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VPN: Was hinter der Software steckt und warum sie vor allem im Ausland sinnvoll ist

Den Begriff VPN kennt fast jeder. Eine solche Verbindung ist insbesondere im Ausland und in verschiedenen Situationen überaus nützlich. Die Abkürzung steht für virtuelles privates Netzwerk.

Es handelt sich dabei um eine Netzwerkverbindung, die von außen nicht einsehbar ist und Daten verschlüsselt. Ein VPN versteckt und ändert die IP-Adresse, um die Online-Identität des Nutzers zu schützen.

Wie funktioniert ein VPN?

Bei Nutzung eines virtuellen privaten Netzwerkes verbindet man sich über einen VPN-Server mit dem Internet. Dieser kann sich ganz in der Nähe oder am anderen Ende der Welt befinden.

Dabei wird die IP-Adresse verschleiert und an ihre Stelle tritt die IP-Adresse des VPN-Servers. Im Gegensatz zum Proxy-Netzwerk ist der Datenverkehr bei einem VPN verschlüsselt. Man kann sich das Ganze wie eine Art virtuellen Tunnel vorstellen, durch den alle Informationen geleitet werden, sodass sie von außen nicht einsehbar sind. Die Daten werden am Eingang verschlüsselt und erst am Ende wieder entschlüsselt.

Wofür werden VPNs verwendet?

Es gibt viele Gründe, warum immer mehr Menschen ein virtuelles privates Netzwerk nutzen. Man kann so zum Beispiel auf ein privates oder berufliches Netzwerk zugreifen, wenn man gerade mal nicht zu Hause oder auf Reisen ist.

Die meisten Internet-User nutzen ein VPN jedoch dafür, um das Geoblocking zu umgehen. Das ist eine geografische Sperre, die oft von Streaming-Anbietern eingesetzt wird, um nicht gegen die Ausstrahlungsrechte zu verstoßen. Liegen keine Lizenzen für den deutschen Markt vor, wird der Inhalt aufgrund der deutschen IP-Adresse blockiert. Das ist auch der Grund, warum bei Netflix beispielsweise in anderen Ländern ein ganz anderes Angebot an Filmen und Serien zu finden ist.

Das gleiche Problem ergibt sich im Ausland mit den Diensten, die die Rechte ausschließlich für den deutschen Markt haben. Diese kann man dann nur mit einer deutschen IP-Adresse nutzen. Ein VPN ist die einfachste und auch sicherste Methode, um das Geoblocking und auch mögliche Internetzensuren zu umgehen.

Und damit kommen wir zum nächsten Einsatzzweck: Viele Nutzer nutzen ein VPN immer häufiger, um die Privatsphäre zu schützen. Eine VPN-Verbindung hat den großen Vorteil, dass persönliche Daten schwieriger gestohlen werden können. Cyberkriminalität wird immer mehr zum Thema. Hacker sowie neugierige Webseitenbetreiber haben es auf möglichst viele Daten abgesehen.

Manche Internetanbieter drosseln außerdem die Geschwindigkeit, wenn man bestimmte Seiten aufruft. Nutzt man ein virtuelles privates Netzwerk, wird der Internetverkehr vom Internetanbieter abgeschirmt. Eine Drosselung ist somit nicht möglich und Hacker können Ihre Daten durch die Verschlüsselung nicht länger abfangen. Durch die verschleierte IP-Adresse ist man außerdem etwas anonymer im Netz unterwegs.

Digital Nomads nutzen VPNs auch, um im Ausland ungehindert arbeiten zu können. Für manche Jobs ist eine deutsche IP-Adresse erforderlich und mit einem virtuellen privaten Netzwerk kann man diese leicht vortäuschen.

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VPN für Privatanwender: Darauf sollte man achten

Ein VPN bietet zahlreiche Vorteile und Möglichkeiten, aber auch hier gibt es leider viele schwarze Schafe unter den Anbietern. Deshalb gibt es einige Faktoren, die man bei der Wahl beachten sollte.

