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Interview

„Das richtige Leben für sich zu finden, ist eine lebenslange Suche.“

© Sebastian Kühn

Ein Jahr lang lebte Auswanderer Sebastian Kühn jeden Monat ein anderes Leben und an unterschiedlichen Orten der Welt und schrieb ein Buch darüber. Im Interview erzählt er von seinen wichtigsten Erkenntnissen nach dieser Erfahrung und spricht über sein Menschenbild, über Balance, Gemeinschaft, die Komfortzone und vieles mehr.

Was hat dich zu dem Experiment inspiriert, 12 unterschiedliche Identitäten anzunehmen und den dazugehörigen Lifestyle auszuprobieren?

Sebastian: Die Entscheidung dorthin war ein langer Prozess Es gab schon immer eine unbewusste Sehnsucht in mir, verrückte Dinge auszuprobieren. Mit dazu beigetragen hatte auch meine Beobachtung, dass wir insbesondere in den sozialen Medien immerzu Dinge und Einstellungen kommentieren, über die wir uns gar keine Meinung bilden können, weil wir gar nicht richtig drinstecken. Wir beurteilen und bewerten Lebensentwürfe, ohne die Motivation und die dazugehörigen Fakten dahinter zu kennen.

Eine wichtige Inspirationsquelle war schließlich das Buch „My life is an experiment” von A. J. Jacobs, der darin dokumentiert, wie er sein Leben auf den Prüfstand stellte. So lebte er beispielsweise mal undercover als Frau oder hat eine Zeit lang radikale Ehrlichkeit im Alltag gelebt. Hinzu kam, dass ich damals eine schmerzhafte Trennung nach einer langen Beziehung durchmachte. Ich war generell etwas unsicher über meine Zukunft und beschäftigte mich mit der Frage, wer ich eigentlich bin. Mit meinem eigenen Experiment wollte ich etwas über mich selbst herausfinden.

„Ich kann mich immer wieder auf Neues einlassen.“

Was war dann das Wichtigste, das du über dich selbst herausgefunden hast?

Sebastian: Das beschreibe ich am Ende meines Buches sehr ausführlich. Kurz gesagt habe ich für mich festgestellt, dass mein ganzes Leben ein Prozess ist und dass sich vieles im Laufe der Zeit wieder verändern kann. Ich kann also nicht an etwas festhalten, dass vielleicht vor fünf Jahren noch für mich gepasst hat. Ich kann mich immer wieder auf etwas Neues einlassen. Bei den Experimenten ist mir bewusst geworden, wie viel selbst kleine Veränderungen ausmachen, welche Kraft sie haben. Es reicht aus, ein paar seiner Gewohnheiten zu ändern und dann kann sich so viel um einen selbst herum verändern. Am Schluss hatte ich dann das Gefühl, einfach nur Sebastian sein zu dürfen, ohne Maskerade, unabhängig von der Norm und den Konventionen.

INTERVIEW Sebastian Kuehn Nomad Cruise 2018© Sebastian Kühn

„Ich konnte schnell auch das Positive an der Pandemie sehen.“

Du hast diese 12 unterschiedlichen Leben kurz vor dem Beginn der Coronapandemie ausprobiert Hat es dir geholfen, bereits mit verschiedenen Lebensmodellen experimentiert zu haben, um die Pandemie besser zu „meistern“?

Sebastian: Ja, definitiv. Ich hatte bereits so viel an Selbstsicherheit gewonnen, dass ich sehr resilient in die Pandemie gestartet bin. Einen Monat lang hatte ich ja bereits in meinem „Leben“ als „Einsiedler“ quasi in Quarantäne gelebt. Und ich hatte schon auf so vieles verzichtet, dass es mir bei den Lockdowns gar nicht so schwerfiel, mit den damit verbundenen Einschränkungen zu leben. Es waren für mich gefühlt nur kleine Einschnitte. Ich konnte schnell auch das Positive an dieser Pandemie sehen. Tatsächlich hatte ich einigen Medienschaffenden vorgeschlagen, die positive Seite der Pandemie zu thematisieren und auch mein Buch in diesen Kontext gestellt, doch leider gab es damals nur Interesse an eher negativer Berichterstattung.

