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Gesundheit

Forschende finden natürlichen Wirkstoff gegen Malaria

© PixieMe, AdobeStock

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universidad Carlos III. de Madrid (UC3M) haben eine hochwirksame Waffe im Kampf gegen die Ausbreitung von Malaria entdeckt.

Dabei handelt es sich um ein natürliches im Darm von Mücken vorkommendes Bakterium namens Delftia tsuruhatensis TC1. Die Unmöglichkeit der Entwicklung von Bakterienresistenzen macht dieses Bakterium zu einer vielversprechenden und langfristigen Lösung im Kampf gegen den Malaria-Erreger. Im Gegensatz dazu können sich Plasmodien, die Malaria auslösen, gegen synthetische Medikamente schützen, was zu einer nachlassenden Wirksamkeit führt.

Schwere Schäden durch Malaria innerhalb von 24 Stunden

Die Malaria ist eine durch Mücken übertragene Krankheit und wird durch fünf verschiedene einzellige Parasiten verursacht, wobei Plasmodium falciparum als der gefährlichste gilt und auf dem afrikanischen Kontinent am häufigsten vorkommt. Bei unbehandelter Infektion kann diese Form der Malaria innerhalb von 24 Stunden zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod führen.

Während der Erforschung neuer Medikamente für den Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) in einer Mückenkolonie stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass es immer schwieriger wurde, die Insekten mit P. falciparum zu infizieren. Bei genauerer Untersuchung wurde festgestellt, dass die Mücken das Bakterium Delftia tsuruhatensis TC1 trugen, welches das Wachstum der Malaria-Erreger im Darm der Mücken verlangsamte. Dieser Bereich ist entscheidend, da sich die Erreger dort normalerweise entwickeln, bevor sie in die Speicheldrüsen gelangen.

Experimente an der Johns Hopkins University mit Nagetieren zeigten eine hohe Wirksamkeit: Nur ein Drittel der Mäuse, die von Mücken gestochen wurden, die das Bakterium trugen, wurde infiziert, während 100 Prozent der Mäuse erkrankten, die von Mücken ohne das Bakterium gestochen wurden.

Die Bakterien blockieren die Entwicklung des Parasiten im Insekt kontinuierlich, und da es sich um ein natürliches, genetisch nicht manipuliertes Bakterium handelt, könnte diese Methode schnell zur Malaria-Bekämpfung eingesetzt werden, so der Bioingenieur Alfonso Mendoza Losana von der UC3M. Die Technik wurde mittlerweile von GSK patentiert.

Videotipp: Wie man sich vor Tropenkrankheiten schützt

In den vergangenen Jahren haben Infektionen mit Tropenkrankheiten zugenommen. Zwar haben sich die Vorgaben für den Reiseimpfschutz verschärft, dennoch sind Infektionen mit dem Malaria-, Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Erreger teilweise deutlich angestiegen.

Wer insbesondere in asiatischen, afrikanischen oder süd- und mittelamerikanischen Ländern auf Reisen gehen möchte, sollte sich besonders mit dem Thema Tropenkrankheiten auseinandersetzen.

In diesem Video mit Auslandsexpertin Anne-Katrin Schwanitz erfahren Sie mehr über Symptome von Tropenkrankheiten sowie über Behandlungsmöglichkeiten und Infos über bereits vorhandenen Impfschutz gegen Tropenkrankheiten.

Folgende Aspekte greift das Video auf:

  • Gründe der Zunahme von Tropenkrankheiten
  • Symptome von Denguefieber
  • Reise in asiatische, afrikanische & süd- oder mittelamerikanische Länder
  • Symptome von Malaria 
  • Prävention für Tropenkrankheiten
  • Symptome und Prävention Chikungunya Fieber
  • Prävention Malaria 
  • Schutz vor Stechmücken allgemein
  • Prävention / Impfstoff Denguefieber
  • Zika-Virus

GESUNDHEIT Anne Tropenkrankheiten

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe März 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.