10 Gründe, die für einen Job im Ausland sprechen
Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens hat das Netzwerk InterNations zehn Gründe zusammengetragen, warum es sich lohnt, im Ausland zu arbeiten. Die Informationen, auf denen diese Liste basiert, stammen aus verschiedenen Quellen – mehrere akademische Ausführungen zum Leben im Ausland, die 2,8 Millionen InterNations-Mitglieder weltweit sowie die jährliche Expat Insider Studie des Unternehmens.
1. Das Einkommen aufbessern
Laut einer Studie des Job-Portals Monster sind 74 Prozent der Deutschen mit ihrem Gehalt unzufrieden. Ein Umzug ins Ausland würde jedoch die finanzielle Lage möglicherweise verbessern. Fast die Hälfte aller Expats weltweit verdient nach eigener Aussage mehr als in der Heimat (51 Prozent), und bei fast einem Viertel (24 Prozent) ist das Einkommen im Ausland um einiges höher. Ein Fünftel der Expats (21 Prozent) verfügt sogar über ein jährliches Haushaltseinkommen von 100.000 US-Dollar, und weiteren 26 Prozent stehen zwischen 50.000 US-Dollar und 100.000 US-Dollar zur Verfügung.
2. Karriere machen
Ungefähr drei von zehn Expats (31 Prozent) führen berufliche Gründe als wichtigste Motivation für den Umzug ins Ausland an. Die Arbeit im Ausland wird ihren Erwartungen offenbar auch gerecht: Nur circa ein Viertel aller Expats (26 Prozent) bewertet die eigenen Karrierechancen im Ausland negativ. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer (53 Prozent) – ein doppelt so großer Anteil – sieht sie wiederum positiv. Einer von sieben (14 Prozent) ist mit den Aufstiegschancen sogar rundum zufrieden. „Unseren Recherchen zufolge unterscheiden sich die Karrierchancen für Expats von Land zu Land sehr stark“ sagt InterNations Gründer Malte Zeeck. „Besonders ehrgeizige Expats sollten in die USA ziehen – auch bestimmte Wachstumsmärkte wie Kasachstan und Vietnam kommen für sie infrage. Wer dagegen mehr Wert auf sichere Arbeitsplätze und eine stabile Wirtschaftslage legt, fühlt sich in Luxemburg, Deutschland oder der Schweiz besonders wohl.“
3. Problemlösungskompetenz stärken
Eine Studie von William W. Maddux (INSEAD Business School) fand heraus, dass größeres Wissen über beziehungsweise stärkere Anpassung an andere Kulturen bei MBA-Studenten in einem internationalen Studiengang die Problemlösungskompetenzen verbesserte. Nachdem fast einem Jahr im Ausland waren diejenigen Studenten, die anderen Kulturen gegenüber aufgeschlossen waren, auch eher dazu imstande, komplexe Querverbindungen zwischen ganz verschiedenen Ideen herzustellen.
4. Kreativer werden
Angela Leung von der Singapore Management University zeigte in ihrer Studie, dass die Vertrautheit mit verschiedenen Kulturen sich positiv auf die Kreativität auswirkt: Studenten, die mit zwei unterschiedlichen Kulturen in Kontakt kamen, zeigten nicht nur bessere kreative Leistungen, sondern auch kreativere Denkprozesse. Es fiel ihnen zum Beispiel leichter, ungewöhnliche Ideen zu entwickeln. Insofern ist es auch wenig überraschend, dass fast einer von zehn Expats (neun Prozent) im künstlerischen Bereich (zum Beispiel Musik oder darstellende Kunst) tätig ist.
5. Ein globales Netzwerk aufbauen
Expats haben unter ihren Kontakten im Durchschnitt fünf weitere Nationalitäten, wie die Recherche unter den 2,8 Millionen InterNations-Mitgliedern weltweit ergibt. Vergleicht man dieses Ergebnis mit verfügbaren Daten von Facebook, zeigt sich folgender Trend: Expats haben eher ein globales als ein lokales Netzwerk. Die Facebook-Studie zeigt, dass sich auf der Plattform am häufigsten lokale Freundescluster bilden: 84 Prozent aller Facebook-Freundschaften verbinden Mitglieder im gleichen Land. Auf InterNations überqueren 35 Prozent aller persönlichen Kontakte virtuelle Landesgrenzen – nur 65 Prozent beschränken sich auf Mitglieder im gleichen Aufenthaltsland.