Ich bin überzeugt davon, dass alles, was passiert, auch einen Grund hat – auch das Virus ist uns nicht einfach so passiert. Natürlich hatten wir alle zu Anfang mit einer großen Unsicherheit zu kämpfen – das ging mit nicht anders – aber wir lernen auch eine entscheidende Fähigkeit für die Zukunft: nämlich Veränderungen zu akzeptieren und sich auf diese einzulassen. Genau das haben mich die zwölf Monate meines Experiments gelehrt. Und davon habe ich in der Pandemie profitiert.

Das „Einsiedlerleben“ war für dich das schönste und schwerste Leben zugleich. Warum?

Sebastian: Die ersten Tage Einsamkeit in meiner Blockhütte in Schweden haben sich total gut angefühlt, aber schon bald überlegte ich das erste Mal bei einem Experiment, ob ich es vorzeitig abbreche. Es hat mir vor allem wahnsinnig gefehlt, meine Gedanken zu teilen, Feedback zu bekommen, Bestätigung von außen. Andere Menschen sind ja auch immer ein wichtiger Spiegel für einen selbst und für die eigenen Handlungen. Als Einsiedler habe ich alles, was ich tat, nur für mich gemacht. Es war dann auch eine krasse Erkenntnis, herauszufinden, wie viel ich eigentlich für andere tue und nicht für mich oder weil ich anderen gerecht werden möchte. Das alles führte zu einer Klarheit in meinem Kopf, die ich vorher noch nie so gespürt hatte. Ohne Ablenkung kamen einfach automatisch viele Erinnerungen, Fragen über die Zukunft und Gedanken in mir hoch, mit denen ich mich zwangsläufig auseinandersetzen musste. Das war sehr anstrengend, aber am Ende auch absolut lohnenswert.

„Ich habe inzwischen ein besseres Verständnis für andere Lebensentwürfe.“

Hat sich eigentlich dein Menschenbild innerhalb dieser zwölf Monate verändert? Wie würdest du es heute beschreiben?

Sebastian: Dieses Experiment hat mir klar gemacht, dass es kein einzelnes Menschenbild gibt, es hat mir mehr Verständnis für andere Menschen gegeben. Ich kann die Motivation für gewisse Lebensentwürfe und Einstellungen viel besser nachempfinden als früher, allein dadurch, dass ich in andere Daseinsformen eingetaucht bin. Früher habe ich Personen, die außerhalb der sogenannten Norm lebten, eher eine ablehnende Haltung entgegengebracht. Wenn ich heute scheinbar „schräge“ Leute kennenlerne, bin ich erst einmal neugierig und nicht bewertend. Ich habe ein viel größeres Verständnis für andere Lebensentwürfe geworfen. So bin ich inzwischen der Überzeugung, dass die kollektive und individuelle Freiheit miteinander im Einklang stehen sollte. Es gibt kaum jemanden, der absichtlich anderen etwas Böses will. Es gibt immer Gründe, warum Menschen sind wie sie sind und das Leben führen, das sie führen.

Das Experimentieren mit den 12 Leben zeigt einerseits, dass wir die Freiheit haben, wählen zu können, wie wir leben können. Andererseits verzweifeln viele Menschen in der westlichen Welt an der Vielzahl an Möglichkeiten. Du zitierst in deinem Buch Sartre mit den dessen Worten „Freisein heißt, zu Freisein verurteilt zu sein.“ Was bedeutet Freiheit für dich?

Sebastian: Das richtige Leben für sich zu finden, ist eine lebenslange Suche. Freiheit bedeutet auch, Verantwortung vor allem für das eigene Leben zu übernehmen. Es stimmt schon, bei so vielen Optionen, die sich einem offerieren, kann man eigentlich nur verlieren – egal, wofür man sich entscheidet. Es geht für mich daher darum die Balance, die eigene Mitte zu finden. Wo diese verortet ist, ist individuell unterschiedlich.

Für mich bedeutet Freiheit, ohne äußere Zwänge sein zu können. Zu sein, wie ich bin, mich mit allen Sonnen- und Schattenseiten zu zeigen. Ich habe lange das gemacht, was mir vor die Füße geworfen wurde und einfach nur reagiert. Ich habe mein Abitur gemacht, die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, alles auf Autopilot. Bis dann das andere Extrem folgte: Ausbruch, Weltreise, nur noch das machen, wozu ich Lust hatte.

