So gefährlich sind Schusswaffen in den USA
647 so genannte „Mass Shootings“ hat das Gun Violence Archive im vergangenen Jahr in den USA gezählt – damit kommt es zu täglich fast zwei (1,8) Vorfällen mit mindestens vier Verletzten und/oder Toten pro Tag. Und auch 2023 sind Amokläufe in den USA alltäglich, wie ein Blick in die Statistik zeigt.
Beim bislang tödlichsten Vorfall des Jahres erschoss ein 72-Jähiger Mann im kalifornischen Monterey Park elf Menschen. Kurz danach ermordete ein in Moon Bay, südlich von San Francisco, sieben Menschen. Der Blick zurück verdeutlicht, dass die Zahl der Vorfälle seit drei Jahren deutlich über dem Niveau der Vorjahre liegt. Das gilt auch für die Zahl der Todesopfer. Starben bei solchen Amokläufen 2019 465 Menschen, waren es 2022 648. Auch insgesamt betrachtet scheint die Schusswaffengewalt zu eskalieren. Starben – Suizide nicht eingerechnet – in den Jahren vor 2020 jährlich maximal 16.000 US-Amerikanerinnen und Amerikaner durch Schusswaffen waren es im vergangenen Jahr rund 22.200.
Generell hat die Zahl der Schusswaffenopfer in den USA laut Zahlen des Gun Violence Archive zugenommen. Im Jahr 2020 hatte sie ein Rekordhoch erreicht. Die Organisation bezifferte die Zahl der Todesopfer auf 19.390 (plus 25,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr), außerdem wurden etwa 39.434 Menschen verletzt (plus 30,8 Prozent). Vor allem die Anzahl der verübten Amokläufe hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Im Jahr 2020 ereigneten sich 610 dieser Attentate – das sind knapp 200 mehr als im Jahr zuvor. Wie die Statista-Grafik zeigt, gab es schon innerhalb der ersten dreieinhalb Monate des Jahres 2021 über 5.000 Todesopfer durch Schusswaffen und weitere über 9.000 Verletzte. Die Angaben beruhen auf der Auswertung von 2.500 Quellen täglich. Nicht mitgezählt werden die jährlich über 20.000 mit Pistolen oder Gewehren verübten Selbstmorde.