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Gesundheit

Rückenleiden nehmen weltweit zu

© Studio Romantic, AdobeStock

Die Zahl der Erkrankungen in Zusammenhang mit Kreuzschmerzen nimmt weltweit zu, wie eine Analyse von Daten aus mehr als 30 Jahren zeigt. Laut der Modellierung von Forschenden unter der Leitung von Sydney Musculoskeletal Health werden bis 2050 rund 843 Millionen Menschen betroffen sein.

Die Zunahme der Bevölkerung und das steigende Alter werden als Gründe genannt. Details wurden in „Lancet Rheumatology“ veröffentlicht.

Den Forschenden nach wird diese Entwicklung zu einer Krise der Gesundheitsversorgung führen, da es noch immer keinen einheitlichen Behandlungsansatz für Rückenschmerzen gibt und auch die Therapien eingeschränkt sind. Bei dieser Studie handelt es sich um die neue Global Burden of Disease (GBD) Studie aus dem Jahr 2021.

Allein in Australien wird es bis 2050 zu einem Anstieg der Erkrankungen um fast 50 Prozent kommen. Die weltweite Verteilung der Fälle verändert sich jedoch. Die größten Zunahmen der Erkrankungen erwarten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Asien und Afrika. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Manuela Ferreira wird derzeit auf Rückenschmerzen rückwirkend reagiert. Australien sei bei der Forschung in dem Bereich weltweit führend. Ein vorausschauender Ansatz bei der Behandlung dieser Erkrankung sei umsetzbar.

Die Studie benennt mehrere Meilensteine bei der Zahl der Erkrankungen. Seit 2017 ist die Zahl der Fälle von Schmerzen im unteren Rücken auf mehr als eine halbe Milliarde Patienten angestiegen. 2020 waren es laut Schätzungen rund 619 Millionen Erkrankungen. Zumindest ein Drittel der Belastung durch Invalidität konnte auf Faktoren zurückgeführt werden, die mit der Berufstätigkeit, dem Rauchen und Übergewicht in Zusammenhang stehen.

Vor allem Ältere und Frauen von Rückenleiden betroffen

Bei der weitverbreiteten Annahme, dass von Rückenschmerzen vorwiegend Erwachsene im berufstätigen Alter betroffen sind, handelt es sich laut den Forschern um einen Trugschluss. Von Schmerzen im unteren Rücken sind häufiger ältere Menschen und vor allem auch Frauen geplagt.

Laut der Seniorautorin Lyn March stammen die meisten verfügbaren Daten aus Ländern mit einem hohen Einkommen. Daher kann es schwer möglich sein diese Ergebnisse auf Länder mit geringen oder mittleren Einkommen umzulegen. Für die Studie wurden die GBD-Daten für den Zeitraum 1990 bis 2020 aus mehr als 204 Ländern und Territorien analysiert. Es handelt sich bei der aktuellen Untersuchung auch um die erste Studie, die eine Vorhersage zur künftigen Verbreitung von Rückenschmerzen zur Verfügung stellt.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Juli 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.