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© Jacob Lund, AdobeStock

Das ist bei der Vorbereitung und während einer Reise zu beachten

So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch ihre Vorlieben beim Reisen. Geht es in die Ferne oder bleibt man lieber in vertrauten Gefilden? Reisen – insbesondere in unbekannte Länder und fremde Kulturkreise – können eine Herausforderung sein. 

Um Risiken während der Reise zu minimieren und Probleme vor Ort zu vermeiden, ist eine gute Reisevorbereitung notwendig. Dazu haben wir einige Tipps zusammengetragen, die bei der Planung mit in Betracht gezogen werden können.

Tipps zur Reisevorbereitung

Safeture, ein Software as a Service (SaaS)-Unternehmen aus Schweden, hat zum Beispiel ein E-Learning-Tool herausgebracht, das Tipps gibt, woran man vor einer Reise denken sollte. Auch in unserem Redaktionsteam haben wir Personen, die sehr viel gereist sind und auch schon längere Zeit im Ausland gelebt haben. Daher wurden die Tipps von Safeture um persönliche Erfahrungen ergänzt.

Ärztlichen Rat einholen und Reise­apotheke zusammenstellen

Reisen erweitert nicht nur den Horizont, sondern ist in der Regel auch mit einer gewissen Erholung verbunden. Reisen in anspruchsvolle Länder, wie zum Beispiel Indien, können jedoch psychisch und physisch sehr anstrengend sein. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, ist es besonders wichtig, die Reiseapotheke so gut wie möglich zu bestücken, um im Fall der Fälle bestimmte Symptome schnell lindern zu können. 

Safeture empfiehlt, eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen. Dies ist besonders wichtig, wenn man den Medikamenten im Reiseland nicht vertraut. Gerade bei Fiebermitteln für Kinder mag dies empfehlenswert sein. Zudem gibt es einem auch eine gewisse Sicherheit zu wissen, was man seinem Kind gibt. Gängige Mittel gegen Durchfall oder Kopfschmerzen und auch gegen Malaria, falls man in solche Gebiete reist, sind vor Ort eigentlich immer erhältlich. Hat man einen sensiblen Magen, ist es auch hier empfehlenswert, einige Medikamente mit in die Reiseapotheke zu nehmen.

Personen mit Vorerkrankungen wird empfohlen, vor der Reise einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Das gilt besonders, wenn es in klimatisch extreme oder hoch gelegene Länder geht. Will man zum Beispiel nach Ecuador oder Bolivien, sind Tropentauglichkeitsuntersuchungen ratsam oder notwendig. Gerade wenn man in diese Länder entsandt wird oder einige Jahre dort leben möchte, verlangen entsendende Institutionen diese Untersuchung im Vorfeld. Denn wenn man zum Beispiel Herzprobleme hat, sollte man unbedingt abklären, ob es ratsam ist, sich in bestimmten Höhen aufzuhalten. 

Wichtig ist: Keine zu große Angst vor Krankheiten haben. Das führt zu unnötigem Stress und wirkt sich negativ auf den Urlaub aus. Außerdem sollte man in vielen Ländern die Krankenhäuser nicht unterschätzen. Oft sind sie besser ausgestattet und man bekommt eine schnellere Behandlung als im Heimatland.

Den eigenen Impfstatus überprüfen

Beim Thema Impfen ist es empfehlenswert, den eigenen Impfstatus beim Hausarzt oder im Tropeninstitut zu überprüfen und sich über eventuelle Zusatzimpfungen zu informieren. Impfempfehlungen sind, wie der Name schon sagt, Empfehlungen. Jede oder jeder kann natürlich selbst entscheiden, was sie oder er für notwendig hält. Gerade wenn die Aufenthaltsdauer nicht so lang ist und man sich in Feriendomizilen aufhält, fernab von großen Umwelt- und Menschenkontakten, kann es sein, dass bestimmte Impfungen nicht notwendig sind.

Es gibt aber auch Länder, die bei der Einreise bestimmte Impfungen verlangen, wie beispielsweise die Gelbfieberimpfung. Im Zweifelsfall gibt eine kompetente Impfberatung Sicherheit. 

