Während bei den meisten anderen großen Airlines in den Herbstferien ein großes Flugchaos wie in den diesjährigen Sommerferien ausblieb, kam es bei der Lufthansa-Tochter Eurowings zu zahlreichen Stornierungen. Das hat das Portal Flightright ermittelt.
So wurden während der Herbstferien insgesamt 1.132 Abflüge storniert, was 8,9 Prozent der Gesamtabflüge betrifft. Damit hat Eurowings in den Herbstferien prozentual sogar mehr als doppelt so viele Flüge gestrichen wie in den Sommerferien (3,9 Prozent zwischen 27.06.2022 und 12.09.2022). Zur Einordnung: Bei etwa einem Prozent an gestrichenen Flügen spricht man von einem normalen Durchschnitt. Eurowings hat prozentual fast neunmal so viele Flüge gestrichen wie üblich.
Laut Flightright sei es nicht verwunderlich, dass es in diesen Herbstferien besonders bei Eurowings zu überdurchschnittlich vielen Stornierungen gekommen ist. Es seien vor allen die zwei großen internen Streiks der unzufriedenen Mitarbeitenden Anfang und Mitte Oktober gewesen, die dafür gesorgt haben, dass zahlreiche Flüge ausfielen und tausende Flugreisende nicht pünktlich oder gar nicht in den Urlaub fliegen konnten.
Tausende Flieger unpünktlich
Die meisten Airlines haben in puncto Stornierungen nicht so schlecht abgeschnitten, bei den Verspätungen sieht es aber ganz anders aus. Bei fast allen Airlines hat mindestens jeder zweite Flieger eine Verspätung. Die Spitzenposition geht auch hier an Eurowings, bei denen 84,6 Prozent aller Flüge verspätet waren. Der zweite und dritte Platz gehen an Ryanair (75 Prozent) und Wizz Air (74,2 Prozent). Auf dem vierten Platz landet die Lufthansa, bei der in diesen Herbstferien 71,4 Prozent aller Flüge verspätet waren.
Mit Lufthansa und Eurowings landen gleich zwei Airlines der Lufthansa-Group auf den vordersten Plätzen. Flugreisende haben ab drei Stunden Verspätung am Endziel abhängig von der Flugentfernung einen Anspruch auf bis zu 600 Euro an Entschädigung haben. Da viele Flugreisende ihre Rechte häufig nicht kennen, bleiben sie bei Flugausfällen auch auf den meist höheren Ersatzticketkosten sitzen. Das muss nicht sein.
„Fällt ein Flug aus, können Flugreisende sich selbst ein Ticket kaufen und sich die neuen Ticketkosten von der Airline erstatten lassen, wenn die Airline keine Alternative anbietet“ , sagt Claudia Brosche, Flugrechte-Expertin bei Flightright.