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Interview
Sonja Schlenther, Sri Lanka; © Sonja Schlenther

„Wer den Traum vom eigenen Business im Ausland hat, sollte wissen, wie viel er zu geben bereit ist.“

Seit mehr als 30 Jahren bereist Sonja Schlenther bereits die Welt, seit über einem Jahrzehnt lebt sie auf den Philippinen. Im Interview spricht sie über die Herausforderungen bei der Gründung ihres eigenen Hotels und wie sie widrige Situationen immer wieder meistert.

Du bist eine absolute Weltenbummlerin, hast bereits 87 Länder bereist. Mittlerweile hast du eine feste Basis auf den Philippinen. Was hat dich in die Welt hinausgezogen?

Sonja: Ich war schon als Kind sehr neugierig und abenteuerlustig. Irgendwie habe ich immer den Drang verspürt, etwas Neues zu machen und zu erleben. Bereits Anfang der 90er- Jahre bin ich nach Baltimore in die USA gegangen und habe dort in einer Gastfamilie gelebt. 1996 war ich dann das erste Mal beruflich im Ausland und arbeitete in einem Robinson Club in Griechenland. Dieser Job hatte mir unheimlich viel Spaß gemacht, auch wenn er anstrengender war als ich dachte. Ich habe später noch viele Jahre im Tourismusbereich gearbeitet, unter anderem auch auf Kreuzfahrtschiffen. Allein dadurch habe ich schon einiges von der Welt gesehen.

Nach meinem ersten Job in der Tourismusbranche bin ich mit dem Rucksack durch Asien, Australien und Neuseeland gereist. Das war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Für mich ist Reisen etwas anderes als Urlaub machen. Eine Reise ist auch immer eine Reise zu sich selbst. Es ist somit auch Arbeit an dir und mit dir selbst.

INTERVIEW ChARTs Resort Team 2013 01Sonja mit ihrem ChARTs Resort Team; © Sonja Schlenther

„Jedes Hindernis, das man überwindet, lässt einen wachsen.“

Inwiefern?

Sonja: Die Erfahrungen, die man währenddessen sammelt, die vielen unterschiedlichen Menschen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen, mit denen man in Kontakt tritt, lassen einen vieles hinterfragen. Und jedes Hindernis, das man überwindet, lässt einen wachsen. Ich wäre nicht da, wo ich jetzt bin, wenn ich nicht den inneren Schweinehund überwunden hätte und mich auch unbequemen Situationen gestellt oder private Enttäuschungen gemeistert hätte. Das alles hat meine Persönlichkeit geformt.

Gab es denn auf Reisen auch schon mal brenzlige Situationen, in denen du dachtest, das war jetzt ein Fehler?

Sonja: Ich hatte sehr viel Glück auf meinen Reisen, habe aber auch keine sehr riskanten Dinge getan. Einmal wurde ich in Mexiko-Stadt in der U-Bahn ausgeraubt. Aber das hat mich nicht weiter erschüttert. Die krasseste Situation erlebte ich in Guatemala. Mit einer Freundin nahm ich den Übernachtbus von Tikal nach Guatemala City über eine Straße durch die Berge entlang, von der es hieß, dass es nicht empfehlenswert ist, diese nachts zu nehmen.

Es war dann auch mitten in der Nacht als wir angehalten wurden und junge Soldaten mit Maschinengewehren eine Passkontrolle machten. Sie behielten die Pässe meiner Freundin und mir und waren sehr ungehalten. Wir wussten nicht, wie die Situation weitergehen würde und was sie mit uns vorhatten. Einige Mitreisende wollten helfen, sind aber sehr stark zurechtgewiesen worden. Das Ganze zog sich über gut zwei Stunden, und da hatte ich erste Mai Todesangst ausgestanden, gefühlt ging es ging an Leib und Seele.

INTERVIEW Bau der Artvilla Camiguin waehrend Corona 2021Während der Bauphase vom Boutiquehotel mit ihrem Bautrupp; © Sonja Schlenther

Im Nachhinein erfuhren wir, dass es sich bei den bewaffneten Männern um eine Rebellentruppe handelte. Sie fragten uns, ob wie Amerikaner waren, und als wir nachweisen konnten, dass wir Deutsche sind, ließen sie uns weiterfahren. Sie hatten es wohl auf Amerikaner abgesehen. Nach diesem Erlebnis bin ich nie wieder nachts alleine mit dem Bus in einem armen Schwellenland gefahren.