 

Durch die zwölf Lebensexperimente habe ich endlich die Mitte zwischen diesen Extremen gefunden. Zum Beispiel habe ich mich entschieden, mich für eine Beziehung zu verpflichten und auch für einen Lebensort. Auch beim Thema Geld bin ich für mich weitergekommen. Lange war dieses Thema für mich negativ behaftet. Nun weiß ich, dass Geld weder gut noch schlecht, sondern wertfrei ist. Seinen eigenen Weg zu finden, bedeutet aber auch, die eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen, was wiederum voraussetzt, ehrlich zu sich selbst zu sein. Und das kann manchmal wehtun. Für mich war am Ende das Aufschreiben des Erlebten genau so wertvoll wie die Erlebnisse selbst. Genauso wichtig wie das Erleben ist auch das Reflektieren. Insofern war das Aufschreiben für mich wie eine Therapie-Session.

Bezogen auf die junge Generation von heute, die über soziale Medien wie Instagram die extreme Vielfalt der Möglichkeiten plakativ gezeigt bekommen und sich immer damit vergleichen, damit messen, so glaube ich, dass es wirklich nicht leicht für sie ist, die richtige Entscheidung zu treffen. Denn die Voraussetzung dafür ist, dass ich mich kenne und weiß, wer ich bin.

Es heißt immer, dass man die Komfortzone verlassen sollte. Aber bietet die nicht auch Sicherheit und eine Routine? Und ist es nicht auch eine Art Luxus, überhaupt die Möglichkeit zu haben, seine Komfortzone zu verlassen? Wie stehst du zu diesem Thema?

Sebastian: Ich sehe das eher wertfrei. Ich bin auch gerne mal in meinen Routinen. Komfort bedeutet, dass nichts passiert, dass sich nichts verändert. Das ist nicht zwangsläufig ein schlechter Zustand. Im Gegenteil: Wir können und sollten nicht ständig wachsen.

In seiner Komfortzone verhaftet zu bleiben, bedeutet aber auch, dass man sich nicht seinen Ängsten stellt oder Ängste überwinden kann. Das ist hinderlich, wenn sich etwas nicht gut anfühlt und wir uns aus Sorge vor dem Misserfolg und das, was andere sagen könnten, nicht weiterentwickeln können. Wenn ich diese Zone verlasse, weiß ich natürlich nicht, was passiert – ich gehe also ein gewisses Risiko ein. Wenn ich mich aber ab und an aus der Komfortzone herausbewege, trotz Unsicherheit, entstehen auch viele positive Sachen und ich habe die Möglichkeit, über mich hinauszuwachsen. Letztendlich denke ich, dass es auch hier entscheidend ist, die Balance zu finden. Beides muss möglich sein: sich in seiner Komfortzone wohlzufühlen, aber auch immer mal wieder daraus auszubrechen.

Was bedeutet für dich Heimat? Hat sich dieser Begriff für dich im Laufe der Jahre gewandelt? Hast du feste Lebensorte gefunden, die dir Beständigkeit bieten?

Sebastian: Noch nicht, es hat sich eingependelt, dass ich im Winter mindestens sechs Wochen am Stück an einem warmen Ort bin, Portugal und Malaysia beispielsweise. In dieser Zeit komme ich zur Ruhe und habe sogar mal Tage, an denen mir langweilig ist. Im Sommer bin ich viel zu Hause bei meiner Familie und verbringe auch Zeit mit meinen alten Freunden aus der Schulzeit. Diese beiden Seiten – Ruhe und Action – tun mir total gut, wie ich festgestellt habe. Mir ist aufgefallen, dass viele Leute, die aus ihrem Alltag ausgebrochen sind und sich dann im Ausland selbstständig gemacht haben, nach etwa drei Jahren wieder in ihr altes Leben zurückkehren, also quasi von einem Extrem ins andere gegangen sind und dann wieder zum Ursprünglichen zurückkehren.

