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Gesundheit
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Herzinfarkt: Frauen bei Therapie benachteiligt

Trotz aller Verbesserungen bei der medizinischen Versorgung eines Herzinfarkts erhalten Frauen weniger wahrscheinlich eine rechtzeitige Behandlung. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of California, San Francisco.

Die Forschenden haben 450.000 Krankenakten von Patienten mit einer von zwei Arten eines Herzinfarkts untersucht. Dabei handelte es sich um einen ST-Hebungsinfarkt (STEMI) oder einen Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI), die zwischen 2005 und 2015 in kalifornischen Krankenhäusern behandelt wurden.

Rechtzeitige Angiografie wichtig

Laut den Ergebnissen wurde im Jahr 2005 bei 50 Prozent der Patienten und 35,7 Prozent der Patientinnen mit STEMI eine zeitgerechte Angiografie durchgeführt. Eine Angiografie (wörtlich Gefäß-Zeichnung) bildet Arterien, Venen oder Lymphbahnen ab. Ärzt*innen können damit krankhafte Veränderungen an diesen Gefäßen erkennen. 

Bei NSTEMI lag der Prozentsatz bei Männern bei 45 Prozent und bei Frauen bei 33,1 Prozent. 2015 verbesserten sich diese Werte bei Patienten mit STEMI auf 76,7 Prozent und 66,8 Prozent bei Patientinnen. Bei NSTEMI erhöhten sich die Prozentsätze auf 56,3 Prozent bei Männern und 45,9 Prozent bei Frauen.

Ein zeitgerechter Zugang zur Angiografie wurde für diese Studie als eine Behandlung am Tag der Einlieferung bei STEMI-Patienten und innerhalb von drei Tagen bei NSTEMI-Patienten definiert. Dabei wird eine Verengung oder Blockierung bei Venen oder Arterien festgestellt. Der Anteil der Patienten, die eine rechtzeitige Behandlung erhielten, verbesserte sich im Laufe der Zeit und auch die Mortalität bei Männern und Frauen ging zurück. Während sich die Kluft bei der Behandlung und den medizinischen Ergebnissen verringerte, blieb dieses Ungleichgewicht im Verlauf der Studie bestehen.

Geschlecht und Ethnie relevant

Dem Team um Forschungsleiter Juan Carlos Montoy nach ist es markant, dass Frauen eine zeitgerechte Behandlung bei NSTEMI 2015 in einem geringeren Ausmaß erhielten, als es bei Männern 2006 festgestellt wurde. Frauen, die 2015 bei STEMI behandelt wurden, bekamen eine rechtzeitige Behandlung in geringeren Prozentsätzen als Männer im Jahr 2010. Diese Ungleichheiten bestehen auch entlang der Ethnien. Schwarze, hispanische und asiatische Patienten erhielten weniger wahrscheinlich als weiße Patienten eine zeitgerechte Angiografie.

Hier kam es im Verlauf der Zeit nur zu minimalen Veränderungen. Laut Montoy spielen zwar auch Faktoren wie der Versicherungsstatus, die Charakteristika eines Krankenhauses und die Geografie eine Rolle. „Es gibt aber Voreingenommenheiten und soziale Fragen, die den Zugang zur medizinischen Versorgung beeinflussen und die Behandlung von Frauen und Patienten, die keine weiße Hautfarbe haben, verändern“, so Montoy. Details wurden in den „Annals of Emergency Medicine“ publiziert.

Das sind die gesundheitsschädlichsten Berufe weltweit

Dass Stress und ein Bürojob ohne ausreichende Bewegung zu gesundheitlichen Schäden führen können, ist inzwischen allgemein bekannt. Wie die Infografik von Medilico zeigt, vergrößert sich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder an Krebs zu sterben um fast ein Fünftel, wenn man den ganzen Arbeitstag sitzend verbringt. Zudem erhöht sich die Gefahr eines Herzinfarktes um 23 Prozent, wenn man konstant unter Stress im Berufsalltag leidet.

 GESUNDHEIT gesundheitsschädliche Berufe

Darüber hinaus gibt es aber auch andere Parameter, warum ein Beruf ein Gesundheitsrisiko darstellen kann. Wie die Abbildung zeigt, wurden anhand der Zeit, die man im Sitzen verbringt, der Schadstoff- sowie Strahlungsbelastung sowie dem Risiko, sich Infektionen oder Verletzungen zuzufügen die fünf gesundheitsschädlichsten Berufe erarbeitet. Auf Platz eins stehen dabei Zahnärzt*innen, Kieferchirurg*innen und Zahnarzthelfer*innen, dahinter folgen Flugbegleiter*innen auf Platz zwei, sowie Narkoseärzt*innen und –assistent*innen auf Platz drei.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Juli 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.