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Gesundheit

Mit diesen 5 Tipps Essen im Urlaub sorgenfrei genießen

© LStockStudio, AdobeStock

Gutes Essen spielt für die Deutschen im Urlaub eine wichtige Rolle. Leider ist der kulinarische Genuss im Ausland mit ein paar Tücken verbunden, denn es gibt Erreger, die einem gründlich den Appetit verderben können.

Christiane Manzenrieder, Diplom-Chemikerin sowie Ernährungsberaterin, gibt fünf essenzielle Tipps, wie man sich vor ihnen im Ausland schützen kann.

1. Krankheitserreger im Dessert

Man lernt von klein auf, dass es wichtig ist, Kühlketten einzuhalten und beispielsweise Eiscreme nach dem Auftauen nicht wieder einzufrieren. Das in der Eiscreme enthaltene Protein und der vorhandene Zucker sind für Keime ein idealer Nährboden, auf dem sie sich rasend schnell vermehren können, wenn das Eis zu warm gelagert oder die Kühlkette unterbrochen wird.

Was in Deutschland gilt, ist im Ausland aufgrund der meist höheren Außentemperaturen des Urlaubslandes erst recht wichtig. Daher sollte man darauf verzichten, Eiscreme oder Softeis von einem am Strand herumwandernden Händler zu kaufen, denn man kann sich nicht darauf verlassen, dass das Eis die ganze Zeit über vorschriftsmäßig gekühlt wurde. Hierbei ist Softeis noch anfälliger für Keime als Eiscreme. Eissorten wie Sorbet hingegen sind weniger bedenklich, da keine Milch enthalten ist, jedoch muss auch hier auf lückenlose Kühlung bei ausreichend niedrigen Temperaturen geachtet werden.  Mit einem Eis aus dem Lebensmittelgeschäft oder einer Eisdiele geht man hingegen kein Risiko ein und kann es sich unbesorgt schmecken lassen.

2. Keime im Wasser

Insbesondere bei hohen Temperaturen ist es für die Gesundheit von großer Bedeutung, ausreichend Wasser zu trinken. Während man sich in Deutschland jederzeit ein Glas Wasser aus dem Hahn zapfen kann, sollte man im Ausland davon Abstand nehmen, das Leitungswasser direkt aus dem Hahn zu trinken. Es kann mit gefährlichen Keimen (Listerien) in großer Menge oder Schwermetallen belastet sein, die schnell eine nicht ungefährliche Erkrankung wie Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung hervorrufen können. Für Länder wie in großen Teilen Asiens, in Afrika und Mittel- sowie Südamerika gilt, dass man unbehandeltes Leitungswasser nicht einmal für die Gesichts- und Mundhygiene verwenden sollte, da die Keimbelastung dort sehr hoch ist.

Um eine Infektion zu vermeiden, sollte man daher ausschließlich Mineralwasser aus Flaschen trinken und sich auch nur mit abgepacktem Wasser die Zähne putzen und das Gesicht waschen. Wer keinen Laden in seiner Nähe hat, kann das Leitungswasser vor Ort auch abkochen, wodurch die Keime abgetötet werden und die Infektionsgefahr beseitigt wird. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, genug Zeit einzuplanen, um jeden Tag frisches Wasser abzukochen, denn auch einmal gekochtes und damit keimfreies Wasser kann erneut von Bakterien besiedelt werden, wenn es den ganzen Tag ungekühlt aufbewahrt wird.

Wasserfiltersysteme sind kein Ersatz für das Kochen des Leitungswassers, denn sie verringern die Keimlast nicht in ausreichendem Maße. Sie können vielmehr selbst zur Quelle von gesundheitsschädlichen Mikroben werden, da sich in den Filtern Schimmelpilze ansiedeln können, die ihrerseits Husten, eine verstopfte Nase oder Hautreaktionen hervorrufen können. Auch vom Genuss offener Getränke, die in Imbissstuben und Gaststätten kostenlos angeboten werden, sollte man Abstand nehmen. Durch die ungekühlte und ungeschützte Aufbewahrungsart sind diese Getränke eine Brutstätte für Keime. Der Genuss einer Tasse Kaffee oder eines Espressos bleibt hingegen auch im Ausland ungetrübt.

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3. Fleisch nur komplett gegart verzehren

Fleisch, insbesondere Geflügel, sorgt durch Krankheitsausbrüche immer wieder für negative Schlagzeilen. Es ist allgemein bekannt, dass Fleisch mit Campylobacter, Salmonellen, E. coli, Noroviren und multiresistenten Staphylokokken belastet sein kann. Deshalb werden Verbraucher stets dazu angehalten, bei der Zubereitung von Fleisch auf Hygiene, Einhaltung der Kühlkette und ausreichend hohe Gartemperaturen zu achten, um eine Infektion durch die Keime zu verhindern.