Ich versuche, das Ganze auszupendeln und die Balance zu finden. Mit ist es inzwischen auch sehr wichtig, mich nicht zu sehr in einer Blase aufzuhalten. Natürlich ist es auch eine große Herausforderung, alle mitzunehmen, auch diejenigen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen. Es sind gerade diese Menschen, die ein völlig anderes Lebensmodell gewählt haben, die ich brauche, um nicht in meinem Mikrokosmos gefangen zu sein. Klar haben meine alten Freunde vom Studium ganz andere Themen als ich. Da geht es ums Häuser bauen und um Stress mit dem Arbeitgeber, um den Nachwuchs und so weiter. Ich finde es schön, diesen Perspektivwechsel zu haben, auch wenn es andere Erwartungen und Sehnsüchte vom Leben sind als die, die ich vielleicht habe. Ich kann inzwischen meinen Frieden mit dieser Unterschiedlichkeit schließen. Meine Familie, die Freunde, das ist Heimat. Das gilt aber auch für meine Freunde im Ausland. Auch dort stellen sich dann für mich Heimatgefühle ein.

Heimat ist für mich vor allem ein innerer Zustand von Ankommen. Nicht mehr von einem Ort zum nächsten ziehen zu müssen oder ständig Neues in meinem Leben zu brauchen–- das gibt mir ein Heimatgefühl. Natürlich tragen zu diesem Gefühl auch Menschen, Orte und ein gewohntes Umfeld bei.

INTERVIEW Sebastian Kuehn Porto 2019 1© Sebastian Kühn

Du bist in der DDR geboren. Inwieweit haben dich deine Kindheit dort und die Wende geprägt?

Sebastian: Ich denke, der Mauerfall hat mich tatsächlich geprägt. Gleichwohl habe ich die Einschnitte nicht zu stark mitbekommen. Aber ja, der sozialistische Gedanke war noch lange noch da, das verschwand nicht von heute auf morgen. Das merke ich immer wieder, wenn ich mit Gleichaltrigen rede. Ich habe den Eindruck, dass der Drang nach Individualismus, Selbstverwirklichung und Selbstständigkeit sowie nach Reisen bei vielen Ostdeutschen meiner Generation stärker ausgeprägt ist als beispielsweise bei gleichaltrigen Westdeutschen. Dennoch spielt der kollektive Gedanke eine große Rolle bei mir und auch das Bedürfnis nach weniger Eigentum. Das ist vielleicht auch ein Relikt meiner sozialistischen Prägung.

Das schätze ich auch so sehr am Citizen Circle, dort finde ich Kollektivität und Individualismus für mich vereint.

„Alle sind Teil einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, profitieren voneinander.“

Stichwort Citizen Circle: Du bist Mitbegründer dieser Community von über 500 Unternehmerinnen und Unternehmern, die zeit- und ortsunabhängig leben und arbeiten. Wie ist die Idee dazu entstanden?

Sebastian: Wie viele andere Entrepreneure, die dieses Business-Modell gewählt haben, habe ich irgendwann festgestellt, dass mir der Austausch mit anderen fehlt. Ich wollte zwar mein eigenes Ding machen, aber hatte trotzdem den Wunsch nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Das sind Grundbedürfnisse, die aber manchmal mit dem Freiheitsdrang kollidieren können. Mit dem Citizen Circle ist beides möglich. Alle sind Teil einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, profitieren voneinander, etwa indem sie sich auch mal gegenseitig Aufträge vermitteln. Gleichzeitig leiden die Selbstwirksamkeit und Freiheitsliebe in diesem Modell nicht. Ins Leben gerufen hatte den Citizen Circle 2015 Tim Chimoy, mit dem Ziel, Menschen zusammenzuführen, die sich für das ortsunabhängige Arbeiten und digitale Geschäftsmodelle interessieren.

Warum finden viele Leute und vor allem die Medien euren Lifestyle so spannend? Welche Erklärung hast du dafür?

Sebastian: Das Klischee, dass jemand mit dem Cocktail in der einen Hand und dem Laptop in der anderen in der Hängematte liegt, weckt viel Sehnsucht in den Menschen. Die Sehnsucht danach, anders zu arbeiten und zu leben, an einem anderen Ort zu sein.

Ich glaube, manchen reicht es, einfach nur die Sehnsucht zu haben und zu wissen, sie könnten es vielleicht eines Tages machen. Andere wiederum folgen irgendwann ihren Träumen und werden vielleicht durch die Dokus über digitale Nomaden dazu inspiriert. Die Realität sieht aber ganz anders aus. Es gibt viele Nomadinnen und Nomaden, die 80 Stunden die Woche in der Woche arbeiten. Sicherlich gibt es auch jene, die nur vier Stunden arbeiten müssen, aber da muss man erst einmal hinkommen.

