Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universidad Carlos III. de Madrid (UC3M) haben eine hochwirksame Waffe im Kampf gegen die Ausbreitung von Malaria entdeckt.
Dabei handelt es sich um ein natürliches im Darm von Mücken vorkommendes Bakterium namens Delftia tsuruhatensis TC1. Die Unmöglichkeit der Entwicklung von Bakterienresistenzen macht dieses Bakterium zu einer vielversprechenden und langfristigen Lösung im Kampf gegen den Malaria-Erreger. Im Gegensatz dazu können sich Plasmodien, die Malaria auslösen, gegen synthetische Medikamente schützen, was zu einer nachlassenden Wirksamkeit führt.
Schwere Schäden durch Malaria innerhalb von 24 Stunden
Die Malaria ist eine durch Mücken übertragene Krankheit und wird durch fünf verschiedene einzellige Parasiten verursacht, wobei Plasmodium falciparum als der gefährlichste gilt und auf dem afrikanischen Kontinent am häufigsten vorkommt. Bei unbehandelter Infektion kann diese Form der Malaria innerhalb von 24 Stunden zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod führen.
Während der Erforschung neuer Medikamente für den Pharmariesen GlaxoSmithKline (GSK) in einer Mückenkolonie stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass es immer schwieriger wurde, die Insekten mit P. falciparum zu infizieren. Bei genauerer Untersuchung wurde festgestellt, dass die Mücken das Bakterium Delftia tsuruhatensis TC1 trugen, welches das Wachstum der Malaria-Erreger im Darm der Mücken verlangsamte. Dieser Bereich ist entscheidend, da sich die Erreger dort normalerweise entwickeln, bevor sie in die Speicheldrüsen gelangen.
Experimente an der Johns Hopkins University mit Nagetieren zeigten eine hohe Wirksamkeit: Nur ein Drittel der Mäuse, die von Mücken gestochen wurden, die das Bakterium trugen, wurde infiziert, während 100 Prozent der Mäuse erkrankten, die von Mücken ohne das Bakterium gestochen wurden.
Die Bakterien blockieren die Entwicklung des Parasiten im Insekt kontinuierlich, und da es sich um ein natürliches, genetisch nicht manipuliertes Bakterium handelt, könnte diese Methode schnell zur Malaria-Bekämpfung eingesetzt werden, so der Bioingenieur Alfonso Mendoza Losana von der UC3M. Die Technik wurde mittlerweile von GSK patentiert.