübung an drei oder mehr Tagen pro Woche mit einem um 38 Prozent geringeren Krebsrisiko in Verbindung. Die Ergebnisse sind bei den meisten Fallgruppen gleichbleibend. Mehr genetisch vorhergesagte Zeit, die sitzend verbracht wird, steht mit einem um 104 Prozent höheren Risiko eines triple-negativen Brustkrebs in Zusammenhang. Auch diese Ergebnisse sind bei allen hormon-negativen Tumorarten gleichbleibend. Diese Ergebnisse blieben bestehen, nachdem Faktoren wie Rauchen und Übergewicht berücksichtigt wurden.

Quelle: pressetext.com

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe November 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

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