Bei Reisen in tropische Länder wird oft eine Malariaprophylaxe empfohlen. Da das Medikament oft auf den Magen schlägt und man aufgrund dessen eventuell am dritten oder vierten Tag der Einnahme alles wieder erbricht, ist die akute Eigenbehandlung oft vergebens. Länder mit Malariarisiko haben entsprechende Medikamente vor Ort, die meist auch schnell verfügbar sind, wenn man betroffen ist.

Impfungen wie gegen Hepatitis A, die Krankheiten vorbeugen, die durch Lebensmittel übertragen werden können, sind vor allem für Länder mit ungünstigen hygienischen Verhältnissen wie Asien, afrikanische Länder, Mittel- und Südamerika oder Osteuropa zu empfehlen. Denn die Garantie, nicht mit verunreinigtem Wasser in Berührung zu kommen, ist nicht sehr hoch. Geschirr von Straßenständen, Salat oder ungeschälte Früchte werden sicher nicht mit industriell gereinigtem Wasser gewaschen.

Risiko bei Tropenkrankheiten

Infektionen mit Tropenkrankheiten haben zugenommen – vor allem mit Malaria- und Dengue-Erregern, die durch Stechmücken übertragen werden. Um sich in den Tropen ausreichend vor Stechmücken zu schützen, bringt der Einsatz von mitgebrachten Mückensprays oft nicht den gewünschten Erfolg. Besser ist es, immer auf die vor Ort bewährten Mittel zurückzugreifen. Der beste Schutz ist nach wie vor die richtige Kleidung. Lange Hosen und langärmlige Hemden oder T-Shirts helfen. Im Dschungel ist es zum Beispiel nicht ratsam, schwarz gekleidet zu laufen, denn das mögen die Moskitos. Da sind helle Farben besser, was natürlich den Tarneffekt bei der Tierbeobachtung deutlich mindert. Hier muss man abwägen, was einem wichtiger ist. Und Vorsicht: Nicht jeder Mückenstich bedeutet gleich, dass man krank wird. Hier sollte man so gut es geht entspannt bleiben, sonst kann der Dschungelausflug sehr anstrengend werden.

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Liquidität während der Reise sichern

Die Zahlungsmethoden sind in den verschiedenen Ländern oft unterschiedlich. Um sicherzustellen, dass man unterwegs über genügend Bargeld verfügt, sollte man sich vor Reiseantritt erkundigen, ob Kredit- oder Debitkarten im jeweiligen Reiseland akzeptiert werden. Und ob man schnell zu einem Geldautomaten kommt. So erspart man sich den ersten Schock, wenn der oder die Taxifahrerin in Landeswährung bezahlen möchte und man dachte, mit Dollarscheinen käme man schon irgendwie immer durch. Wer auf Nummer sicher gehen will, tauscht vorher etwas Geld oder geht zum ersten Geldautomaten am Flughafen, Wechselstuben gibt es an den großen internationalen Flughäfen in der Regel auch immer.

Aus Erfahrung hat es sich bewährt, nur wenig Geld mitzunehmen, da die Wechselkonditionen vor Ort oft besser sind. Gold wert sind auch Tipps von Einheimischen. So ist es zum Beispiel in Buenos Aires, Argentinien, nicht sinnvoll, am Geldautomaten Geld abzuheben, da der Kurs sehr schlecht ist. Hier tauscht man tatsächlich am besten auf der Straße, das erfahren Touristinnen und Touristen meist schon im Hotel, weil es eine gängige Tauschmethode ist.

Vorsicht bei Verkehrsunfällen

Das Risiko von Verkehrsunfällen sollte Reisenden bewusst sein, wenn ein Auto gemietet werden möchte. Die Verkehrssicherheit ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Nach den Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören die skandinavischen und westeuropäischen Länder, Japan, Australien und Kanada zu den Ländern mit niedrigem Verkehrsunfallrisiko. Hochrisikoländer sind dagegen viele afrikanische Länder, einige südostasiatische Länder (hier gibt es viele Unfälle mit zweirädrigen Fahrzeugen) sowie Iran, Saudi-Arabien und Kasachstan.

Sich versicherungstechnisch ausreichend abzusichern und sich mit den Fahrpraktiken vor Ort vertraut zu machen ist ratsam. Gerade bei Unfällen läuft es meist nicht so ab, wie man das aus Deutschland gewohnt ist. Und man passt sich öfters auch schnell den verrückten Fahrweisen an, um im Straßenkampf mitzuhalten. Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, fährt mit einer gewissen Vorsicht – und wird dann sicherlich immer der oder die Letzte in der Schlange bleiben. In jedem Fall verringert man aber das Risiko, in einen Unfall zu geraten.

