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Urlaub mit dem Elektro-Mietwagen: So geht es

© Adam, AdobeStock

Elektrisch betriebene PKW gelten als umweltfreundlich und energiesparend – und sind daher in der aktuellen Situation begehrt. HolidayCheck Mietwagen hat für die Urlaubssaison die Verfügbarkeit von Elektro-Mietwagen und Plug-in-Hybriden inklusive Preisen und Reisezielen für den August 2022 untersucht und gibt Tipps zur praktischen Handhabung.

Die Zahl der verfügbaren Elektro-Autos bei Mietwagen-Anbietern nimmt gerade in den Ferienzielen langsam zu, dennoch ist es immer noch ein sehr kleiner Teil der gesamten verfügbaren Flotte. „Schätzungen gehen von einem Anteil von ein bis fünf Prozent aus, bei einigen Anbietern vielleicht bis zu zehn Prozent, aber das ist eher die Ausnahme“, sagt Erik Weenink, Geschäftsführer von HolidayCheck Mietwagen. Anhand des Fahrzeugtyp-Filters bei HolidayCheck Mietwagen können Interessierte mit einem Klick verfügbare Autos mit Elektroantrieb und Hybrid-Motor finden, sofern diese im gewünschten Zielgebiet vorhanden sind.

Spanien mit großem Angebot an Elektro-Mietwagen

Als eines der wenigen Urlaubsziele hat Mallorca bereits jetzt einen etwas größeren Anteil an Elektro- und Hybridautos. Hier können Reisende auch noch im August 2022 relativ gute Angebote und Verfügbarkeiten finden. Für einen Hybrid (Jeep Renegade) müssen Urlauberinnen und Urlauber für eine Woche etwa 223 Euro einplanen, für ein reines Elektroauto (Smart Forfour) rund 159 Euro. Im Vergleich dazu ist ein Benziner nur wenig günstiger, beispielsweise ein Ford Ka ist für 152 Euro zu haben.

Auf dem spanischen Festland gibt es im August noch einige Stationen mit verfügbaren Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen. Die Kosten für eine Woche liegen ab 180 Euro in Malaga und ab 259 Euro in Alicante. Ein vergleichbarer Benziner liegt preislich deutlich günstiger. Genauer gesagt liegt er bei 147 Euro in Malaga, in Alicante bei 151 Euro. 

Auf den Kanaren gibt es im Moment nur Hybrid-Fahrzeuge, zum Beispiel ab 220 Euro pro Woche auf Teneriffa und ab 270 Euro pro Woche auf Fuerteventura. Auch auf den Inseln sind die Benziner deutlich günstiger, jeweils 60 beziehungsweise 50 Euro weniger zahlt man hier für einen Mietwagen mit Verbrennermotor. Angesichts der hohen Benzinpreise kann sich je nach Strecke aber dennoch die Anmietung eines Hybrid- oder Elektroautos lohnen. Hier sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Urlaubsplanung die genauen Benzinkosten für die geplante Strecke und die Mietpreise besonders gründlich vergleichen.

In Italien und Griechenland wird es schwierig – oder teuer 

In Italien finden sich entsprechende Fahrzeuge, aber hochpreisig. Auf Sizilien am Flughafen Catania sind noch einige Elektro-Mietwagen verfügbar, allerdings nur Hybridfahrzeuge. Für eine Woche im August zahlen Reisende hier 440 Euro für ein vollelektrisches Fahrzeug (Fiat500). Ein vergleichbarer Benziner kostet aktuell 140 Euro weniger. Alternativ gibt es unterschiedliche Hybridfahrzeuge ab 780 Euro. In Olbia auf Sardinien ist die Lage ähnlich. Hier gibt es nur Hybrid, die Preise beginnen bei 600 Euro für eine Woche im August. Ein regulärer Mietwagen kostet in Olbia derzeit 364 Euro in der vergleichbaren Fahrzeuggröße (Citroen C1).

