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Gesundheit
© FrankBoston, AdobeStock

Hochverarbeitete Lebensmittel mitverantwortlich für weltweite Gewichtszunahmen

Weltweit werden immer mehr ultrahochverarbeitete Lebensmittel und Getränke verkauft. Ein Forscher-Team hat in einer Studie herausgefunden, dass dies ein Grund dafür sein könnte, warum die Bevölkerung immer dicker wird.

Die Menschen auf der ganzen Welt werden dicker: Von 1975 bis 2014 ist der durchschnittliche weltweite Body Mass Index (BMI; kg/m2) bei Männern von 21,7 auf 24,2 gestiegen und bei Frauen von 22,1 auf 24,4. Eine wissenschaftliche Untersuchung beschäftigte sich damit, inwiefern der vermehrte Verzehr von ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln eine Rolle für diese Entwicklung spielt. Denn heutzutage ist nicht nur überall mehr Nahrung verfügbar, die Menschen konsumieren auch mehr und mehr stark verarbeitete Lebensmittel.

Für die Untersuchung nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Daten des Euromonitors. Dieser gibt an, wie viele Lebensmittel und Getränke von 2002 bis 2016 in 80 Ländern verkauft wurden. Sie setzten die Daten des Euromonitors ins Verhältnis zu den Daten der sogenannten NCD Risk Factor Collaboration. Diese Institution ermittelt den weltweiten durchschnittlichen BMI (für den Zeitraum von 1975 bis 2014).

Die Wissenschaftler teilten die Lebensmittel und Getränke in ultrahochverarbeitete und nicht ultrahochverarbeitete Produkte ein. Als ultrahochverarbeitet zählen beispielsweise kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, Backwaren, Snacks, zusammengesetzte Fleischprodukte oder vorgefertigte Tiefkühlgerichte.

Anstieg des Verkaufs verarbeiteter Lebensmittel in Südostasien, Nordafrika und im Mittleren Osten

Die Verkaufszahlen für ultrahochverarbeitete Lebensmittel stiegen besonders in Süd- und Südostasien, Nordafrika und dem Mittleren Osten. Ultrahochverarbeitete Getränke wurden besonders in Süd- und Südostasien sowie Afrika vermehrt verkauft. Im Jahr 2016 machten Backwaren den größten Anteil der Verkaufszahlen bei den ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln aus und kohlensäurehaltige Getränke auf Seiten der ultrahochverarbeiteten Getränke.

Ein Anstieg des Verkaufsvolumens (pro Kopf) bei den ultrahochverarbeiteten Getränken stand in einem Zusammenhang mit einem Anstieg des durchschnittlichen BMI bei Männern und Frauen. Bei den ultrahochverarbeiten Lebensmitteln sahen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen solchen Zusammenhang nur bei den Männern, nicht aber bei den Frauen.

Ultrahochverarbeitete Produkte werden weltweit mehr und mehr verkauft. In dieser Untersuchung zeigte sich ein Zusammenhang zwischen größeren Verkaufszahlen, besonders bei den ultrahochverarbeiteten Getränken, und einem Anstieg des BMIs der Bevölkerung. Die Forschenden weisen darauf hin, wie wichtig es ist, die Bevölkerung über den gesundheitlichen Mehrwert von unverarbeiteten Lebensmitteln (zum Beispiel frisches Obst und Gemüse, Samen) und Getränken (zum Beispiel Wasser) aufzuklären. Neben anderen Strategien hilft dies vermutlich dabei, den weiteren Anstieg des BMI der Menschen zu verhindern.

Quelle: Deutsches Gesundheitsportal

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Februar 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.