Wer sich länger am Tag vor allem in sozialen Medien mit Covid-19-Informationen beschäftigte, hatte ein größeres Risiko, depressive Symptome oder Ängste zu entwickeln oder unter Schlaflosigkeit zu leiden. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscher-Team in einer landesweiten Online-Befragung der Allgemeinbevölkerung Thailands.
Die Coronavirus-Pandemie geht auch an unserer Psyche nicht spurlos vorbei. Wissenschaftler aus Thailand und Kanada wollten herausfinden, ob häufige Corona-Meldungen hierbei eine Rolle spielen. In einer Studie untersuchten sie den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Corona-Nachrichten und der psychischen Gesundheit während der Coronavirus-Pandemie in Thailand.
Wissenschaftler führten eine Online-Befragung durch
Das Team führte zwischen dem 21. April 2020 und dem 4. Mai 2020 eine landesweite Online-Befragung der Allgemeinbevölkerung Thailands durch, an der 4.004 Menschen teilnahmen. Die Befragten wurden nach der Dauer, der sie sich Informationen zu Covid-19 aussetzten, in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: unter einer Stunde am Tag (Referenz-Gruppe: 1.481 Personen, 37 Prozent), ein bis zwei Stunden am Tag (1.644 Personen, 41,1 Prozent) und mindestens drei Stunden am Tag (879 Personen, 22 Prozent).
Es kamen verschiedene Fragebögen zum Einsatz, um Depressionen, Ängste, wahrgenommenen Stress und Schlaflosigkeit zu erfassen. Sie untersuchten den Zusammenhang zwischen den genannten psychischen Problemen und der Menge an Informationen zu Covid-19.
Häufige Covid-19-Informationen erhöhten das Risiko für Depressionen, Ängste und Schlaflosigkeit
Bei der Befragung stellte sich heraus, dass die sozialen Medien die Hauptquelle der Informationen zu Covid-19 waren (95,3 Prozent), gefolgt von den traditionellen Medien (68,7 Prozent) und Familienmitgliedern (34,9 Prozent). Auffällig war, dass die Personen, die für mindestens 3 Stunden am Tag Corona-Meldungen ausgesetzt waren, ein größeres Risiko hatten, depressive Symptome oder Ängste zu entwickeln oder unter Schlaflosigkeit zu leiden, als die Personen, die sich maximal eine Stunde täglich mit Corona-Nachrichten auseinandersetzten.
Patienten, die sich ein bis zwei Stunden täglich mit Informationen zu Covid-19 befassten, hatten hingegen lediglich ein größeres Risiko für Ängste. Zwischen der Menge an Corona-Meldungen und dem wahrgenommenen Stress konnte das Forscher-Team keinen Zusammenhang feststellen.
Personen, die länger am Tag Covid-19-Informationen, besonders in sozialen Medien, ausgesetzt waren, litten somit häufiger an Depressionen, Ängsten und Schlaflosigkeit. Es scheint demnach ratsam zu sein, sich ab und zu eine Corona-Pause zu gönnen und sich auf die wichtigsten Nachrichten aus seriösen Quellen zu konzentrieren.
Quelle: DeutschesGesundheitsPortal