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Airline-Ranking 2023: Das sind die Gewinner und Verlierer unter den Fluggesellschaften

© Gorodenkoff, AdobeStock

Nicht nur im Verspätungsranking der europäischen Flughäfen schneidet Deutschland schlecht ab – auch deutsche Fluggesellschaften fallen mit Verspätungen und Flugausfällen auf.

Das zeigt die aktuelle Bilanz von Flightright über das erste Flughalbjahr 2023. Das Fluggastrechte-Portal kürt die Spitzenreiter der Airlines in Sachen Unpünktlichkeit und Flugannullierungen. 

Stornierungsspitzenreiter “made in Germany”: 3 deutsche Fluggesellschaften unter den Top 5

Nachdem Deutschland bereits Spitzenreiter des Stornierungsrankings waren, knüpfen deutsche Fluggesellschaften an diesen unrühmlichen Erfolg an: Unter den fünf Fluggesellschaften mit den prozentual meisten Flugstreichungen kommen gleich drei aus Deutschland und gehören mit Lufthansa CityLine, Eurowings und Lufthansa allesamt zur Lufthansa Group. Übertroffen werden die deutschen Airlines bei der Stornierungsquote nur von British Airways, die mehr als 3,3 Prozent ihrer Abflüge gestrichen hat. Bemerkenswert ist, dass die sogenannten Billig-Airlines in dieser Hinsicht schon länger besser als ihr Ruf sind. Insbesondere easyJet (1,8 Prozent) und Ryanair (0,6 Prozent) haben im ersten Halbjahr des Jahres 2023 deutlich weniger Flüge storniert als die großen Airlines Lufthansa, British Airways und Air France.

Claudia Brosche, Expertin bei Flightright, ordnet die Ergebnisse ein und erklärt, welche Rechte Flugreisende bei Flugproblemen haben. „Nach einem chaotischen Flugjahr 2022 haben Flugreisende auf eine deutliche Verbesserung der Lage an deutschen Airports gehofft. Beim Blick in die Datenauswertungen der letzten Monate zeigt sich jedoch, dass Flugreisende auch in diesem Jahr mit langen Wartezeiten und  Flugstreichungen zu kämpfen haben. Zwar basiert ein Teil der Annullierungen auf Streiks an deutschen Flughäfen – insbesondere eine Vielzahl an Eurowings-Flügen geht auf diese Streiks zurück – allerdings ist auch klar erkennbar, dass airline-interne Prozesse noch nicht wie gewünscht ablaufen.

AIRLINES Stornierungen Verspaetungen Fluggesellschaften

Der erhebliche Personalmangel spielt hierbei ebenfalls eine tragende Rolle. Fluggesellschaften sollten den Fokus verstärkt darauf setzen, diese Probleme zu lösen, um Flugreisenden den Service anzubieten, den sie verdienen, anstatt Besserung zu geloben und Passagier*innen letztendlich doch wieder zu enttäuschen“, sagt Claudia Brosche, Fluggastrechtsexpertin bei Flightright.

20 Prozent aller Flüge weisen Verspätung auf

Flugreisende sollten auch in diesem Jahr viel Geduld im Gepäck haben. Circa 20 Prozent aller Flüge sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres verspätet gestartet. Unangefochtener Spitzenreiter unter den unpünktlichen Fluggesellschaften ist dabei British Airways: 37 Prozent aller Flüge der britischen Fluggesellschaft starteten mit Verspätung. Über pünktliche Starts und Landungen konnten sich hingegen Passagiere von Eurowings freuen. Die Airline, die zur Lufthansa Group zählt, war nur in 2,6 Prozent aller Fälle unpünktlich.

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Deutsche Airlines zahlen Entschädigungen unterschiedlich gut

Nach EU-Recht steht Flugreisenden eine Entschädigung zwischen 250 und 600 Euro zu, wenn sie mehr als drei Stunden verspätet an ihrem Reiseziel ankommen oder ihr Flug weniger als 14 Tage vor Abflug gestrichen wurde. 

Claudia Brosche ergänzt: „Die Höhe der Entschädigung ist unabhängig vom Ticketpreis und basiert auf der Fluggastrechteverordnung. Durch die Geltendmachung entstehen Reisenden keinerlei Nachteile. Leider wissen viele noch immer nichts von ihrem Recht auf Entschädigung. 

In der Ampel-Grafik ist das Zahlungsverhalten europäischer Fluggesellschaften, die im ersten Halbjahr 2023 Entschädigungszahlungen an Flightright zu entrichten hatten, aufgelistet. Das Zahlungsverhalten der Airlines lässt sich in drei Kategorien einteilen: Die vertretbaren Zahler, die langsamen Zahler und die Zahlungsverweigerer.

Auffallend ist, dass das Zahlungsverhalten deutscher Fluggesellschaften stark variiert. Während Eurowings ein gutes Zahlungsverhalten zeigt, liegen Lufthansa und Condor nur im Mittelfeld. Damit stellen sich die deutschen Airlines fast auf Augenhöhe mit Billigfliegern wie Ryanair, die prozentual in mehr Fällen, aber langsamer zahlen als die Lufthansa. „Wenn Flugreisende von extremen Verspätungen oder Flugstornierungen betroffen sind, kann das die gesamte Reiseplanung ruinieren. Umso wichtiger ist es, dass Fluggesellschaften schnell und zuverlässig die gesetzlich festgelegten Entschädigungen zahlen. Besonders bei der Lufthansa sieht Flightright deutlichen Verbesserungsbedarf – sie hat im letzten Jahr zu den Zahlungsverweigerern gehört und es nur knapp in die Gruppe der langsamen Zahler geschafft“, so Brosche weiter. 

Flightright hat im ersten Halbjahr 2023 einen zweistelligen Millionenbetrag an Entschädigungszahlungen durchgesetzt. Ein mittlerer, zweistelliger Millionenbetrag ist noch offen. Seit der Gründung im Jahr 2010 konnte Flightright weltweit bereits mehr als 460 Mio. Euro an Entschädigungszahlungen durchsetzen. 

Durchsetzung deutlich höherer Ersatzticketkosten rettet den Urlaub

„Viele Flugreisende kennen ihre Rechte nicht. So ist vielen zum Beispiel nicht bewusst, dass man sich im Falle eines Flugausfalls auf eigene Faust ein Ticket kaufen und die neuen Ticketkosten von der Airline erstatten lassen kann, sofern sie keine Alternative anbietet. Wir verstehen den Ärger der Passagier*innen über die Airlines und zerplatzte Urlaubsträume nur zu gut und geben ihnen mit der Durchsetzung der Kosten des neuen, deutlich teureren Tickets die Sicherheit nach einem entspannten Sommerurlaub zurück“, so Brosche abschließend. Der Flightright-Ticketerstattungs-Service hilft bei ersatzlosen Flugstreichungen, sodass Flugreisende nicht auf den kurzfristig gebuchten, viel höheren Kosten eines Ersatzfluges sitzen bleiben. Betroffene können über flightright.de/ticketerstattung einfach den alten und neuen Ticketpreis sowie weitere Falldaten eingeben und ihre Erstattung unkompliziert einfordern. 

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.