Im Ernstfall müssen Patientinnen und Patienten aus dem Ausland zur Behandlung nach Deutschland transportiert werden. Dieser Rücktransport findet meistens mit dem Flugzeug statt und kann je nach Region extrem teuer werden. Sowohl Verbraucherschutzorganisationen als auch das Auswärtige Amt und die gesetzlichen Krankenkassen selbst raten daher dringend zum Abschluss einer Auslandskrankenversicherung.
Medizinische Behandlungen im Ausland können leicht Kosten von mehreren Tausend Euro verursachen. Insbesondere die Kosten für einen Rücktransport mit einem Ambulanzflugzeug des ADAC können erheblich sein. Beispielsweise belaufen sich die Kosten für einen Intensivtransport aus Australien oder Neuseeland mittlerweile auf 350.000 Euro. Ein Rücktransport aus Nord- und Südamerika kann mit Kosten von 180.000 Euro verbunden sein, während ein Rücktransport von den Kanarischen Inseln mit 60.000 Euro zu Buche schlägt. Selbst ein bodengebundener Transport im Krankenwagen aus einem der Nachbarländer kann die Urlaubskasse erheblich belasten. Angesichts dieser Kosten erscheinen die Prämien für eine Auslandskrankenversicherung gering.
Im Jahr 2023 legte der ADAC Ambulanz-Service insgesamt 2,54 Millionen Flugkilometer zurück, was etwa 63 Weltumrundungen entspricht. Dabei half er 47.473 verletzten und kranken Urlaubenden, von denen 10.286 einen Krankenrücktransport in ihre Heimat organisierten.
Die Hauptursachen für diese Krankenrücktransporte waren in knapp 60 Prozent der Fälle Verletzungen, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 16 Prozent und Schlaganfällen mit acht Prozent. Die restlichen Diagnosen verteilten sich auf Bandscheibenprobleme, Lungenerkrankungen, Infektionen sowie urologische, gynäkologische und neurologische Erkrankungen.
Eine Auslandskranken- oder internationale Krankenversicherung übernimmt weltweit die Kosten für medizinische Behandlungen, während die deutschen gesetzlichen Krankenkassen möglicherweise nur für Reisen innerhalb Europas Leistungen erbringen. Zudem ist ein Krankenrücktransport nach Deutschland, der nach ärztlicher Einschätzung medizinisch notwendig und vertretbar ist, in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse abgedeckt, unabhängig vom Reiseziel.
Selbst bei einem kurzen Ausflug über die Grenze ins Nachbarland ist es unerlässlich, den Versicherungsschutz nicht zu vernachlässigen. Denn im Falle eines Unfalls oder plötzlicher Krankheit ist nicht in allen Fällen eine Absicherung durch die gesetzliche Krankenkasse gegeben.
So verlief der Rücktransport des kleinen Linus von Djerba nach Mainz
Es geschah auf Djerba: Der zweijährige Linus wurde von einem Pferdehuf am Kopf getroffen und erlitt dabei eine 1,5 cm tiefe Impressionsfraktur, also einen Knochenbruch am Kopf. Der Junge wurde sofort in eine örtliche Klinik eingeliefert und gleich bei der Aufnahme intubiert. Glücklicherweise konnten keine weiteren Verletzungen an übrigen Körperteilen und der Halswirbelsäule festgestellt werden. Die vier Zentimeter große rechts-frontale Wunde wurde gereinigt und genäht.
Seine Mutter alarmierte sofort die Notrufzentrale von Allianz Partners. Diese nahm umgehend Kontakt mit der Klinik auf, um den Zustand des kleinen Patienten zu recherchieren. Da die Versorgung auf der Insel Djerba völlig unzureichend war, musste der Junge dringend nach Deutschland zurück transportiert werden. Nach Gesprächen mit dem diensthabenden Arzt entschied der Arzt von Allianz Partners, den Transport mit einem direkten Ambulanzflug. Noch am selben Abend wurde Linus von einem Flugarzt von Allianz Partners abgeholt und mit seinem Vater mit Learjet nach Deutschland geflogen. Bereits am nächsten Morgen um fünf Uhr konnte der Kleine an die Uniklinik Mainz übergeben werden. Durch das schnelle Handeln aller Beteiligten und die sofortige Rückholung nach Deutschland besteht die berechtigte Hoffnung, dass dem Jungen keine Folgeschäden bleiben werden.
Diese Kosten erstattete Allianz Partners
- 93,44 Euro für medizinische Kosten in Djerba
- 150 Euro für den Krankenwagen zum Flughafen Djerba
- 13.350 Euro für den Ambulanzflug von Djerba nach Frankfurt
- 353,33 Euro für das Zusatz-Ticket für den Rückflug der Mutter
- 300,00 Euro für den Krankenwagen zur Uniklinik Mainz
Gesamt: 14.246,77 Euro