Kulturelle Spannungen vermeiden

Wer reist, sollte offen sein für andere Kulturen. Deshalb ist es ratsam, sich mit den Sitten, Traditionen und Moralvorstellungen des Landes vertraut zu machen, um Spannungen zu vermeiden. Vor allem ist es wichtig, nicht auf die eigenen Wertvorstellungen zu beharren. Man ist Gast in dem Land und sollte sich daher auch bemühen, die Kultur zu verstehen und nicht die eigene darüber stellen zu wollen. Ein neutraler Austausch ist immer gut und zeugt von Interesse. 

Auch die Sprache ist entscheidend. Wenn man die Landessprache nicht spricht, ist es durchaus von Vorteil, sich ein paar Worte wie „Guten Tag“ oder „Danke“ einzuprägen. Es wirkt Wunder, wie sich die Einstellung der Einheimischen ändert, wenn man offen und interessiert auf sie zugeht. Man zeigt auch direkt, dass man sich mit der Sprache auseinandergesetzt hat und ein Interesse hat, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten.

Thema Hygiene

Hygiene ist für viele Reisende ein wichtiger Aspekt. Viele Krankheiten können durch verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Die Hygienestandards in anderen Ländern sind oft nicht mit denen in Westeuropa vergleichbar. Auch die Hygiene in sanitären Einrichtungen, vor allem im öffentlichen Raum, kann stark von den uns bekannten Standards abweichen. Von Löchern im Boden bis hin zu technischen Wundertoiletten ist alles möglich.

Es wird empfohlen, dass Reisende Speisen zu sich nehmen, die in einer hygienisch einwandfreien Umgebung zubereitet wurden. Ehrlich gesagt ist das in einigen Ländern aber oft nicht möglich. Denkt man beispielsweise an die Garküchen oder Speisewagen, die in vielen Ländern an den verschiedensten Ecken zu finden sind, ist die Umgebung meist alles andere als hygienisch. Aber gerade dort gibt es oft das leckerste Essen. Ein guter Tipp: wo viele Menschen essen, ist das Essen in der Regel auch richtig gut und gesundheitlich unbedenklich. Natürlich ist alles eine Frage des eigenen Vertragens. Die Eine oder der Andere ist da unterschiedlich empfindlich und entsprechend vorsichtig bei der Wahl des Essens.

Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will: Produkte, die wir kennen, findet man auch in den entlegensten Winkeln der Welt. Sei es der Klassiker Nutella oder die italienische Pasta. Manchmal staunt man nicht schlecht, was alles möglich ist. Nur zu welchem Preis, das steht auf einem anderen Blatt. Wenn möglich, sollte man der heimischen Esskultur eine Chance geben, in dem Rahmen, der für einen selbst vertretbar ist.

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Manchmal lieber auf Eis verzichten

Natürlich verträgt jeder Mensch unterschiedliche Speisen. Besonders vorsichtig sollte man mit Lebensmitteln sein, die mit Wasser zubereitet oder gereinigt werden, also nicht gekocht sind. Die Wasserqualität in Deutschland ist schon fast einzigartig. Es gibt nur wenige Länder, in denen man bedenkenlos das Wasser aus der Leitung trinken kann. 

Besonders aufpassen sollte man daher beim Thema Eis. Auch wenn vor allem Kinder die bunten Eisfarben lieben oder die Cola mit Eiswürfeln sicher eine erfrischende Wirkung hat: Lieber die Finger davon lassen, besonders bei direkt zubereitetem Eis auf der Straße. Wäre doch schade, wenn man sich damit den Magen verdirbt und der Urlaub darunter leidet. Und wenn man doch gerne ein Eis essen möchte: Fast überall gibt es verpacktes Eis am Stiel.

