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Weltweit
Hamilton, Bermuda © kwphotog, AdobeStock

In der Schweiz und den USA sind die Lebenshaltungskosten am höchsten

Im weltweiten Vergleich sind die Lebenshaltungskosten in den Schweizer Städten am höchsten. So finden sich im Lebenskostenindex der Datenbank Numbeo gleich fünf Schweizer Städte unter den Top Ten.

Am teuersten ist das Leben in Zürich (Platz zwei im Gesamtranking), gefolgt von Basel (Platz drei) und Lausanne (Platz vier). Genf und Bern belegen die Ränge sechs und acht. Die teuerste Stadt ist dem Ranking zufolge Hamilton auf den Bermudas.

Insgesamt zeigt die Rangliste der Lebenshaltungskosten, dass es große Unterschiede zwischen den Ländern gibt. Wer sich also für einen Umzug oder einen längeren Aufenthalt in einem bestimmten Land entscheidet, sollte sich vorher auch mit den Kosten des täglichen Lebens auseinandersetzen.

In diesen Städten sind die Lebenshaltungskosten am höchsten

In der Studie werden Faktoren wie die Preise für Mieten, Lebensmittel, Transport, medizinische Versorgung und andere Ausgaben berücksichtigt. Dazu gehören auch die durchschnittlichen Kosten für einen Restaurantbesuch. 

Den Ergebnissen zufolge ist die Schweiz das teuerste Land, gefolgt von Island, Norwegen, den Bermudas und Dänemark. Diese Länder sind für ihre hohe Lebensqualität bekannt, die sich allerdings auch in höheren Kosten niederschlägt.

Am günstigsten sind die Lebenshaltungskosten in Städten des globalen Südens.

WELTWEIT Lebenshaltungskosten Index nach Stadt 2024

Auf der anderen Seite sind Länder wie Indien, Pakistan, Ägypten, Bangladesch und Algerien am günstigsten. Dort sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger als in den teureren Ländern.

Beim Blick auf die Top 25 fällt auf, dass vor allem Städte in den USA sehr teuer sind – insbesondere Städte in Kalifornien. Die teuerste US-Stadt ist San Jose (Platz fünf), gefolgt von San Francisco (Platz sieben). Die US-Hauptstadt Washington liegt auf Platz neun und ist damit noch teurer als New York (Platz zehn).

Trotz der soliden Grundlage ist zu beachten, dass die Ergebnisse zu den Lebenshaltungskosten allgemeiner Natur sind und individuelle Erfahrungen variieren können. Faktoren wie der persönliche Lebensstil, das Einkommen und die Lage innerhalb des Landes spielen bei den individuellen Lebenshaltungskosten eine Rolle.

New York ist für Expatriates die teuerste Stadt

Zu ähnlichen Ergebnissen hinsichtlich der teuersten Städte weltweit kommt die Unternehmensberatung ECA International. Die Untersuchung konzentriert sich insbesondere auf die Lebenshaltungskosten für Expatriates.

Laut dem aktuellen Lebenshaltungskostenbericht von ECA International bleibt London die viertteuerste Stadt der Welt für Expatriates, während New York Hongkong überholt und den ersten Platz einnimmt.

WELTWEIT Top 10 der teuersten Standorte fuer Expatriates in der Welt

Neu ist, dass einige britische Städte aus den Top 100 der teuersten Städte herausgefallen sind, darunter Birmingham (115), Cardiff (118) und Belfast (123), wobei Birmingham 16 Plätze verlor und nur noch einen Platz vor St. Petersburg in Russland liegt.

„Die Krise der Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich hält an, wobei die steigenden Kosten vor allem durch Lebensmittel, Versorgungsleistungen und Wohnungspreise verursacht werden.“

Steven Kilfedder, Head of Production bei ECA International, sagt dazu: „Die Krise der Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich hält an, wobei die steigenden Kosten vor allem durch Lebensmittel, Versorgungsleistungen und Wohnungspreise verursacht werden. Trotz dieser Herausforderungen haben alle britischen Städte mit Ausnahme Londons eine Verschlechterung in der weltweiten Rangliste erfahren. Dies ist größtenteils auf die Schwäche des Pfunds zurückzuführen, die das Land für Menschen, die aus anderen Ländern nach Großbritannien kommen, billiger gemacht hat.“

Das sind die zehn teuersten Städte weltweit für Expats

ECA International untersucht seit 50 Jahren die Lebenshaltungskosten weltweit. Sie führt jährlich zwei große Erhebungen durch, um Unternehmen bei der Bewertung der Lebenshaltungskosten weltweit als Teil der Gehaltsberechnungen für grenzüberschreitende Umzüge zu unterstützen. In den Erhebungen wird ein Warenkorb mit vergleichbaren Konsumgütern und Dienstleistungen verglichen, die von Arbeitnehmenden an über 500 Standorten weltweit üblicherweise gekauft werden, wie Kaffee, Zucker und Eier. Die ECA-Daten zur Unterbringung werden ebenfalls berücksichtigt, indem die Mietkosten in den typischen Wohngegenden von Expatriates an über 430 Standorten weltweit verglichen werden.

