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Weltweit
© Tom Wang, AdobeStock

Diese Sprachen sind weltweit am wichtigsten

Weltweit gibt es heute rund 6.500 Sprachen. Ein Problem stellt die Unterscheidbarkeit von Sprachen und Dialekten dar, die zum Teil stark voneinander abweichen können.

So gibt es im Andenraum Südamerikas allein 39 verschiedene Quechua-Sprachen oder – je nach Definition – Dialekte.

Die Muttersprache mit den meisten Sprechern und Sprecherinnen ist laut der sprachwissenschaftlichen Datenbank Ethnologue das chinesische Mandarin, das von rund 917 Millionen Menschen gesprochen wird. Auf Platz zwei steht Spanisch, mit 460 Millionen Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern weltweit, gefolgt von Englisch (379 Millionen) und Hindi, der Amtssprache Indiens (341 Millionen), wie die Statista-Grafik zeigt. Zum Vergleich: Deutsch wird lediglich von 76 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen.

Gut die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen ist vom Aussterben bedroht. Minderheitensprachen mit weniger als 10.000 Sprecherinnen und Sprechern werden häufig nicht an nachfolgende Generationen weitergegeben. Einige davon sind nicht einmal dokumentiert und könnten irgendwann in Vergessenheit geraten.

Englisch wird am häufigsten gesprochen

Wenn man Sprachen auch in ihrer Funktion einer Zweit-, Dritt- oder weiteren Sprache einbezieht, ist Englisch die größte Sprache der Welt. Dies ist zunächst auf den kolonialen Einfluss des britischen Empire zurückzuführen, später dann auf die Verbreitung der amerikanischen Kultur. Somit ist Englisch insgesamt, wenn auch nicht als Muttersprache, in viel mehr Ländern zu finden, insbesondere in Afrika. Englisch wird in 146 Ländern gesprochen, ein krasser Unterschied zu Mandarin in 38 Ländern.

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Darüber hinaus läuft Englisch Mandarin und anderen Sprachen im Internet ebenfalls den Rang ab.

Englisch ist die Sprache des World Wide Web

Nach Schätzungen von W3Techs verwenden 63,7 Prozent aller Webseiten Englisch als Inhaltssprache. Und obwohl Englisch tatsächlich die beste Wahl ist, wenn Sie Ihr potenzielles Online-Publikum maximieren wollen, wird es laut Internet World Stats von nur etwa einem Viertel aller Nutzerinnen und Nutzer weltweit gesprochen – das entspricht etwa 1,2 Milliarden Menschen.

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Im Umkehrschluss bedeutet das, dass fast drei von vier nicht in der Lage sind, mehr als 60 Prozent aller Webseiten ohne Übersetzungstool zu verstehen.

Wie die Statista-Grafik zeigt, ist das sprachliche Ungleichgewicht vor allem im Chinesischen ausgeprägt. Während rund 19,4 Prozent aller Nutzerinnen und Nutzer diese Sprache beherrschen, sind nur etwa 1,3 Prozent der Internetseiten auf Chinesisch verfügbar. Genau andersherum ist es bei der Sprache Russisch, in der ganze 6,5 Prozent aller Webseiten verfasst sind. Demgegenüber stehen nur etwa 2,5 Prozent all jener, die der Sprache mächtig sind. 

Wenn es um das gesammelte Wissen der Menschheit geht, gilt Wikipedia als die Enzyklopädie schlechthin. Und auch hier ist die englische Sprache wieder dominant. Die meisten Artikel sind auf Englisch verfasst. Doch wer hätte gedacht, dass die zweithäufigste Sprache Cebuano ist?

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Cebuano ist die am zweithäufigsten gesprochene Sprache auf den Philippinen. Für die große Zahl an Artikeln bei gleichzeitig sehr wenigen aktiven Nutzern gibt es eine einfache Erklärung: Rund 99 Prozent der Artikel in der cebuanosprachigen Wikipedia wurden von einem Bot verfasst. Ein Bot ist ein Computerprogramm, das selbständig ohne Mitwirkung eines Anwenders Aufgaben automatisiert erledigt. Derselbe Bot („Lsjbot“) hat auch Artikel für die schwedische Wikipedia verfasst, wodurch sich die ebenfalls prominente Platzierung Schwedens im Ranking erklärt. Doch Bots erstellen auch Artikel in anderen Sprachen. Laut einer Untersuchung liegt der Anteil der von Bots produzierten Artikel in der englischsprachigen Wikipedia ungefähr bei zehn Prozent.

Wikipedia feierte letztes Jahr ihren 20. Geburtstag. Sie wurde am 15. Januar 2001 unter der Adresse wikipedia.com gestartet. Im Jahr 2021 gab es noch ein weiteres Jubiläum zu feiern: Seit dem 16. März 2001 ist die deutschsprachige Wikipedia aktiv.

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe April 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.