„Meine Neugier schlägt immer die Angst.“

Du bist früh als junge Frau alleine auf Reisen gewesen und das zu einer Zeit, wo es noch kein Smartphone, kein Google Maps und nur maximal schlecht funktionierendes Internet gab. Wie ist deine Familie und insbesondere deine Mutter damit umgegangen?

Sonja: In meiner Mutter steckt derselbe Unternehmergeist, die Kreativität und das Fernweh wie in mir drin. Doch sie gehört einer Generation an, für die es damals nicht möglich war, so zu reisen wie ich es konnte. Sie konnte meinen Entdeckerdrang also gut nachvollziehen, aber sie machte sich natürlich auch Sorgen um mich. Damals meldete ich mich nur alle paar Wochen mal per Telefon. Sie hätte allerdings nie den Mut aufgebracht, Fernreisen wie ich alleine zu machen. Sie hätte dafür zu viel Angst alleine gehabt. Es ist auch nicht so, dass ich frei von Zweifeln war, aber die Neugier schlägt bei mir dann doch immer die Angst.

INTERVIEW Gespraech mit Raphi MentorengespraechSonja bei einem Mentorinnen-Gespräch; © Sonja Schlenther

Während meiner Lehre hatte ich nur maximal drei Wochen Urlaub, das war eine zu sehr begrenzte Zeit, um die Länder kennenzulernen, die ich sehen wollte. Deshalb musste ich mich umorientieren und mir Tätigkeiten suchen, die mir das Reisen ermöglichen. So bin ich dann zunächst in der Tourismusbranche gelandet. Und immer wenn eine Saison vorbei war, habe ich meinen Rucksack gepackt und bin wieder losgezogen. Mir war schon damals bewusst, dass es nicht so viele Menschen gibt, die Zeit haben, wirklich intensiv zu reisen.

Und was das Alleine reisen als Frau angeht, so bin ich zwar meistens allein gestartet, aber ich war dann nie wirklich lange allein unterwegs. Man lernt so schnell neue Leute kennen, die einen ein Stück weit begleiten. Und wenn ich dann doch mal auf mich gestellt war, habe ich das auch genossen. Ich kann auch gut alleine sein. Das habe ich unter anderem gelernt.

Inwieweit hat das Reisen deine Persönlichkeit verändert und geprägt?

Sonja: Ich finde, gerade die schwierigen und auch brenzligen Situationen formen einen. Es ist auch eine Art Resilienztraining. Man härtet in gewisser Weise ab, wird gelassener und sieht die Dinge in anderer Relation. Als ich mal in Burma war, wollte ich eine Bustour machen. Wir warteten sechs Stunden auf den Bus. Da er nicht kam, ging es zurück ins Hostel. Das Ganze wiederholte sich noch an zwei Tagen und irgendwann kam er dann schließlich. Er hatte einen Motorschaden gehabt. Ja, so war das halt, da hilft es auch nichts zu meckern. Man nimmt das hin.

„Es braucht grenzwertige Situationen, um im Leben schwierige Situationen zu verkraften.“

Ich habe gut gelernt, nicht in Panik zu verfallen und mir dadurch das Grundvertrauen aufgebaut, dass ich schon alles wuppen werde. Und es braucht grenzwertige Situationen, um im Leben schwierige Situationen zu verkraften.

INTERVIEW Sonja mit den Kinder in Bohol PhilippinenSonja mit Kindern in Bohol, Philippinen; © Sonja Schlenther

Meine jahrelange Arbeit in der Touristenbranche hat auch zur Resilienz beigetragen. Wenn man rund um die Uhr an sechs bis sieben Tagen arbeitet, dann stählt einen das in gewisser Weise.

Und damals ohne Social Media, Smartphone und so weiter unterwegs zu sein, hat dem Reisen noch mehr Abenteuercharakter verliehen. Ich war nur mit meiner Ausgabe vom Lonley Planet unterwegs und immer mit einem einfachen Reiseticket – aus Papier. Aber es funktionierte irgendwie. Andere Länder zu entdecken, heißt für mich auch nicht Urlaub machen, sondern sich auf Land und Leute einzulassen und auch auf die jeweils vorherrschenden Bedingungen.

Wie hast du schließlich die Philippinen als deine Basis für dich entdeckt?

Sonja: Ich habe damals auf einem Kreuzfahrtschiff zusammen mit philippinischen Arbeitskräften gearbeitet. Peinlicherweise konnte ich damals nicht einmal einordnen, wo die Inselgruppe überhaupt liegt und dass es mehr als 7.000 Inseln sind. Ursprünglich hatte ich eher ein ungutes Gefühl, was die Philippinen betraf. Sicher war mein Bild da auch medial geprägt.