Inflation treibt Lebenshaltungskosten in europäischen Städten in die Höhe

Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der europäischen Städte sind in der Rangliste der Lebenshaltungskosten aufgestiegen, was auf die hohen Inflationsraten zurückzuführen ist. Die Top fünf werden von der Schweiz dominiert, wobei Genf seine Position als teuerste Stadt für Expatriates behauptet, gefolgt von London, Zürich, Bern und Kopenhagen. Zürich, das als Wirtschaftszentrum der Schweiz gilt, hat sich um einen Platz verbessert und ist nun die sechstteuerste Stadt der Welt.

In Norwegen hingegen sind sowohl Oslo als auch Stavanger um neun beziehungsweise 14 Plätze gefallen und liegen nun auf den Rängen 28 respektive 40. In Schweden sind Stockholm um zehn und Göteborg um neun Plätze gefallen und liegen nun auf den Rängen 46 und 86 der Weltrangliste.

WELTWEIT Die teuersten Staedte in Europa laut ECA International

Innerhalb der Eurozone haben fast zwei Drittel der Städte (61 Prozent) ihren Rang verbessert, darunter auch Dublin, das aufgrund der hohen Inflation um sechs Plätze auf Rang 38 vorgerückt ist. Eine Ausnahme bildet Frankreich. Alle untersuchten französischen Städte weisen eine etwas niedrigere Inflationsrate auf als viele andere Städte, die den Euro eingeführt haben.

„Selbst wenn die Preise schnell steigen, wie es in weiten Teilen Europas der Fall ist, kann eine Stadt für Besucher vergleichsweise billiger werden, wenn die Währung schwächer ist.“

„Diese Entwicklungen in ganz Europa verdeutlichen die Dynamik, die die Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Regionen beeinflusst“, so Kilfedder weiter. „Unsere Rangliste der Lebenshaltungskosten wird von zwei Faktoren beeinflusst: den Preisen und den Wechselkursen. Selbst wenn die Preise schnell steigen, wie es in weiten Teilen Europas der Fall ist, kann eine Stadt für Besucher vergleichsweise billiger werden, wenn die Währung schwächer ist. Dies ist bei norwegischen und schwedischen Städten der Fall, wo die Inflationsraten einen Höchststand von etwa zehn Prozent erreicht haben, ihre Platzierungen aber aufgrund der Abschwächung ihrer jeweiligen Währungen um durchschnittlich zehn Plätze gesunken sind“, erklärt er.

Krieg in der Ukraine beeinflusst Lebenshaltungskosten weltweit

Durch die anhaltende russische Invasion in der Ukraine werden die Lebenshaltungskosten in den kriegführenden Ländern selbst, in der gesamten Region und weltweit weiter in die Höhe getrieben. Trotz der Sanktionen des Westens hat sich der russische Rubel im vergangenen Jahr erholt, was dazu geführt hat, dass Moskau in der Rangliste der teuersten Städte der Welt um 37 Plätze auf Platz 25 vorgerückt ist.

Die Wohnkosten in den Städten, in die viele ukrainische Flüchtlinge vor dem Krieg geflohen sind, sind in die Höhe geschnellt, so dass diese Städte für alle, auch für Expats, teurer geworden sind. Am stärksten betroffen sind polnische Städte, wo die Mietpreise um 25 bis 50 Prozent gestiegen sind, was Krakau um 23 Plätze auf Rang 178 und Warschau um 11 Plätze auf Rang 158 in der Weltrangliste zurückfallen ließ.

Das gleiche Szenario ist für Russinnen und Russen eingetreten, die vor einer möglichen Mobilisierung infolge des Krieges in Städte wie Dubai, Eriwan, Nikosia und Tiflis geflohen sind. In Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) stiegen die Mieten um fast ein Drittel (30 Prozent), was die Stadt auf Platz 12 der Weltrangliste katapultierte. In Tiflis (Georgien) stiegen die Mieten um mehr als ein Fünftel, da das Angebot die gestiegene Nachfrage der russischen Auswandernden nicht decken konnte. Die georgische Stadt verbesserte sich um 65 Plätze auf Rang 102, was auf die Aufwertung der Landeswährung zurückzuführen ist, die auch dazu beitrug, dass die Stadt für Besuchende teurer wurde. 

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe März 2024 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.