Die Kosten für einen Festnetz-Internetvertrag sind weltweit sehr unterschiedlich. Die Statista-Grafik, auf Basis des Surfshark Digital Quality of Life Index 2023, zeigt, in welchen Ländern die Verfügbarkeit des Internets am kostspieligsten ist. Simbabwe ist dabei an erster Stelle.
In keinem der 121 untersuchten Länder benötigt man so viel Arbeitszeit, um die Rechnung für das Internet zu bezahlen. Eine Person in Simbabwe muss durchschnittlich 72 Stunden und 39 Minuten arbeiten, um die monatlichen Kosten für einen Breitband-Internetvertrag zu decken.
Vor allem in afrikanischen und südamerikanischen Ländern sind laut Studie Bezahlbarkeit und Qualität des Internets schlecht. So müssen beispielsweise die Einwohnerinnen und Einwohner von El Salvador rund 13 Stunden und 44 Minuten für den günstigsten Vertrag arbeiten, obwohl das Land mit der Adaption von Bitcoin als offiziellem Zahlungsmittel durchaus den Anspruch hat, ein digitalisierter und fortschrittlicher Staat zu sein. Realwirtschaftlich können sich jedoch nur die wenigsten den angestrebten Lebensstil leisten.
Dabei ist das Gefälle zwischen den Kontinenten enorm. Neun der zehn bestplatzierten Länder des diesjährigen Rankings liegen in Europa. Eine durchschnittliche Person in Europa kann Breitband-Internet nach schätzungsweise zwei Stunden Tagesarbeit bezahlen. In Deutschland gilt der Internetzugang inzwischen als Grundrecht. Hierzulande können sich die Bürgerinnen und Bürger im Schnitt schon nach 35 Minuten Arbeitszeit einen Zugang leisten.
Die Analystinnen und Analysten von Surfshark sind auch zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die Bezahlbarkeit einer Breitband-Internetverbindung weltweit verbessert hat. Im Vergleich zum Vorjahresindex müssen die Menschen rund 42 Minuten weniger arbeiten, um sich einen Breitbandanschluss leisten zu können.
In diesen Ländern ist die Mobile Datennutzung am günstigsten
Wirft man einen Blick auf die Nutzung mobiler Daten weltweit, standen 2022 Mobilfunkkundinnen und -kunden in Israel die günstigsten Datenverbindungen zur Verfügung.
Der Durchschnittspreis pro Gigabyte lag bei etwa vier US-Cent. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals cable.co.uk hervor, das zwischen März und Juni vergangenen Jahres mehr als 5.000 Mobilfunkangebote in 233 Ländern und Regionen untersucht hat. Wie die Grafik zeigt, sind die Preisunterschiede bei mobilen Datenverträgen auch in der DACH-Region immens.
Deutschland liegt hinter Österreich
Während in Österreich knapp ein US-Dollar pro Gigabyte Datenvolumen fällig wurde, mussten deutsche Nutzerinnen und Nutzer im Durchschnitt fast das Dreifache bezahlen. Die Schweiz hingegen bildet mit Platz 216 von 233 nicht nur in Bezug auf die DACH-Region eines der absoluten Schlusslichter. In der Kategorie Westeuropa, deren Ostgrenze im Ranking von cable.co.uk entlang Finnland, Deutschland, Österreich und Italien verläuft, führt Italien gemeinsam mit San Marino und Frankreich. Österreich belegt den achten von 28 Plätzen, Deutschland den 18.
Die Preispolitik und die zum Teil drastischen Unterschiede lassen sich laut Dan Howdle, dem für die Studie verantwortlichen Analysten, durch mehrere Faktoren erklären. So verfügten die bestplatzierten Länder und Regionen zum Teil über eine „exzellente Mobilfunk- und Breitbandinfrastruktur, wodurch Anbietende große Mengen an Datenvolumen zur Verfügung stellen können, was den Pro-Gigabyte-Preis drückt“. In Regionen mit weniger flächendeckender Glasfaser-, Kabel- und DSL-Versorgung seien dagegen Datenverbindungen über Mobilfunknetze zwingend erforderlich, was die Preise aus wirtschaftlichen Gründen niedrig halte.
In der Liste nicht berücksichtigt: Die Unterschiede in den Lohnniveaus und in den Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Ländern. So ist ein Preis von 7,37 USD pro Gigabyte für Schweizerinnen und Schweizer mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von rund 69.000 US-Dollar gemäß OECD tendenziell günstiger als zum Beispiel 5,30 USD pro Gigabyte in Griechenland mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von knapp 25.000 US-Dollar.