Die Verfügbarkeit für normale Verbrenner-Mietwagen ist auf nahezu allen griechischen Inseln sehr gut. Die Lage bei hybriden oder Elektro-Mietwagen ist etwas anders. In Griechenland gibt es derzeit über die Plattform Holidaycheck.de so gut wie keine Elektro- oder Hybridfahrzeuge mehr. „Dieses Jahr hat sich deutlich gezeigt, dass eine steigende Nachfrage seitens der Urlauber*innen auf ein etwas langsamer wachsendes Angebot trifft. Wer 2023 elektrisch reisen will, sollte sich frühzeitig ein entsprechendes Fahrzeug reservieren. Wie bei allen Mietwagen gilt, dass man sie bis 24 Stunden vor Abholung noch kostenlos stornieren kann”, so Erik Weenink.

Warum viele Verleiher ihre Flotten nicht auf E-Autos umstellen

In den Flotten der Mietwagen-Anbieter stehen äußerst selten E-Autos oder Hybride als Mietwagen zur Wahl. Und das, obwohl viele Ferienregionen in ein umweltfreundliches Urlaubserlebnis investieren. In Sachen Mobilität scheint Stillstand zu herrschen. Ladeinfrastruktur, Umschlagzeiten und Platzbedarf erschweren die Umstellung der Flotten, weiß der Mietwagenanbieter SunnyCars.

Sorge um schlechtere Planbarkeit in Flotten: Viele Touristinnen und Touristen haben Angst, keine Ladestation zu finden. Die Kenntnisse über die Reisedestination reichen oft nicht bis hin zu Stromsäulen. Ein großer Gegensatz zum heimischen Fahren, wo Fans von E-Autos ihre definierten Ladeplätze kennen. Das führt zu einer geringen Nachfrage auf Seiten der Kundschaft, wodurch Mietwagenverleiher vor der Vergrößerung ihrer E-Mietwagen-Flotte zurückschrecken.

Erschwerte Rückgabe und längere Umschlagzeiten: Bislang gilt meist die Voll-Voll-Regel: Die Annahme und Abgabe erfolgen mit vollem Tank. Doch dauert das Laden bei einem E-Fahrzeug vergleichsweise deutlich länger. Ein kurzer Stopp auf dem Weg zum Flughafen reicht daher nicht aus. Statt fünf Minuten bleibt das Auto teils mehrere Stunden an der Säule hängen. Hiervor schrecken Urlauberinnen und Urlauber zurück.

Auch der Vermieter kommt an diesem Punkt in die Bredouille. Um den Servicecharakter zu erhöhen, wären Ladestationen bei der Rückgabe von Vorteil. Jedoch erhöht dies die Umschlagzeit enorm. Ein zurückgebrachtes Auto geht normalerweise binnen kurzer Zeit schon wieder auf seine nächste Reise.

Platzbedarf an Ladestationen für die Flotten: Bleiben Mietwagen länger vor Ort, benötigt die Station viel mehr Platz, um die Wagen zu parken. Doch auch wer seinen Parkplatz ausweitet, schafft zunächst nur die Möglichkeit, die Autos zu parken. Für den Ladevorgang selbst benötigt der örtliche Anbieter viele Ladesäulen und entsprechend eine Menge Strom. Hier stellt sich die Frage, wer die Kosten trägt. Denn üblicherweise haben Mietpartner, insbesondere an Flughäfen, selbst einen Mietvertrag. 

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Reisende sollten sich über die Vor- und Nachteile der Anmietung dieser umweltfreundlichen Autos im Klaren sein. Hybride sind weniger kompliziert und unterscheiden sich in der Nutzung nicht wesentlich von Autos mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Vollelektrisches Fahren kann Fahrerin wie Fahrer vor Herausforderungen stellen, daher sollten sie gut vorbereitet sein. Die folgenden Tipps helfen, entspannt mit dem E-Mietwagen unterwegs zu sein:

Ladekarte und/oder App vor Abreise organisieren

Zum Aufladen von Elektro-PKW wird eine spezielle Ladekarte oder App benötigt. Diese ist nicht immer im Lieferumfang des Autos enthalten. Bietet die Autovermietung keine Karte an (dieser Service geht mit Zusatzgebühren einher), gibt es online Lösungen und Apps. Diese müssen allerdings vorher recherchiert, installiert und registriert werden, inklusive der passenden Zahlungsmethoden.