Neben einer großen Server-Auswahl, einer guten Geschwindigkeit und einem hübschen Design kommt es vor allem auf die Sicherheit der Software an. Aus diesem Grund sollte man von kostenlosen Anbietern in der Regel absehen. Diese gehen mit der Datensicherheit ihrer User meist eher nachlässig um. Einige sind sogar dafür bekannt, Userdaten weiterzuverkaufen.

Aber leider halten auch nicht alle kostenpflichtigen Betreiber ihre Versprechen ein. Es ist wichtig darauf zu achten, dass keine Logs gespeichert werden. Gute Anbieter lassen durch externe Audits beweisen, dass tatsächlich keine Nutzerdaten erfasst werden.

Auch der Standort des Betreibers spielt dabei eine wichtige Rolle, da bestimmte Regierungen Gesetze zur Datenspeicherung veranlasst haben. Im besten Fall befindet sich der Standort des Betreibers außerhalb der 14 Eyes [USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Dänemark, Frankreich, Holland, Norwegen, Deutschland, Belgien, Italien, Schweden und Spanien; Anm. d. Red.] Länder. Für einen optimalen Privatsphäre-Schutz bietet der Dienst eine anonyme Zahlungsart an und benötigt nur wenige Informationen für die Anmeldung.

Als Protokolle sollten OpenVPN oder WireGuard verwendet werden. Hierbei handelt es sich quasi um das Material, aus dem der VPN-Tunnel besteht, also die Verschlüsselungsmethode. Im Optimalfall verfügt das VPN auch über einen automatischen Killswitch und es befinden sich keine Tracker auf der Website und/oder in den Apps. Weitere Funktionen wie Split-Tunneling oder Multi-Hop runden die Ausstattung ab.

Natürlich spielt auch der Preis eine Rolle. Die Kosten für einen guten Anbieter gehen weit auseinander – zwischen 2 und 10 Euro monatlich ist alles dabei, je nachdem, für welche Vertragslaufzeit man sich entscheidet. In der Regel bieten gute Anbieter eine Geld-zurück-Garantie an, mit der man sich selbst risikofrei von dem Dienst überzeugen kann.

Ist das Tor-Netzwerk ein VPN?

Beim Tor-Netzwerk liegen die Server übereinander wie die Häute einer Zwiebel. Deshalb auch der Name Tor (The Onion Router). Es handelt sich hierbei nicht um ein virtuelles privates Netzwerk.

Anders als bei einem VPN kommt es bei Tor nicht zu einer direkten Verbindung zum Server. Im Tor-Netzwerk wird der Datenverkehr nämlich durch mehrere Knoten geleitet, wodurch die Geschwindigkeit sehr gering ist. Deshalb ist Tor trotz seiner ausgezeichneten Sicherheitsfeatures für den Alltag unpraktisch und für das Downloaden großer Datenmengen oder zum Streaming völlig ungeeignet.

Fazit: Ein VPN lohnt sich für jedermann

VPNs haben viele Einsatzzwecke, sei es im beruflichen als auch im privaten Kontext. Die Technologie dahinter ist sehr simpel. Eine solche Software ist im Handumdrehen eingerichtet und die meisten VPNs sind zudem nutzerfreundlich und übersichtlich.

Leider halten nicht alle Anbieter, was sie versprechen, weshalb man bei der Wahl des Anbieters genauestens hinschauen sollte. Einen VPN-Vergleich mit rund 30 Anbietern finden Sie auf PrivacyTutor

Über den Autor: Alexander Baetz

Alexander ist 25 Jahre jung, leidenschaftlicher Internet-Nerd und arbeitet als freiberuflicher Webdesigner. Seitdem er 2018 seinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen hat, beschäftigt er sich mit der digitalen Privatsphäre. Was er dabei gelernt habe, zeigt er Interessierten auf PrivacyTutor.

Auf YouTube erklärt Alexander auf unkomplizierte Weise, wie VPN funktioniert.

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.