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Expatriates
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Warum Arbeitnehmer weltweit ins Ausland gehen würden

Fast jeder zweite Deutsche Arbeitnehmer (44 Prozent) kann sich vorstellen, einen Job im Ausland anzunehmen. Die meisten scheuen den endgültigen Schritt aber aus familiären Gründen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die die Job-Seite Indeed durchgeführt hat. Dabei wurden 10.000 Menschen in acht Ländern zu ihren internationalen Job-Ambitionen befragt.

Wechselbereitschaft nach UK lässt seit Brexit nach

Ein weiteres interessantes Ergebnis aus deutscher Sicht: Bei ausländischen Fachkräften ist der hiesige Arbeitsstandort deutlich attraktiver. Denn nach Großbritannien ist Deutschland das attraktivste Ziel in Europa, wenn es um internationale Jobwechsel geht. In Großbritannien sind derzeit laut einer anderen Indeed-Erhebung eine Million Jobs mit Arbeitnehmern aus Mitgliedsstaaten der EU besetzt. Die Nachfrage nach Jobs im Vereinigten Königreich seitens EU-Bürgern hat jedoch seit dem Brexit um 18 Prozent nachgelassen.

Ausländer, die aus beruflichen Gründen nach Deutschland kommen, wechseln in erster Linie aus persönlichen Beweggründen (24 Prozent) oder weil sie ein konkretes und überzeugendes Stellenangebot erhalten haben (23 Prozent). Nur elf Prozent von ihnen gaben an, dass sie schon immer einmal in Deutschland leben wollten.

US-Amerikaner wollen mehrheitlich nach Europa

US-amerikanische Arbeitnehmer, die wegen des Jobs nach Europa kommen, haben sich knapp 60 Prozent von vornherein auf ein europäisches Ziel als ausländischen Arbeitsplatz festgelegt und von vornherein nur dort nach beruflichen Chancen gesucht. Ein Drittel zeigt sich indes flexibel und ist generell auch offen für andere Länder.

Menschen aus Europa, die sich umgekehrt für einen neuen Job in den USA interessieren, sind da deutlich festgelegter. Für mehr als 80 Prozent kommt ausschließlich die USA als Arbeitsort infrage. Nur 14 Prozent können sich eine lokale Alternative vorstellen.

Aus pragmatischen Gründen für den Job ins Ausland

Eine langfristige Karriereperspektive sehen potenzielle Expats vor allem in Japan und in den Niederlanden. Auch Australien ist für viele Berufstätige weltweit schon immer eine reizvolle Destination gewesen. Zudem verbinden diese Kandidaten den Jobwechsel mit einer Veränderung ihres Lifestyles.

Job Ausland

„Die Vorstellung, einen attraktiven Job im Ausland anzunehmen, ist für viele Menschen nach wie vor reizvoll. Allerdings zeigt unsere Studie, dass es nicht romantische Reisesehnsucht ist, die dazu führt, dass die Menschen dann wirklich auf internationalem Level wechseln“, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer Indeed Deutschland. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall: So stünden vor allem ganz pragmatische Argumente im Vordergrund.

Diese Erkenntnis bestätigt auch Claus-Helge Groß, Firmenkundenberater bei der auf Auslandsentsendungen spezialisierten BDAE Gruppe: „Expats erhoffen sich mit einem Jobwechsel ins Ausland natürlich auch Karrierechancen. Und tatsächlich kann die Arbeitserfahrung in einem anderen kulturellen Umfeld, verbunden mit einer neuen, verantwortungsvollen Aufgabe, den Marktwert eines Arbeitnehmers erhöhen.“

Die Indeed-Studie zeigt aber auch, dass es vor allem Europäer sind, denen pragmatische Gründe wichtiger sind als beispielsweise die Veränderung ihres Lebensstils. Chancen für die eigene Persönlichkeit sehen vor allem US-amerikanische Arbeitnehmer.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.