6. Eine neue Sprache lernen
Für einen von zehn Expats waren bessere Sprachkenntnisse einer der Gründe, einen Job im Ausland anzutreten. Anscheinend profitieren jedoch sehr viele mehr linguistisch von ihrem Umzug: Drei von zehn Expats verfügen zumindest über Grundkenntnisse der jeweiligen Landessprache, und mehr als zwei Fünftel (43 Prozent) können sich sicher verständigen. Zudem zeigt eine repräsentative Recherche unter allen InterNations Mitgliedern, dass 84 Prozent derjenigen, die zurzeit im Ausland leben, mindestens zwei Sprachen sprechen. Mehr als einer von fünf (22 Prozent) beherrscht sogar vier oder mehr.
7. Sich als moderner Pionier beweisen
Ob Siedler im 17. Jahrhundert auf der Suche nach einer neuen Welt, Ingenieure im 20. Jahrhundert bei der Entwicklung neuer Technologien oder Startup-Gründer im 21. Jahrhundert bei der digitalen Revolution – was alle Pioniere gemeinsam haben, ist der Mut, sich unbekannten Herausforderungen zu stellen. Der gleiche Pioniergeist macht auch den Expat aus. Egal, ob man der Arbeit und Karriere zuliebe ins Ausland zieht (31 Prozent), für die Liebe und die Familie (25 Prozent), wegen einer besseren Lebensqualität (acht Prozent) oder auf der Suche nach einem neuen Abenteuer (sieben Prozent) – der Moment, in dem jemand Neuland betritt, macht ihn zum modernen Pionier. Sie suchen das Neue, das Einzigartige, das Unerforschte und das Unbekannte – genau wie die furchtlosen Pioniere von einst.
8. Kommunikationsfähigkeit fördern
Interkulturelle Kommunikation umfasst weitaus mehr als Fremdsprachenkenntnisse – vielmehr geht es um Souveränität im Umgang mit diversen Kulturen. Sobald sich Expats eingewöhnen und in der neuen Kultur wie zuhause fühlen, werden sie aufgeschlossener, toleranter und geschickter im Umgang mit kulturellen Unterschieden: Dies beschreibt Dr. Rona Hart von der University of East London in ihrem Buch Preparing for Your Move Abroad: Relocating, Settling In, Managing Culture Shock. Sie erläutert außerdem, dass man andere Menschen weniger (vor)schnell verurteilt sowie sich mit Meinungen und Handlungen auseinandersetzt, die man zuvor ignoriert oder abgelehnt hätte.
9. Mehr Work-Life-Balance
Fast die Hälfte aller Deutschen (46 Prozent) leidet laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse unter Stress am Arbeitsplatz. Wer im Ausland arbeitet, scheint wesentliche bessere Rahmenbedingungen zu haben. Zirka sechs von zehn Expats sind mit ihrer Arbeit im Allgemeinen (64 Prozent) sowie mit ihrer Work-Life-Balance (60 Prozent) zufrieden und halten ihren Arbeitsplatz für sicher (57 Prozent). Für bis zu 20 Prozent könnte es gar nicht besser laufen: 17 beziehungsweise 19 Prozent sind mit diesen Aspekten rundum zufrieden (allgemeine Zufriedenheit vs. Work-Life-Balance und sichere Arbeitsplätze). Unter den Befragten bewerten zudem 61 Prozent ihre Arbeitszeiten im Ausland positiv – 38 Prozent vergeben sogar die Bestnote.
10. Auf die Meinung von 42,5 Millionen Expats vertrauen
Das Marktforschungsinstitut Finaccord schätzt in seinem Global Expatriates Report, dass die Anzahl der im Ausland arbeitenden Expats weltweit mittlerweile 42,5 Millionen beträgt – 42 Millionen sind Arbeiter oder Angestellte, die auf eigene Initiative ins Ausland gezogen sind; bei den restlichen 500.000 handelt es sich um entsandte Mitarbeiter im Auslandseinsatz. Im Vergleich zum Jahr 2009 ergibt sich eine jährliche Wachstumsrate von ungefähr drei Prozent – der Trend zum Assignment oder zur Jobsuche im Ausland scheint ungebrochen. Und seien wir doch ehrlich: 42,5 Millionen Menschen können nicht irren.