Überfällen vorbeugen

Das Auswärtige Amt informiert auf seiner Website über die Sicherheitslage in allen Ländern der Welt. Manchmal werden diese sehr extrem dargestellt, so dass sich Reisende in vielen Situationen in Gefahr wähnen. Dies entspricht jedoch nicht immer der Realität. Eine gewisse Aufmerksamkeit ist jedoch von jeder oder jedem Reisenden gefordert. Touristinnen und Touristen erkennt man manchmal schnell, vor allem die Klassiker: Bauchtasche und Kamera um den Hals und im besten Fall noch in Outdoor-Kleidung in der Stadt unterwegs. Natürlich muss das nicht immer so sein, aber die Erfahrung zeigt, dass dieser „Typ Tourist“ ein leichtes Opfer für Überfälle ist. Manchmal hat man auch einfach Pech und ist zur falschen Zeit am falschen Ort. Wertsachen wie die Geldbörse oder das Handy sollten immer so am Körper getragen werden, dass sie für Fremde nicht schnell greifbar sind.

Auf Reisen ist die Gefahr oft größer, sich zu verlaufen und in „falsche“ Gegenden zu geraten. Man kennt sich nicht aus und Google Maps ist auch nicht der sicherste Begleiter. Das Risiko, Opfer eines Überfalls zu werden, ist in solchen Situationen natürlich hoch. Vor allem in südamerikanischen Großstädten sollte man abends nie alleine unterwegs sein. Und wenn, dann nur im Auto oder Taxi und auf keinen Fall Abkürzungen durch menschenleere Gassen nehmen. Es ist ratsam, sich über die Umgebung zu informieren und gegebenenfalls lokale Kontakte oder das Hotelpersonal zu konsultieren. Im Falle eines Überfalls sollten Betroffene auch nicht den Helden spielen. Besser ist es, zu kooperieren und alles zu geben, was man hat. Sonst droht vielleicht Gefahr für Leib und Leben.

Überfallen werden kann man überall. Manchmal braucht man nicht einmal über seine Landesgrenze zu schauen. Potenzielle Orte, an denen man bestohlen werden kann, sind große Menschenmengen, das Gedränge in U- oder S-Bahnen, wo Menschen dicht an dicht stehen, belebte Wochenmärkte und vor allem typische Touristenattraktionen, wo viele Menschen zusammenkommen. 

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Zum Schluss

Eine gute Vorbereitung ist sehr zu empfehlen, besonders wenn man in exotische Länder reist oder für längere Zeit unterwegs ist. Trotzdem sollte man bedenken, dass man viele Dinge auch vor Ort erledigen kann, besonders was Medikamente angeht. Diese sind meist sogar viel leichter erhältlich, als wir es gewohnt sind. Wenn es einen allerdings in die entlegensten Winkel der Welt zieht, ist man gegebenenfalls auf sich allein gestellt.

Beim Einchecken in Unterkünften werden in vielen Ländern immer Kopien der Pässe gemacht. In einigen Ländern ist es Pflicht, dass Hotels oder andere Unterkünfte ihre Gäste bei einer öffentlichen Behörde melden müssen.

Auch kann es nicht schaden, wichtige Kontaktdaten wie Ärzte und Ärztinnen oder Krankenhäuser vor Ort für den Fall der Fälle parat zu haben. Und natürlich sollte man auch Personen informieren, wenn man sich in sehr abgelegene Gebiete begibt. 

Videotipp: So schützt man sich vor Tropenkrankheiten

VERMISCHTES Anne Tropenkrankheiten

Die Zahl der Infektionen mit Tropenkrankheiten hat trotz der Reisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen während der Coronapandemie weiter zugenommen. Infektionen mit dem Malaria-, Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Erreger sind zum Teil deutlich angestiegen. Vor allem bei Reisen in Länder Asiens, Afrikas oder Süd- und Mittelamerikas sollte man sich mit dem Thema Tropenkrankheiten auseinandersetzen. Auslandsexpertin Anne gibt in diesem Video Hinweise zu Symptomen von Tropenkrankheiten, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und gegen welche Tropenkrankheiten bereits ein Impfschutz besteht.

Videotipp: Das sollte man bei der Reiseapotheke beachten

VERMISCHTES Reiseapotheke

Wenn es in den Auslandsurlaub geht, darf die Reiseapotheke meist nicht fehlen. Im Ausland gelten jedoch oft bestimmte Vorschriften für die Mitnahme von Arzneimitteln. Informationen dazu und wie man eine optimale Reiseapotheke packt, verrät Auslandsexpertin Anne in diesem Video.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe April 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.