Datendiebstahl auf Reisen: So kann man sich schützen
Datendiebstahl ist auch und gerade im Urlaub eine Gefahr. Denn sowohl vor, während als auch nach der Reise lauern potenzielle Sicherheitslücken, die Betrug und Diebstahl möglich machen. Mit diesen Tipps lässt sich das Risiko minimieren.
Betrügerinnen und Betrüger machen leider keine Ferien. Im Gegenteil nutzen sie die Unachtsamkeit und das Unwissen von Reisenden, die sich entspannen wollen und dabei vielleicht weniger Vorsicht walten lassen. Daher haben wir vor Kurzem
bereits einige Tipps bereitgestellt, um sich vor Datendiebstahl zu schützen. Software-Anbieter Panda Security hat nun einige weitere hilfreiche Ratschläge für mehr Datensicherheit zusammengestellt.
Sensible Daten sorgsam behandeln
Fremde WLAN-Netzwerke, insbesondere öffentliche, bergen versteckte Gefahren. Hacker können mit wenig Aufwand den Datenverkehr abfangen. Sensible Daten wie Passwörter können so unbeabsichtigt zu Dritten gelangen. Besser: Sensible Daten bereits vor dem Urlaub zu Hause übertragen.
Der Check-in ist erledigt, doch das Flugzeug startet erst in ein bis zwei Stunden? Die Wartezeit lässt sich prima an einem der öffentlich zugänglichen Rechner überbrücken, die viele Flughäfen bereitstellen. Das Surfen am fremden Rechner schont zudem den Akku des eigenen Telefons. Aber Vorsicht: Keine sensiblen Daten eingeben und möglichst kein Gerät an den fremden Rechner anschließen. Das gilt für den USB-Stick ebenso wie fürs Smartphone. Hackerinnen und Hacker könnten sonst unbemerkt das Gerät mit einem Virus infizieren, während man nichts ahnend im Internet surft.
Hat es mich bereits erwischt?
Auf der Webseite „Have I been pwned?“ können Nutzerinnen und Nutzer prüfen, ob die eigene E-Mail-Adresse schon einmal in einen Daten-Leak verwickelt war. Ist das der Fall, sollten sie die Passwörter ändern und einen Virenscan durchführen.
Wer den Aufenthaltsort kennen sollte – und wer nicht
Je nach Einstellung des Bankkontos empfiehlt sich vor dem Auslandsaufenthalt ein Hinweis an die Bank. So können Reisende sicherstellen, dass ihre Kreditkarte im Ausland nicht aufgrund unbekannter Aktivitäten gesperrt wird. Solch eine Sperrung lässt sich oft nur aufheben durch einen persönlichen Besuch in einer Filiale im Heimatland. Das wiederum ist ziemlich unpraktisch, wenn man gerade auf der anderen Seite des Globus ist.
Die Freigabe des Standorts in sozialen Medien ist wiederum nicht empfehlenswert. Während Sie einen unterhaltsamen Livestream aus dem Urlaub senden, könnten diejenigen zusehen, die gerade Ihr Zuhause ausräumen. Besser: Bekannten und Freunden nicht öffentlich, sondern nur privat von Urlaubsplänen berichten sowie Fotos und Videos teilen.
Verlust oder Diebstahl von Geräten vorbeugen
Leider steigt auf Reisen die Gefahr, dass Handy oder Tablet verloren gehen oder gestohlen werden. Wer das eigene Gerät wiederfinden möchte, kann Funktionen wie „Mein Gerät finden“ nutzen. Man kann zudem mitreisenden Kindern oder Freundinnen oder Freunden den eigenen Standort mitteilen. Die Gefahr, sich in fremden Gefilden zu verlieren, sinkt so erheblich.
Eine Grundregel, auch außerhalb der Urlaubszeit: Betriebssystem und Apps sollten stets auf dem neuesten Stand und die Daten gesichert sein. So kann der nächste Urlaub kommen.
