In Deutschland macht sich die Inflation im Reisebereich besonders stark bemerkbar. Betrachtet man Europa insgesamt, so zeichnet sich wiederum eine langsamere Stabilisierung ab, als die des Preisniveaus der USA.
Das ergab eine Analyse von Travelperk, einem Anbieter im Bereich des Geschäftsreise-Managements. Für die Studie hat Travelperk die Preisentwicklung für Geschäftsreisen in den USA und Europa unter die Lupe genommen.
Hierbei haben die Autorinnen und Autoren die durchschnittlichen Tarife für Flug, Bahn und Hotels untersucht, die Kundinnen und Kunden von Travelperk in der ersten Hälfte des Jahres gebucht haben.
Reiseinflation in Deutschland besonders stark spürbar
Verglichen mit Gesamteuropa, insbesondere mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich, stabilisieren sich die Preise in Deutschland noch langsamer. Besonders sichtbar wird dies bei Bahnpreisen. Doch auch für Flüge und Hotels greifen Geschäftsreisende nach wie vor tiefer in die Taschen als vor der Inflation. Im zweiten Quartal dieses Jahres lagen die gebuchten Flüge an deutschen Flughäfen stolze 58 Prozent über dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im Vergleich zum Vorjahresquartal waren sie sogar um 11 Prozent höher.
Anders ist es im Vereinigten Königreich, denn dort waren die Flugtickets im zweiten Quartal 2023 zwar auch ein Drittel teurer als vor der Pandemie. Verglichen mit dem Vorjahresquartal betrug die Preissteigerung jedoch nur ein Prozent.
Auch in Frankreich erholen sich die Flugpreise. Der Preisanstieg lag dort im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie nur bei moderaten zwölf Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Preise um acht Prozent angestiegen.
Bahn- und Übernachtungspreise in Deutschland überdurchschnittlich teuer
Vergleicht man die Preise gebuchter Zugtickets in Deutschland mit denen des Vereinigten Königreichs und Frankreichs, ergibt sich ein noch deutlicheres Bild. Im Vergleich zur Zeit vor der Coronapandemie kosten die Tickets in Deutschland nun 17 Prozent mehr und waren auch im Vorjahresvergleich um 13 Prozent höher. Die Lage im Vereinigten Königreich stellt sich völlig anders dar: Dort lagen die Preise im zweiten Quartal 2023 sogar 39 Prozent unter dem Niveau vor der Pandemie und etwa zwölf Prozent über dem des Vorjahres. In Frankreich waren die Preise im zweiten Quartal dieses Jahres stolze 47 Prozent niedriger als vor der Pandemie und sechs Prozent unter den Tarifen des Vorjahresquartals.