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Gesundheit

Spinnengift verhindert Schäden bei Herzinfarkt und Schlaganfall

Nephila plumipes alias Tigerspinne in Australien © Stephane Debove, AdobeStock

Im tödlichen Gift der in Australien lebenden K‘gari-Insel-Trichternetzspinne ist ein Präparat, das Zell­schäden verhindert, die bei Herzinfarkten und Schlaganfällen auftreten.

Den Wirkstoff „Hi1a“ haben Nathan Palpant und Glenn King der University of Queensland isoliert. In präklinischen Tests an einem Nagetiermodell, das reale Behandlungsszenarien nachahmte, konnten Hi1a Zellen vor Schäden schützen, wenn es über die Stadien eines Herzinfarkts hinweg verabreicht wurde.

„Wir haben festgestellt, dass Hi1a beim Schutz des Herzens genauso wirksam ist wie das einzige kardioprotektive Medikament, das die klinische Phase 3 erreicht hat - ein Medikament, das letztlich aufgrund von Nebenwirkungen zurückgestellt wurde. Unsere Tests sind ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie Hi1a als Therapeutikum wirken, in welchem Stadium eines Herzinfarkts es eingesetzt werden kann und wie hoch die Dosierung sein sollte“, so Palpant.

Hi1a wird aus dem Gift der Hadronyche infensa gewonnen. Das ist eine von mindestens 40 Trichternetzspinnenarten. Diese lebt seit etwa 20.000 Jahren auf K‘gari (ehemals Fraser) Island, und zwar isoliert vor der Küste des Festlandes. Aus diesem Grund ist ihr Gift anders zusammengesetzt als das anderer Mitglieder dieser Spinnenfamilie, die zu den tödlichsten der Welt gehören. Das komplexe Gift enthält etwa 3.000 Peptidmoleküle. Eine Handvoll davon ist tödlich. Bei den übrigen - wie Hi1a - sind Forschende sehr daran interessiert, ihr medizinisches Potenzial auszuschöpfen.

Gesunde Zellen bleiben unberührt

„Unsere Tests und Sicherheitsstudien unabhängiger Auftragsforschungsorganisationen haben den Beweis erbracht, dass Hi1a ein wirksames und sicheres Therapeutikum sein könnte. Hi1a könnte Schäden an Herz und Gehirn bei Herzinfarkten und Schlaganfällen reduzieren, indem es den durch Sauerstoffmangel verursachten Zelltod verhindert“, erklärt King.

„Wichtig ist, dass Hi1a während eines Anfalls nur mit Zellen in der verletzten Zone des Herzens interagiert und sich nicht an gesunde Regionen des Herzens bindet, was das Risiko von Nebenwirkungen verringert“, meint Palpant. Ein wirksames Medikament zur Behandlung von Herzinfarkten hätte weltweite Auswirkungen und wäre ein Durchbruch, um das Leben von Millionen von Menschen mit Herzerkrankungen zu verbessern“, schließt Mark Smythe, CEO von Infensa Bioscience, einem Pharmaunternehmen aus Brisbane, das an der Zulassung des Medikaments arbeitet.

Weitere Infos von den Wissenschaftlern zu den Forschungsergebnissen gibt es in diesem im Video.

Videotipp: Wie man sich vor Tropenkrankheiten schützt

In den vergangenen Jahren haben Infektionen mit Tropenkrankheiten zugenommen. Zwar haben sich die Vorgaben für den Reiseimpfschutz verschärft, dennoch sind Infektionen mit dem Malaria-, Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Erreger teilweise deutlich angestiegen.

Wer insbesondere in asiatischen, afrikanischen oder süd- und mittelamerikanischen Ländern auf Reisen gehen möchte, sollte sich besonders mit dem Thema Tropenkrankheiten auseinandersetzen.

In diesem Video mit Auslandsexpertin Anne-Katrin Schwanitz erfahren Sie mehr über Symptome von Tropenkrankheiten sowie über Behandlungsmöglichkeiten und Infos über bereits vorhandenen Impfschutz gegen Tropenkrankheiten.

Folgende Aspekte greift das Video auf:

  • Gründe der Zunahme von Tropenkrankheiten
  • Symptome von Denguefieber
  • Reise in asiatische, afrikanische & süd- oder mittelamerikanische Länder
  • Symptome von Malaria 
  • Prävention für Tropenkrankheiten
  • Symptome und Prävention Chikungunya Fieber
  • Prävention Malaria 
  • Schutz vor Stechmücken allgemein
  • Prävention / Impfstoff Denguefieber
  • Zika-Virus

GESUNDHEIT Anne Tropenkrankheiten

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe März 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.