Datendiebstahl ohne eigenes Verschulden
Ob auf Reisen oder zu Hause: Sensible Daten können immer in die falschen Hände geraten. Oft braucht es da nicht einmal die Unachtsamkeit auf Reisen. Diejenigen, deren Daten in einem größeren Datenskandal geleakt wurden, wissen das nur zu gut. 2021 wurden allein in den USA Nutzerdaten von über 212 Millionen Accounts durch Hacking, Phishing oder Selbstverschulden von Unternehmen kompromittiert. Die Statista-Grafik basiert auf einer aktuellen Analyse von Surfshark. Das Unternehmen für Cybersicherheit hat öffentlich zugängliche Datensätze zu Datenschutzverletzungen untersucht.
In diesen Ländern kommt Datendiebstahl besonders oft vor
2021 wurden allein in den USA Nutzerdaten von über 212 Millionen Accounts durch Hacking, Phishing oder Selbstverschulden von Unternehmen kompromittiert. Die Statista-Grafik basiert auf einer aktuellen Analyse von Surfshark. Das Unternehmen für Cybersicherheit hat öffentlich zugängliche Datensätze zu Datenschutzverletzungen untersucht.
Den zweiten Platz belegt der Iran mit 156,1 Millionen Betroffenen, gefolgt von Indien (86,6 Millionen), Russland (27 Millionen) und Frankreich (24,6 Millionen). In Deutschland befanden sich 2021 etwa 10,3 Millionen Nutzerkonten unter den Geschädigten. Weltweit war im letzten Jahr schätzungsweise jede und jeder Fünfte im Internet betroffen.
Fünf Tipps für sichere WLAN-Nutzung im Ausland
Ob Flughafen, Hotellobby oder im Café im Ausland – für eine sichere Nutzung der Verbindungen haben die Privatsphäre- und Security-Expertinnen und Experten von ExpressVPN einige nützliche Tipps für die sichere WLAN-Nutzung im Urlaub zusammengestellt:
1. Ein VPN verwenden
Nicht nur nützlich, um internationale Serien zu streamen: Die Verwendung eines VPNs (Virtual Private Network) verschlüsselt den Datenverkehr und schützt davor, dass Dritte mitlesen und private Informationen abgreifen können.
2. Unterwegs Online-Banking vermeiden
Eigentlich banal, aber: Letztendlich sind Bank- und Finanzkonten die wahrscheinlich sensibelsten Anwendungen, die wir online nutzen. Wenn es sich vermeiden lässt, sollte man sich dort deshalb nicht über ein öffentliches WLAN anmelden. Ist es jedoch zwingend notwendig, sollte unter anderem darauf geachtet werden, dass eine geschützte Verbindung zwischen Browser und Server besteht – zu erkennen am Kürzel https:// am Anfang einer URL.
3. Ein Antivirenprogramm nutzen
Simpel, effektiv und noch immer relevant: Ein heute bei Mac und Windows bereits integriertes Antivirenprogramm hilft dabei, fragwürdige Netzwerke zu identifizieren und verdächtige Aktivitäten zu bemerken. Darüber hinaus schützt es Endgeräte vor nicht gepatchten – sprich hinsichtlich Sicherheitslücken nicht aktualisierten – und veralteten Systemen.
4. Ergänzende Multifaktor-Authentifizierung
Was für Bankkonten gilt, gilt auch für Cloud-Accounts und letztendlich alle Plattformen, bei denen eine Anmeldung mit Passwort und Nutzername notwendig ist: Es ist Vorsicht geboten! Neben den bereits erwähnten Tools verleiht eine zusätzliche Zwei- oder Multi-Faktor-Authentifizierung zusätzliche Sicherheit und verhindert bei einem gegebenenfalls kompromittierten Passwort den Zugriff auf das jeweilige Konto.
5. Per LAN verbinden
Ethernet-Kabel sind um einiges sicherer als WLAN-Netzwerke, denn für Hacker ist es deutlich schwieriger, sich Zugang zum Router zu verschaffen als den WiFi-Datenverkehr abzufangen. Gerade für die Internetnutzung in Hotels bietet es sich deshalb an, ein entsprechendes Kabel zu verwenden.