Die Kollegen waren aber so begeistert von ihrem Land, dass ich spontan beschloss, von Thailand zu den Philippinen zu fliegen, gemeinsam mit meinem damaligen Partner. Das war 2004, und ich dachte damals, was für ein völlig unterbewertetes Land das doch ist. Bei einem weiteren Aufenthalt hatte ich im Beisein von Freundinnen die Fantasie, einen schönen Cappuccino und ein Stück Kuchen in einem Strandcafé zu konsumieren und ich sagte so dahin, dass ein schönes Boutique-Hotel fehlt. Ich beschloss, kurzerhand selbst eines zu eröffnen und konnte meinen Partner von dem Vorhaben begeistern.

INTEVRIEW Sonja Online Lifestyleberatungen ThailandSonja bei einer Online-Lifestyleberatung in Thailand; © Sonja Schlenther

Schnell war das Grundstück gekauft, aber rückblickend war das alles etwas naiv gedacht, denn ich wusste gar nicht, welche Konsequenzen dieser Traum haben würde. Allein ein Jahr Vorbereitungszeit nahm der Bau in Anspruch, und dann kam es auch noch zu einem Baustopp, uns ging das Geld aus, wir hatten Schulden und mein Partner musste zurück in die Schweiz gehen, um Geld zu verdienen. Währenddessen war ich vor Ort und arbeitete Tag und Nacht an der Fertigstellung des Hotels.

Dann kam es auch noch zur Trennung zwischen mir und meinem Partner. Das war ein großer Schock, weil ich dieses Projekt eigentlich nicht alleine machen wollte. Das war mein tiefster Tiefpunkt, und ich musste ein paar Wochen überlegen, ob und wie ich das durchziehe.

Du hast es durchgezogen und ein Großteil deines Buches „Abseits des Trampelpfades“ handelt auch davon.

Sonja: Ja, am Ende war es eine One-Woman-Show. Ich bin selber in die Bauleitung eingestiegen, habe das Material selbst eingekauft und mit den Bauingenieuren zusammengearbeitet. Zunächst startete ich mit dem „soft opening“, um nicht gleich alle Kapazitäten zu belegen. Nach etwa drei bis fünf Jahren kam ich in die schwarzen Zahlen. 

Doch dann gab es 2013 ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,2 auf der Richter-Skala. Das bedeutete gute 4 Wochen Stromausfall zur Vorweihnachtszeit. Ich musste also die Gäste nach Hause schicken und anderen absagen. Und wenige Wochen später wurde es noch schlimmer, denn ein Supertaifun zerstörte viele Inseln. Glücklicherweise hatte ich ein Backup, ein finanzielles Polster. Das ist meiner Erfahrung nach auch das A und O als Unternehmerin und Unternehmer im Ausland. 

Was sind deine wichtigsten Ratschläge für Gründerinnen und Gründer im Ausland?

Sonja: Die ersten Jahre sind bei Firmengründungen besonders hart, das gilt umso mehr, wenn man alleine ist. Man braucht also viel Durchhaltevermögen, das man sich idealerweise vorher schon antrainiert. Bei mir war der Reisejob in der Tourismusbranche eine gute Abhärtung.

Auch darf man die Finanzen und die Zeit nicht zu knapp kalkulieren. Auch eine professionelle Beratung kann sinnvoll sein. Das wichtigste ist meiner Erfahrung nach aber, sich selbst zu fragen, wie stark das eigene Bedürfnis, etwas aufzubauen, wirklich ist. Die Hürden kommen unweigerlich und viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind schnell frustriert, wenn etwas nicht klappt oder sie resignieren. Viele Menschen träumen vom eigenen Business im Ausland, aber man sollte hinterfragen, wie viel man für die Umsetzung dieses Traumes bereit ist zu geben.

Und noch etwas Wichtiges: In Europa sind wir ja gerne mal überversichert, im Ausland schauen die Leute dann aber, wo man sparen kann. Und oft wird dann an der Absicherung gespart und als Erstes die Versicherungen gekündigt.

Mir war aber immer wichtig, dass ich krankenversichert bin. Für mich ist das die Versicherung Nummer Eins. Denn ich weiß, dass eine schwere Erkrankung, ein Unfall existenzbedrohend ist, wenn ich die Kosten nicht aufbringen kann. Mir war daher auch eine hochwertige Absicherung wichtig, und glücklicherweise empfahl mir ein Freund vor zehn Jahren den BDAE, und seither bin ich beim BDAE versichert.