Wer zu Hause ein Elektroauto fährt, kann die eigene Ladekarte nehmen, sollte aber vorher prüfen, ob diese im Ausland nutzbar ist. Auf dem europäischen Lademarkt haben sich einige Anbieter etabliert, deren Ladekarte ausreicht, um fast alle Ladestationen in ganz Europa anfahren zu können. In Ausnahmefällen wird aber auch eine zusätzliche Ladekarte für die Reise benötigt, denn nicht alle Karten funktionieren an allen Ladestationen. Wer einen Elektro-Mietwagen nutzen will, sollte sich deshalb bereits vor dem Urlaub über die Einsatzmöglichkeiten von Ladekarte oder App informieren.

Sich mit dem Mietwagen vertraut machen

Reisende sollten sicherstellen, dass sie sich selbst schnell mit dem Auto vertraut machen können. Die meisten Benutzertipps finden Interessierte online. Es ist ratsam, sich nicht auf die Fachkenntnis der Autovermieter zu verlassen, die den Schlüssel überreichen. Denn es ist nicht sicher, ob die diese sich mit den verschiedenen Fabrikaten vollumfänglich auskennen und genug Zeit für eine umfassende Einweisung haben.

Ladestationen kennen

Reisende mit Elektro-Mietwagen müssen sich darüber informieren, wo sie ihr Auto aufladen können. Idealerweise sollte das in Nähe der Unterkunft möglich sein. Bei Weitem nicht alle Parkplätze und Garagen verfügen über Ladestationen, auch nicht für das sogenannte „Phase-1-Ladekabel“, das sich an einer normalen Steckdose verwenden lässt. Das Aufladen dauert mit diesem Stecker ziemlich lange. Der Vorteil ist aber: Pass oder App sind hier gar nicht nötig. Ein Extra-Check lohnt sich am Campingplatz. Hier ist oft der maximale Stromverbrauch pro Tag und Einheit geregelt.

Zusatzkabel mitnehmen

Vollelektrische Autos werden in der Regel nur mit einem „Phase-2-Ladekabel“ geliefert. Bei längeren Reisen ist es aber wichtig, dass mehrere Ladeoptionen zur Verfügung stehen. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich zum normalen Kabel ein „Phase-1-Ladekabel“ mitzunehmen, das an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen werden kann.

Reichweite realistisch einschätzen

Reisende sollten die Reichweite ihres Mietwagens kennen und beachten, dass die Art der Nutzung den Radius erheblich beeinflussen kann. Schnelles Fahren, Steigungen in Bergregionen, Temperaturen unter null Grad, aber auch die Nutzung der Klimaanlage: All diese Dinge haben einen negativen Einfluss auf die durchschnittliche Reichweite, die bei Abfahrt angegeben wird. Das kann in bis zu 20 Prozent weniger Reichweite resultieren als geplant.

Antrieb des gebuchten Mietwagens bei Buchung prüfen

Manchmal ist das günstigste angebotene Auto ein Elektroauto, weil es beispielsweise das Kleinste ist, aber der oder die Reisende sind sich dessen zum Zeitpunkt der Buchung nicht bewusst. Stellt man bei Abholung fest, dass es sich irrtümlich um ein Elektroauto handelt und möchte ein Auto mit konventionellem Antrieb, wird ein Aufpreis fällig. 

Verrückte Verkehrsregeln weltweit

Wer mit dem Auto im Ausland unterwegs ist, sollte die dort geltenden Verkehrsregeln kennen. Einige Verkehrsgesetze in manchen Ländern sind aber ganz besonders abgefahren. Eine kleine Auswahl der verrücktesten Verbote weltweit stellt Auslandsexperte Torben in einem Video vor.

VERMISCHTES verrueckten Verkehrsregeln

Wussten Sie zum Beispiel, dass im amerikanischen Denver am Sonntag keine schwarzen Autos fahren dürfen? Oder dass es Frauen in einer Stadt im Bundesstaat Virginia nicht erlaubt ist, mit ihrem Auto auf einer Hauptstraße zu fahren? Und in Österreich braucht die Polizei kein Blitzgerät, um wegen Überschreitung der Geschwindigkeit zu ahnden.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe September 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.