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Gesundheit

Wer regelmäßig Parks aufsucht, braucht seltener Medikamente

© studiolaska, AdobeStock

Bewohnerinnen und Bewohner in Städten mit Depressionen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und Asthma können ihren Medikamentenbedarf senken, wenn sie sich häufiger in Parks aufhalten.

Das haben Forschende von vier finnischen Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen durch Auswertung der Antworten von 16.000 zufällig ausgewählten Menschen in Helsinki, Espoo und Vantaa herausgefunden. Sie wurden nach ihren Gewohnheiten zum Besuch von Parks, Wäldern, Zoos und anderen Grünflächen befragt.

Daten von 6.000 Personen

Die Probandinnen und Probanden wurden zudem ersucht anzugeben, welche verschreibungspflichtigen Medikamente sie regelmäßig einnehmen. Sie sollten auch sagen, wie oft sie, ohne ihre Wohnung zu verlassen, auf Grün- und Wasserflächen schauen, die aus ihren Fenstern zu sehen sind. Potenziell einflussreiche Faktoren wie Gesundheitsverhalten, Luftverschmutzung und Lärm sowie Haushaltseinkommen und Bildungsstand wurden ebenfalls berücksichtigt. 6.000 Personen beantworteten alle Fragen, die zur Grundlage der Studie wurden.

Diejenigen, die sich nicht vor die Tür wagen und die Natur nur beobachten, haben keinen Minderbedarf an Medikamenten. Ganz anders der reale Besuch von Grünflächen. Die Forschenden verglichen den Medikamentenbedarf von denen, die sich einmal pro Woche in die Natur begeben, mit dem von Probanden, die sich drei- bis viermal pro Woche dazu aufraffen. Letztere benötigten 33 Prozent weniger Medikamente für ihre psychische Gesundheit, 36 Prozent weniger gegen Blutdruckhochdruck und 26 Prozent weniger Asthmamedikamente.

Mehr Grün in Städten nötig

Laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konnten Übergewichtige durch Besuche im Grünen nur wenig an ihrem Bedarf an Asthmamedikamenten ändern. Was die Forschenden nicht wunderte, denn Fettleibigkeit sei ein bekannter Risikofaktor. Die Auswirkungen des Besuchs von Grünflächen waren bei denjenigen mit dem niedrigsten jährlichen Haushaltseinkommen (unter 30.000 Euro) stärker. Der Bildungsstand hatte dagegen keinen Einfluss.

„Zunehmende wissenschaftliche Beweise, die die gesundheitlichen Vorteile der Exposition gegenüber der Natur belegen, sollten dazu führen, das Angebot an Grünflächen in städtischen Umgebungen zu erhöhen und ihre aktive Nutzung zu fördern“, schlussfolgern die Autorinnen und Autoren und ergänzen: „Das könnte eine Möglichkeit sein, Gesundheit und Wohlergehen von Städtern zu verbessern.“

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Februar 2023 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.