Ich kenne aber einige alte deutsche Residenten hier auf den Philippinen, die sich um ihre Gesundheitsabsicherung keine Gedanken machen. Das finde ich naiv.

 

Du hast dein Boutique-Hotel 2016 verkauft, vermietest aber immer noch Ferienunterkünfte auf den Philippinen. Wie hat die Coronapandemie dein Geschäft beeinflusst?

Sonja: Wir hatten zweieinhalb Jahre Totalausfall hier, es fand kein Tourismus auf den Philippinen statt. Die Langzeitmieter meiner Unterkünfte mussten ausreisen und ich stand ohne Einkommen da. Mein wichtigstes Learning daraus war: Ein Tisch steht besser auf mehreren Beinen. Ich kann mich nicht auf ein einzelnes Business verlassen. Zum Glück hatte ich ein finanzielles Polster von mindestens einem Jahr angelegt. Während des Lockdowns habe ich dann neue Häuser gebaut, die Bauphase hatte mich auch von der Pandemie abgelenkt, glücklicherweise hatte ich Sondererlaubnisse, aus dem Haus gehen zu dürfen.

„Zeit hat auf den Philippinen eine ganz andere Bedeutung.“

Neben meinem „Offline-Business“ der Vermietung biete ich zusätzlich Coachings und Mentoringprogramme für Lösungen abseits des Trampelpfades. Ich helfe Menschen bei schwierigen Entscheidungsfindungen, Veränderungsprozessen und beim Entdecken ihrer Ressourcen. Zudem gebe ich Vorträge, Lesungen und Seminare im deutschsprachigen Raum.

Was schätzt du an deinem Leben auf den Philippinen und was nervt dich hin und wieder?

Sonja: Ich mag das Klima und die Natur. Ich brauche einfach die Wärme. Auch gefällt mir der Lifestyle sehr gut. Hier hat Zeit eine ganz andere Bedeutung. Das ist einerseits schön, weil hier niemand so von Effizienz getrieben und hektisch ist wie etwa in Deutschland. Andererseits bringt es mich auch mal an die Grenzen. Ganz typisch ist der Satz „maybe tomorrow“. Hier bedeutet „tomorrow“ aber ein Tag, der irgendwann in der Zukunft sein könnte. Auch die Tatsache, dass die Menschen hier nach Präsenz, aber nicht nach Effizienz bezahlt werden, macht etwas mit dem Zeitempfinden. Es geht nicht darum, den Tag mit Aufgaben zu füllen, das führt allerdings dazu, dass man froh sein kann, wenn man von zehn geplanten To Dos am Ende des Tages zwei abgearbeitet hat. Brauche ich mal einen Handwerker, weiß ich, dass ich mir den ganzen Tag reservieren muss und hoffen kann, wenn er überhaupt auftaucht.

Es gibt aber auch Umstände, die ein Vorhaben schnell zunichtemachen können, zum Beispiel das Wetter oder Naturkatastrophen wie Taifune und Erdbeben.

Die Herausforderungen für Personen wie mich, die ein Business haben, ist es jedoch, die hiesigen Gepflogenheiten in Einklang mit der Erwartungshaltung der Touristen zu bringen. Die haben in der Regel einen 24-Stunden-Flug und sind dann plötzlich in einer anderen Welt, allerdings mit dem europäischen Gefühl der Pünktlichkeit und Organisiertheit. Wenn dann meine Putzfrau einfach nicht wie verabredet erscheint, heißt es für mich „hands on“, dann muss ich selbst ran. Ich habe gelernt, viel zu improvisieren und findig zu sein. 

Es war aber auch die Arbeitseinstellung der Philippinos, die zu meiner Entscheidung geführt hat, mein Boutique-Hotel 2016 mit den 12 Zimmern aufzugeben, denn es wurde immer schwieriger, mit all den Widrigkeiten gelassen umzugehen. Jetzt habe ich meine Airbnb-Villa im High-End-Segment und die Langzeitvermietung mit einer geringeren Gästeanzahl. Da fällt es leichter, einen hohen Service zu bieten.

„Man sollte Länder nicht miteinander vergleichen.“

Du hast 87 Länder bereist und auch wirklich kennengelernt. Gab es Länder, die dir besonders gefallen?

