Viel Bewegung ist ein wirksames Mittel gegen Depressionen

Wer sich viel und regelmäßig bewegt, kann seine Depressionen mildern. Das hat eine aktuelle Studie der University of Queensland bestätigt. Sie belegt, was Medizinerinnen und Mediziner weltweit schon seit längerem vermuten.

Michael Noetel von der University of Queensland betont die Wirksamkeit von Bewegung als Mittel gegen Depressionen. Nach der Auswertung von 200 Studien, die sich mit der Wirkung von Bewegung, Psychotherapie und Antidepressiva bei der Behandlung von Depressionen befassen, empfiehlt Noetel, Bewegung routinemäßig in die Behandlungspläne bei Depression einzubeziehen.

Krafttraining besonders hilfreich für junge Frauen, Yoga hilft älteren Männern

Die positive Wirkung erstreckt sich über verschiedene Aktivitäten wie Gehen, Joggen, Yoga und Krafttraining. Insbesondere hebt Noetel hervor, dass Krafttraining sich als besonders wirksam für jüngere Frauen erwiesen hat, während ältere Männer den größten Nutzen aus Yoga ziehen können. Noetel betont, dass, obwohl viele Menschen gut auf Medikamente und Psychotherapie ansprechen, einige gegen die Behandlung resistent sind. Dennoch könnten die meisten Menschen ohne Bedenken mit Bewegungsübungen beginnen, sollten jedoch zuvor mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen.

Depressionen sind weltweit eine führende Ursache für Behinderungen und beeinträchtigen die Lebenszufriedenheit erheblich. Neben der Verbesserung der körperlichen und kognitiven Gesundheit hat Bewegung auch positive Auswirkungen auf die geistige Gesundheit. Verschiedene Arten von Übungen wirken auf unterschiedliche Weise, sei es durch soziale Interaktion, Steigerung des Selbstbewusstseins oder die Förderung von mentaler Klarheit.

Der Studie zufolge kann ein klares und strukturiertes Programm für körperliche Aktivität den Umgang mit Depressionen verbessern. Unabhängig von der Häufigkeit der sportlichen Betätigung, anderen Gesundheitsproblemen oder der Schwere der Depression sei Bewegung immer hilfreich. Es sei jedoch wichtig, für die jeweilige betroffene Person die individuell am besten geeignete Form der Bewegung zu finden.

Körperliche Aktivität verbessert Stimmung

In einer ähnlichen Studie, durchgeführt an der Harvard University, wurden die Auswirkungen von regelmäßiger körperlicher Aktivität auf die Reduzierung von depressiven Symptomen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die regelmäßig moderate bis intensive körperliche Aktivität ausübten, eine signifikante Verringerung der depressiven Symptome aufwiesen im Vergleich zu denjenigen, die wenig oder gar keine körperliche Aktivität betrieben.

Eine weitere Studie, durchgeführt an der Universität Zürich, konzentrierte sich auf den Zusammenhang zwischen Bewegung und der kognitiven Funktion bei Menschen mit Depressionen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung legen nahe, dass körperliche Aktivität nicht nur die Stimmung verbessern kann, sondern auch positive Auswirkungen auf die kognitive Funktion bei depressiven Patientinnen und Patienten hat. Dies unterstreicht die vielschichtigen positiven Effekte von Bewegung auf verschiedene Aspekte der psychischen Gesundheit.