„Um herauszufinden, wer man ist und was man will, sollte man eine Zeitlang komplett alleine sein.“

Was rätst du anderen, die auf der Sinnsuche sind und die solche Selbst(ver)suche, wie du sie ein Jahr lang gemacht hast, nicht unternehmen können?

Sebastian: Der beste Weg ist es, so lange wie möglich, Zeit mit sich alleine zu verbringen. Einfach mal komplett alleine zu sein, ohne Telefon, ohne digitale Verbindung. Dann findet man am ehesten heraus, wer man ist und was einem wichtig ist.

Wenn ich beispielsweise erneut im Alltagsstrudel versinke, gehe ich wandern und danach weiß ich wieder, was zu mir gehört und was Erwartungen sind, die von anderen kommen. Nach ein paar Tagen des Alleinseins weiß man, was aus dem Inneren kommt.

Aber auch die kleinen Schritte, wie beispielsweise einen Monat lang auf etwas zu verzichten oder etwas Neues auszuprobieren – und sei es nur ein täglicher Mittagsschlaf – kann etwas verändern. Einen Monat lang etwas Neues zu probieren, war für mich die perfekte Zeit, um herauszufinden, ob das zu mir passt oder nicht.

Über das Buch „12 Neue Leben“

INTERVIEW 12 Neue Leben Cover vorn

Ein Jahr lang hat sich Sebastian auf die Suche gemacht. Im Selbstversuch hat er jeweils einen Monat lang anonym, frutarisch, altruistisch, autark und nackt gelebt. Als Muskelmann, Schlafloser und Pilger hat er seine körperlichen Grenzen getestet, als Sinnsucher, Einsiedler und Selbstoptimierer mentale Grenzen erreicht.

Diese zwölf Selbstversuche rüttelten die Realität des Autors auf, ließen ihn langjährige Automatismen neu bewerten. Vieles ging, einiges blieb. Ruhe, Balance und Glück fand er letztendlich nicht in den Extremen, sondern in den Details. Es waren kleine Veränderungen, die Lawinen auslösten.

Die Experimente sind Sinnbilder für das Neue – für den Schritt raus aus der Komfortzone, in der wir nur auf der Stelle treten. Auf unterhaltsame Weise möchte Sebastian mit verrückten Erlebnissen dazu ermutigen, festgefahrene Gewohnheiten zu hinterfragen, den Autopiloten auszuschalten und sich großzügig am unendlichen Buffet des Lebens zu bedienen.

Neben all den Selbsterkenntnissen betrachten die Versuche auch gesellschaftliche Probleme zum Vorschein, vom Schutz der Privatsphäre bis hin zu sozialer Ungerechtigkeit sowie dem Aufkommen einer vermeintlichen Sinnleere, die immer mehr Menschen verspüren.

Buch hier ansehen und bestellen

Über Sebastian Kühn

Lange Zeit hat Sebastian genau das gemacht, was ein guter Bürger eben so tut und den Lebenslauf aufwertet: Abitur, Ausbildung, Studium, Arbeitserfahrung sammeln, Auslandsaufenthalt. Doch damit war er nicht glücklich. 2012 war das Jahr der Veränderung. Er begann, grundlegende Konventionen zu hinterfragen und auf seine innere Stimme zu hören, anstatt es anderen recht zu machen. Es hat einige Reisen um die Welt und viele Begegnungen gebraucht, bis er wieder zu sich gefunden hat.

Der Unternehmer und Autor lebt inzwischen ein Leben, das viele Menschen als ungewöhnlich bezeichnen. Ohne festen Wohnsitz arbeitet er dort, wo Palmen auf gutes WiFi treffen.

2014 startete er mit Wireless Life eine der bekanntesten Websites für ortsunabhängige Unternehmer, auf der Millionen Besucher Inspiration für ein Leben mit mehr Selbstbestimmung finden. Heute verdient er seinen Lebensunterhalt als Autor, mit der Beratung von Aussteigern und als Veranstalter von Workshops und Konferenzen.

INTERVIEW Sebastian Kuehn Shanghai 2016

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe November des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.