Sonja: Ich habe eine Regel: Man sollte Länder nicht miteinander vergleichen, auch wenn man dazu tendiert. Ich bemühe mich zumindest darum, es nicht zu tun. Ein Land sollte man auch immer als Einheit sehen, jedes hat seine Vor- und Nachteile. Natürlich gibt es für mich auch Grenzen. Ich mag nicht in Ländern leben, in denen ich mich beispielsweise komplett verschleiern müsste. Als reisender Gast und temporär toleriere ich es und passe mich an, aber es wäre nichts auf Dauer.

Mir liegen grundsätzlich warme Länder – also ab 30 Grad Temperatur. Und ich bevorzuge Staaten mit demokratischen Strukturen, denn die machen das Leben leichter. Wenn ich meine Top-Reiseländer nennen müsste, das wären es Neuseeland, weil es dort so abwechslungsreich ist und Mexiko aufgrund seiner Kultur. Ich schätze vor allem Länder, die eine gewisse kulturelle Geschichte und spannende Architektur haben.

Aktuell fehlt mir noch der Süden Afrikas und ich würde gerne einmal mit der transsibirischen Eisenbahn fahren. Mit meinem Partner habe ich vereinbart, dass wir einen Mix aus alten Reisezielen und neuen umsetzen. Für mich etwas Neues und für ihn etwas Bewährtes.

INTERVIEW Speaker@RIS Leipzig Juni 2022Sonja als Speakerin beim Citizen Circle; © Sonja Schlenther

Die Welt erscheint aktuell wieder viel unsicherer und manch einer fragt sich, ob man auch noch in Länder reisen sollte, deren Regime diktatorisch ist.

Sonja: Viele Regierungen sind fragwürdig, das stimmt. Auch hier auf den Philippinen scheint es wieder etwas rückwärtsgewandt zu gehen. Aber will man die Menschen im Stich lassen und isolieren? Viele Staaten, denen es an demokratischen Strukturen fehlt, sind oft auf den Tourismus als Einnahmequelle angewiesen. Ich kann verstehen, dass auch eine gewisse Sicherheitssorge da ist. Man braucht ein Grundvertrauen und sollte das wieder bei sich suchen, ein Grundvertrauen auch in das Gute des Menschen.

Das Reisen in ärmere Länder bringt auch immer einen gewissen Lerneffekt mit sich: Man übt sich wieder in Dankbarkeit, denn wir in Deutschland und Europa haben es vergleichsweise wirklich gut. Wir haben immer die Wahl. Das ist ein großer Luxus! 

Sonjas Buch: „Abseits vom Trampelpfad“

Ihre außergewöhnliche Geschichte hat Sonja in einem spannenden Buch verewigt. Dieses hat sie geschrieben für alle, die neue Wege gehen wollen oder auch schon gegangen sind. In diesem persönlichen Erlebnisreisebuch hat sie ihre wichtigsten Erkenntnisse (Learnings) zusammengestellt, basierend auf 33 Kapiteln ihrer Lebensgeschichte. Sie beschreibt, wie sie raus aus dem Hamsterrad Deutschland kam, eine Weltenbummlerin in über 80 Ländern dieser Welt wurde und wie sie sich ihren ersten großen unternehmerischen Traum erfüllte: Das Boutiquehotel auf den Philippinen.

Das Buch liest sich mitreißend und es ist eine wahre Inspirationsquelle – nicht nur für jene, die auswandern wollen, sondern auch für alle, die sich verändern wollen oder einfach Spaß an Erfahrungsberichten haben.

Buchinformationen:

Sonja Schlenther: Abseits vom Trampelpfad

Das Herzensprojekt kann als E-Book, auch gerne als Taschenbuch, beziehungsweise Festband erworben werden. 

Seiten: 288

ISBN: 978-3-7482-1700-8

Preis: 14,90 Euro

Über Sonja Schlenther

Sonja wurde 1972 im badischen Karlsruhe geboren. Rund 12 Jahre arbeitete sie als Tourguide/Tourmanager und Reiseleiterin für diverse kleine und große Tour-Operator (TUI, Robinson, AIDA, HAPAG-LLOYD etc.) zu Wasser und zu Lande.

Aktuell findet man sie hauptsächlich auf ihrer kleinen Lieblingsinsel Camiguin auf den Philippinen an, wo sie gerade neue Bauprojekte umsetzt.

Mit ihren Blogartikeln, Beratungen und Büchern möchte sie (Insider-)Infos geben, um jede Menge Menschen zu unterstützen, ihre Träume zu verwirklichen. Es geht dabei um spannende Themen wie Reisen,

Business-Gründung im Ausland, passendes Mindset und persönliche Weiterentwicklung.

Mehr Infos unter:

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.