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Gesundheit

(Dunkle) Schokolade macht glücklich

© Wayhome Studio, AdobeStock

Dunkle Schokolade ist seit langem dafür bekannt, dass sie Effekte auf die Stimmung hat. Allerdings war die wissenschaftliche Evidenz für den Einfluss täglichen Schokoladenessens auf die Emotionen und mögliche dahinterstehende Mechanismen bisher begrenzt. Eine Forschungsgruppe nahm sich des Themas erneut an. 

Die Forschenden untersuchten in einer randomisierten, kontrollierten Studie, wie sich tägliche dunkle Schokolade auf die Stimmung auswirkt und ermittelte zudem, ob Effekte auf das Darm-Mikrobiom festzustellen sind.

Zwei Schokoladensorten unterschiedlichen Kakao-Gehalts (85 Prozent und 70 Prozent Kakao) wurden im Vergleich zu einer Kontrolle ohne Schokolade untersucht. Gesunde Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren nahmen entweder für drei Wochen 30 Gramm einer der beiden Schokoladensorten pro Tag ein, oder erhielten keine Schokolade. Die Stimmungszustände wurden mit Hilfe des PANAS–Fragebogens (Positive and Negative Affect Schedule) bestimmt. Bei diesem Fragebogen weisen Patienten mit Depression typischerweise niedrigere Werte auf als Patienten mit beispielsweise Ängsten, besonders aufgrund von schwächeren positiven Emotionen wie etwa Stolz oder Entschlossenheit. Negative Emotionen wie Scham, Feindseligkeit oder Nervosität können dagegen verstärkt sein. Um den Zusammenhang zwischen stimmungsbeeinflussenden Effekten dunkler Schokolade und dem Darm-Mikrobiom zu ermitteln, untersuchten die Wissenschaftler Stuhlproben der Teilnehmer der hochprozentigen Schokolade-Gruppe und der Kontrollgruppe ohne tägliche Schokolade.

Positiver Einfluss auf das Darm-Mikrobiom

48 erwachsene Menschen nahmen an der Studie teil. 18 Personen nahmen täglich 30 Gramm einer 85-protentigen Schokolade ein (85-Prozent-Gruppe), 16 Personen erhielten Schokolade mit 70 Prozent Kakaoanteil (70-Prozent-Gruppe) und 14 Personen erhielten keine Schokolade. Der tägliche Konsum der dunklen Schokolade (85 Prozent) reduzierte in der PANAS-Befragung den negativen Affekt signifikant. Dieser Effekt wurde nicht mit der helleren Schokolade (70 Prozent) gesehen. Die Vielfalt der Mikroben im Darm war signifikant höher in der 85-Prozent-Gruppe als in der Kontrollgruppe ohne Schokolade. Besonders zeigte sich das in höheren Mengen des Bakteriums Blautia obeum und in reduzierten Mengen des Faecalibacterium prausnitzii. 

Die Ergebnisse dieser kontrollierten Studie zeigen, dass speziell dunkle Schokolade, hier mit 85 Prozent Kakao-Anteil, einen präbiotischen Effekt auszuüben scheint und positiv auf die Vielfalt des Darmmikrobioms sowie die Zahl vorteilhafter Darmbakterien einwirkt. Dies könnte ein Teil der Mechanismen sein, über die dunkle Schokolade als Stimmungsaufheller agiert.

Immer mehr Lust auf Schokolade

Immer mehr Lust auf Schokolade

Ein Kilo Schokolade mehr als noch in 2012 werden die Deutschen im Jahr 2025 voraussichtlich kaufen. Bis dahin soll der Konsum auf 6,3 Kilo pro Kopf steigen. Die beliebteste Schokolade zur Advents- und Weihnachtszeit ist laut einer respondi-Studie von 2018 Lindt, gefolgt von Ferrero, Milka und Kinder Schokolade.

Zahlreiche Studien haben sich zudem mit dem Einfluss von Schokolade auf die Herzgesundheit befasst. Forscher der Universität von Wuhan in China recherchierten sie nach Studien zum Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Schokolade und dem Risiko für koronare Herzkrankheiten (KHK), Schlaganfall und Diabetes und werteten diese im Rahmen einer Meta-Analyse aus. Eine Meta-Analyse ist ein Verfahren, dass die Ergebnisse verschiedener Studien zu einem wissenschaftlichen Forschungsgebiet zusammenfasst und bewertet.

Schokoladenkonsum reduzierte Risiko für verschiedene Erkrankungen

Die chinesischen Forscher konnten insgesamt 14 Studien (sechs Studien zu KHK, sieben Studien zu Schlaganfall, fünf Studien zu Diabetes; einige Studien untersuchten mehrere Krankheiten gleichzeitig) mit 508.705 Teilnehmern in ihre Analyse einschließen. Der Vergleich von Personen mit dem höchsten und dem niedrigsten Schokoladenverzehr verdeutlichte, dass Personen mit dem höchsten Schokoladenverzehr ein niedrigeres Risiko sowohl für koronare Herzkrankheiten als auch für Schlaganfall und Diabetes aufwiesen.

Schokoladenkonsum war in dieser Studie mit einem reduzierten Risiko für koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall und Diabetes assoziiert. Dabei erschien ein moderater Schokoladenverzehr in Höhe von weniger als 6 Portionen pro Woche am günstigsten, um sich vor den genannten Krankheiten zu schützen.

Deutschland ist Weltmeister im Konsum von Schokolade und Süßem

GESUNDHEIT Deutschland Schokoweltmeister

61 Prozent der für den Statista Global Consumer Survey befragten Menschen in Deutschland essen regelmäßig Süßigkeiten und Schokolade. Ähnlich süßwaren-affin sind auch die Menschen in Russland und dem Vereinigten Königreich. In der für ihre Schokolade berühmten Schweiz sind es dagegen mit 51 Prozent deutlich weniger. Bei unserem Nachbarn Frankreich liegt der Anteil der regelmäßigen Konsumentinnen und Konsumenten von Süßigkeiten und Schokolade sogar bei "nur" 43 Prozent. 

Quelle: Deutsches Gesundheitsportal

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Februar 2022 des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.