Was hierzulande gilt, ist im Ausland erst recht wichtig, weshalb Reisende Fleisch durchaus auch als Streetfood zu sich nehmen können, sofern es durchgegart, durchgebraten bzw. gegrillt ist. Trotzdem sollte man sich den Händler genau anschauen, welche Hygienemaßnahmen er ergreift und ob er die nötige Sorgfalt bei der Lagerung und Zubereitung der Steaks walten lässt. Diese sollten stets nur vollständig durchgegart verzehrt werden, auch wenn es für einige Menschen den Genuss schmälert. Speisen wie Frösche oder Insekten, die eine gute Proteinquelle sind und für einen Europäer einen exotischen Gaumenkitzel bedeuten, kann man durchaus probieren, solange man sichergeht, dass auch diese vollständig gegart wurden.

4. Fisch und Meeresfrüchte niemals roh verzehren

Fisch, Sushi, Meeresfrüchte wie Muscheln und Shrimps sind delikate Lebensmittel, aber auch häufig für Lebensmittelinfektionen verantwortlich. Roher Fisch, insbesondere rohe Schalentiere oder Austern sollten mit Vorsicht genossen werden, da die möglicherweise darin enthaltenen Noroviren als häufigste Verursacher einer Gastroenteritis (Magen-Darm-Entzündung) gelten.  Zusätzlich sind Fische oft von Nematoden (Fadenwürmern) befallen, die sich auch im menschlichen Verdauungssystem einnisten und schwerwiegende Folgen haben können. Im Ausland sollte daher auf den Genuss von Sushi und Sashimi verzichtet werden und jeglicher Fisch sollte nur gut gebraten, gegrillt oder gekocht verzehrt werden.

Wird der Fisch bei 60-70°C ordentlich durcherhitzt und gesalzen oder bei -20°C einen Tag lang durchgefroren, dann überleben es die Parasiten in der Regel nicht. Viele der Würmer werden durchaus auch von dem völlig fremden Milieu im menschlichen Magen abgetötet. Unsere Magensäure ist um einiges heftiger als die eines Fisches. Dennoch sollten Reisende insbesondere in Ländern wie Japan und Holland, in denen Fisch roh oder mariniert gegessen wird, darauf achten, diesen durchgaren oder durchbraten zu lassen, um das Risiko einer Infektion zu vermeiden.

5. Krankheitssymptome durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten des eigenen Körpers

Verdauungsprobleme nach dem Verzehr von Milch, Weizengebäck oder Obst müssen nicht unbedingt durch eine Infektion mit Viren oder Parasiten, die in Lebensmittel enthalten sind, hervorgerufen werden. Auch eine Unverträglichkeit von Substanzen wie Milch- oder Fruchtzucker sowie Gluten und Histamin können starke Beschwerden hervorrufen. Während bei einer Lebensmittel-Infektion die Gabe eines Antibiotikums sinnvoll und notwendig ist, ist dieses bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit eher kontraproduktiv. Ein Breitbandantibiotikum tötet nämlich nicht nur die krankmachenden Bakterien im Darm ab, sondern auch die friedlichen, was zur Folge hat, dass die Darmflora in ihrer Zusammensetzung negativ verändert und dadurch die Symptome der Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten noch verstärkt werden.

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten bedürfen einer individuellen schulmedizinischen oder alternativen Behandlung. Die Nahrungsmittel-Expertin und Diplom-Chemikerin Christiane Manzenrieder hat damit schon vielen Privatpersonen und Unternehmer*innen erfolgreich geholfen, wieder vollkommen gesund zu werden.

Diese fünf Tipps tragen dazu bei, den Auslandsaufenthalt unbeschwert genießen zu können und gesund von der Reise zurückzukehren. So kann man den Spaß im Urlaub und den Erfolg im Geschäftsmeeting erreichen, den man sich erhofft hat.

Die Autorin:

Christiane Manzenrieder ist Diplom-Chemikerin sowie Ernährungsberaterin, betreut Projekte im Umweltmanagement und berät seit 30 Jahren Privatpersonen und Geschäftsleute, die ihre körperliche, mentale und unternehmerische Höchstform erreichen wollen. In diesem Beitrag stellt sie fünf Tipps vor, die dafür sorgen, dass die nächste Auslandsreise in gesundheitlicher Hinsicht ein voller Erfolg wird.

+49-172-74443-27

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe September des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.