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Gesundheit

Finanzielle Belohnung führt zu mehr Impfungen

© Dragana Gordic, AdobeStock

Eine bescheidene finanzielle Belohnung kann dazu beitragen, die Covid-19-Impfraten zu erhöhen. Zu diesem Schluss kommt eine internationale Studie mit Beteiligung von Schweizer Hochschulen, die sich auf Daten aus Schweden stützt.

Trotz zahlreicher Appelle aus Politik und Wissenschaft bremsen stagnierende Impfquoten die Eindämmung der Corona-Pandemie. Viele Länder erwägen deshalb, mit Impfprämien mehr Menschen zu einer Covid-19-Impfung zu bewegen.

Anstieg der Impfrate um 4 Prozentpunkte

Dass sie damit richtigliegen könnten, zeigt nun eine Studie, die in der Fachzeitschrift „Science“ erschienen ist. Darin berichtet ein Forschungs-Team, dass es bei einem groß angelegten Versuch in Schweden gelungen ist, mit einer Prämie von rund 21 Franken (200 Schwedische Kronen) die Impfrate um 4 Prozentpunkte zu erhöhen. Mit der in Aussicht gestellten Belohnung ließ sich die bereits hohe Quote im Versuch von 72 Prozent auf 76 Prozent anheben.

„Unsere Studie zeigt, dass finanzielle Anreize die Impfrate erhöhen können, selbst wenn diese – wie in vielen Ländern der EU – bereits hoch ist“, so der Verhaltensökonom und Mitautor Dr. Armando Meier. An der Studie waren Wissenschaftler der Universitäten Basel, Lausanne, Zürich und Unisanté in Lausanne sowie weiterer Forschungseinrichtungen aus Europa und den USA beteiligt.

Finanzielle Anreize funktionieren

Die Untersuchung fand zwischen Mai und Juli 2021 mit einer repräsentativen Auswahl von rund 8.300 Personen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren statt. Sobald eine Impfung für ihre Altersgruppe freigegeben war, wurden die Studienteilnehmenden in einer Online-Umfrage nach ihrer Impfabsicht befragt.

Anschließend wurden sie nach dem Zufallsprinzip fünf verschiedenen Gruppen zugewiesen: Die Mitglieder der ersten Gruppe erhielten die Aussicht auf eine finanzielle Belohnung, wenn sie sich innerhalb von 30 Tagen impfen ließen. In drei weiteren Gruppen versuchten die Wissenschaftler unter anderem mit Informationen zur Sicherheit und Wirksamkeit von Covid-19-Impfstoffen und dem Herausstreichen, dass die Impfung anderen hilft, die Impfquote zu erhöhen. Für die letzte Gruppe, die als Kontrolle diente, gab es keinerlei begleitende Angebote. Ob sich die einzelnen Personen in den folgenden 30 Tagen tatsächlich gegen das Coronavirus hatten impfen lassen, überprüften die Forscher durch einen anonymisierten Abgleich mit Daten der schwedischen Gesundheitsbehörden.

Kaum Wirkung von „Nudges“

Das Forschungsteam stellte fest, dass die Aussicht auf eine Prämie nicht nur die erklärte Impfabsicht erhöht, sondern tatsächlich auch zu mehr Impfungen führt. Dies zeigte sich unabhängig vom Geschlecht, Einkommen und Alter der Teilnehmenden.

Weniger erfolgreich waren hingegen andere Anregungen, mit denen die Forscher versuchten, das Verhalten der Teilnehmenden zu beeinflussen. Dazu gehörte zum Beispiel die Aufforderung, Personen aus dem eigenen Umfeld zu nennen, welche die Teilnehmenden mit einer Impfung schützen könnten. Solche sogenannten Nudges erhöhten zwar kurzfristig die Absicht, sich impfen zu lassen. Sie führten aber genauso wie Ermahnungen und Erinnerungen am Ende nicht zu mehr Impfungen.

Mitautor Dr. Florian Schneider hält fest: „Die Ergebnisse relativieren die Befürchtung, dass finanzielle Belohnungen kontraproduktiv wirken und Unentschlossene von der Impfung abhalten könnten, indem sie etwa Misstrauen schürten.“ Im Gegenteil: Auch bescheidene monetäre Anreize können sich positiv auf die Impfquote auswirken. Die Studie ist hier abrufbar.

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe März 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.