Kaum ein Preis scheint so starken Schwankungen unterworfen zu sein wie der Reisepreis. Bei der Bahn und vor allem beim Flugzeug sind die Preisunterschiede oft enorm. So ist es keine Seltenheit, dass man für die gleiche Sitzplatzkategorie im selben Verkehrsmittel zig verschiedene Preise bezahlt.
Wie man eine Reise wirklich günstig online bucht und ob Frühbuchen den besten Preis garantiert, darüber informieren die ARAG Expertinnen und Experten.
Darum variieren die Preise so stark
Leere Plätze im Flugzeug oder leere Hotelbetten kosten Geld. Deshalb versuchen die Anbietenden, möglichst alle Plätze zu belegen. Da aber nicht jeder den gleichen Preis zahlen will oder kann, gibt es unterschiedliche Preise für unterschiedliche Bedürfnisse. So sollen Studierende, die ein eher knappes Reisebudget haben, aber flexibel und vor allem langfristig planen, ebenso angesprochen werden wie Vielfliegende, die beruflich unterwegs sind und denen der Preis relativ egal ist, wenn ein kurzfristiger geschäftlicher Termin ansteht. Auch wenn Unternehmen ihre Preise flexibel gestalten dürfen, weisen die ARAG Expertinnen und Experten darauf hin, dass Online-Anbietende angeben müssen, ob die Preise durch einen Algorithmus oder die Nutzung persönlicher Daten beeinflusst werden.
Tipps und Tricks bei der Online-Buchung
Tatsächlich gibt es einige Tricks, mit denen Urlaubende bei der Online-Reisebuchung viel Geld sparen können. Am wichtigsten ist nach Ansicht der ARAG Expertinnen und Experten der Faktor Zeit. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht: Zum einen, weil man sich bei der Online-Buchung Zeit nehmen muss, um den Markt zu beobachten und Preise zu vergleichen. Wer die Preisentwicklung kennt, fällt nicht so schnell auf vermeintliche Schnäppchen oder Mega-Deals herein, die gar keine sind. Zur Vorsicht raten die ARAG Expertinnen und Experten bei Vergleichsportalen. Hier sind die Unterschiede bei den Provisionen und Vermittlungsgebühren zum Teil erheblich, sodass auch hier etwas Zeit für die Suche nach einem Portal mit guten Konditionen investiert werden sollte.
Außerdem können Urlaubende sparen, wenn sie bei der Wahl des Reiseziels und des Reisezeitraums flexibel sind. Wer auf die Schulferien angewiesen ist, kann unter Umständen auch durch die Wahl eines Flughafens in einem Bundesland sparen, in dem die Ferien zu Ende sind oder noch nicht begonnen haben. Auch der Abflug an einem bestimmten Wochentag kann günstiger sein.
Und noch einen technischen Spartrick haben die ARAG Expertinnen und Experten parat: Wer regelmäßig seine Cookies löscht, macht es den Algorithmen schwerer, individuelle Profilmerkmale etwa zu Online-Käufen, Zahlungsbereitschaft oder Buchungsverhalten zu berechnen. Hier gilt: Je strenger die Privatsphäre-Einstellungen und je weniger ein Gerät über den oder die Nutzende verrät, desto besser können die Preise sein.
Die Vorteile einer frühen Buchung
Die Anbietenden wollen mit günstigen Preisen möglichst früh die Nachfrage ankurbeln. Und je früher gebucht wird, desto größer ist die Auswahl an Angeboten, die kostenlos storniert werden können. Die besten Frühbucherangebote gibt es etwa sechs Monate vor der geplanten Reise. Wer also weiß, wohin und wann es in den Urlaub gehen soll, profitiert als Frühentschlossene oder Frühentschlossener von einigen Rabatten. Für Familien mit Kindern gibt es zum Beispiel eine kostenlose Hotelübernachtung im Elternzimmer oder einen günstigen Festpreis für den mitreisenden Nachwuchs. Weitere Vorteile für Frühbuchende sind Seniorenermäßigungen oder Inklusivleistungen wie Zug zum Flug. Die ARAG Expertinnen und Experten raten jedoch, auf eine möglichst lange und kostenfreie Stornierungsmöglichkeit zu achten, falls Reiseteilnehmende ernsthaft erkranken, sich die berufliche Situation ändert oder die Reise aus anderen, zum Zeitpunkt der Frühbuchung nicht vorhersehbaren Gründen abgesagt werden muss.
Ab April lohnt es sich nach Einschätzung der ARAG Expertinnen und Experten nicht mehr, nach Frühbucherangeboten Ausschau zu halten, denn dann ist die Frühbuchersaison für den Sommerurlaub in der Regel vorbei.
Übrigens: Wer auf Last-Minute-Schnäppchen setzt, sollte sich keine allzu großen Hoffnungen machen. Was sich noch vor wenigen Jahren für besonders flexible Urlaubende ausgezahlt hat, ist laut Deutschem Reiseverband heute eher die Ausnahme. Denn Überkapazitäten, die billig verramscht werden, gibt es kaum noch. Bereits in diesem Jahr mussten Pauschalurlaubende tiefer in die Tasche greifen und im Schnitt rund zehn Prozent mehr für ihre Reise bezahlen.
Diese Fallstricke sind bei der Reisebuchung zu beachten
Immer wieder tauchen Angebote auf, deren Preise mit einem „ab“ relativiert und damit intransparent gemacht werden, obwohl dies verboten ist und gegen geltendes Wettbewerbsrecht und die Preisangabenverordnung verstößt. Hier raten die ARAG Expertinnen und Experten, besonders genau hinzuschauen, da der tatsächliche, aktuelle Preis erst am Ende der Buchung erscheint. Mit dieser Taktik passen Anbietende ihre Preise je nach Nachfrage bis zum Schluss an.