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Gesundheit

Großbritanniens Krankenhäuser waren Covid-19-Infektionsherde

© emilijamanevska, AdobeStock

Mehr als einer von zehn stationär aufgenommenen Covid-19-Patienten in 314 Einrichtungen in Großbritannien hat sich während der ersten Welle der Pandemie im Krankenhaus angesteckt.

Das besagt eine Studie unter der Leitung der Lancaster University, an der auch Forschende der Universitäten Liverpool, Edinburgh, Birmingham und des Imperial College London teilgenommen haben. Details wurden in "The Lancet" veröffentlicht.

Die Forschenden haben die Krankenunterlagen von Covid-19-Patienten untersucht, die an der "International Severe Acute Respiratory and emerging Infections Consortium Clinical Characterisation Protocol UK"-Studie teilnahmen und vor dem 1. August 2020 erkrankten. Mindestens 11,1 Prozent der Covid-19-Patienten in den 314 Krankenhäusern infizierten sich nach der Aufnahme. Der Anteil der im Krankenhaus infizierten Personen stieg Mitte Mai auf 16 bis 20 Prozent, also lange nach dem Höhepunkt der Einlieferungen während der ersten Welle.

Viele Tausend Infektionen in Krankenhäusern

Zwischen 5.699 und 11.862 Patientinnen und Patienten hätten sich in der ersten Welle erst im Krankenhaus angesteckt. Das sei jedoch sehr wahrscheinlich eine zu geringe Schätzung, da keine Personen einbezogen wurden, die sich infiziert haben könnten, aber vor einer Diagnose entlassen wurden. Chris Green von der University of Birmingham zufolge gibt es womöglich diverse Gründe, warum viele in den Institutionen infiziert wurden. "Dazu gehört die große Anzahl von Patienten, die in Krankenhäuser mit eingeschränkten Möglichkeiten zur Isolierung von Infizierten eingeliefert wurden.

Dazu kommt ein eingeschränkter Zugang zu raschen und zuverlässigen Tests in der ersten Zeit des Ausbruchs sowie die Herausforderungen rund um den Zugang zu persönlicher Schutzkleidung und ihrem besten Einsatz."

Psychiatrien stark betroffen

Den Fachleuten nach könnte es auch um das Wissen gehen, wann Patientinnen und Patienten am ansteckendsten sind sowie die falsche Klassifizierung von jenen mit atypischen Symptomen, aber auch eine Unterschätzung der Übertragung über die Luft. Es gab je nach Art der Institution auch deutliche Unterschiede bei der Zahl der im Krankenhaus Infizierten. Krankenhäuser, die eine akute und allgemeine Versorgung anboten, verfügten mit 9,7 Prozent über einen geringeren Anteil an Infektionen.

Bei Spitälern mit Pflegeeinrichtungen lag dieser Wert bei 61,9 Prozent und bei psychiatrischen Krankenhäusern bei 67,5 Prozent. Das spiegle auch die Ausbrüche wider, die in Pflegeeinrichtungen beobachtet worden waren.

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe September des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

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