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Weltweit

In asiatischen Städten ist das tägliche Leben am teuersten

© samott, AdobeStock

In Ashgabat sind die Kosten für das tägliche Leben derzeit am höchsten. Die Hauptstadt Turkmenistans verdrängt damit Hongkong von Platz 1 der Städte mit den höchsten Lebenshaltungskosten. Ein Blick auf die Top 10 zeigt: In vielen asiatischen Metropolen kann das tägliche Leben besonders kostspielig werden. Das zeigt das aktuelle Cost-of-Living-Ranking der Unternehmensberatung Mercer.

Beirut belegte hier den dritten Platz und kletterte im Ranking um 42 Positionen nach oben. Grund hierfür ist eine ganze Reihe von weitreichenden Entwicklungen. Das Land erschütterten eine wirtschaftliche Depression, die größte Finanzkrise des Landes sowie die Explosion im Hafen von Beirut. Letztlich war der Libanon wie der Rest der Welt von der Corona-Pandemie betroffen. Tokio und Zürich fielen jeweils um einen Platz vom dritten auf den vierten beziehungsweise fünften Rang zurück. Shanghai verbesserte sich um einen Platz und kletterte auf den sechsten Rang. Singapur rückte vom fünften auf den siebten Platz vor. Mumbai (78) ist die teuerste Stadt Indiens. Im diesjährigen Ranking fiel die Stadt aber um 18 Plätze zurück. Grund ist eine relativ schwache indische Rupie.

WELTWEIT top 10 teuersten Staedte

Unterschiedlich hohe Kosten fürs tägliche Leben weltweit

Die Städte in den USA sind in der diesjährigen Rangliste vor allem aufgrund von Währungsschwankungen zwischen März 2020 und März 2021 zurückgefallen. Dabei war das Land von steigender Inflation gezeichnet. New York (14) rangiert als teuerste Stadt in den USA, obwohl es seit dem letzten Jahr acht Positionen verloren hat. Es folgen Los Angeles (20), San Francisco (25), Honolulu (43) und Chicago (45). Winston-Salem (151) bleibt für Expatriates unverändert die günstigste der bewerteten US-Städte. San Juan (89) fiel aufgrund der Deflation in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 um 23 Plätze zurück. Auch eine sehr niedrige Inflation Anfang 2021 wirkte sich auf die Positionierung aus.

Die Stärkung der lokalen Währung führte dazu, dass mehrere europäische Städte in der Rangliste nach oben kletterten. Paris ist nun auf Platz 33 (bisher 50). Auch die lokale Währung im Vereinigten Königreich bleibt stark. London (18) und Birmingham (121) konnten einen beziehungsweise acht Plätze aufstiegen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate setzten die Diversifizierung ihrer Wirtschaft fort, wodurch sich der Einfluss der Ölindustrie auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte. Dies führte in Dubai (42, bisher 23) wie in Abu Dhabi (56, bisher 39) zu einer negativen Preisentwicklung.

Neue Arbeitsformen seit Jahren im Kommen

Der Mobilitätswandel ruft vermehrt alternative Formen von internationalen Einsätzen und grenzüberschreitenden Arbeitsvereinbarungen hervor. Dieser Trend, Geschäftsaktivitäten im Ausland auf neue Weise aufrechtzuerhalten, setzt sich bereits seit Jahren fort. Das untermauern laut Mercer Daten zu Lebenshaltungskosten, Mercers Mobilitäts-Studien sowie Kundenprojekte.

Die Mobilität entwickelt sich von traditionellen Langzeiteinsätzen hin zu anderen Arten von internationaler Mobilität. Das bedeutet, Kurzzeiteinsätze, permanente Entsendungen, internationales Pendeln, Remote Work sowie das ortsunabhängige Arbeiten durch Freiberuflerinnen und Freiberufler nehmen zu. Hingegen nimmt das klassische Modell, bei dem eine Arbeitskraft für einige Jahre an einem anderen Ort ist und anschließend nach Hause zurückkehrt, immer mehr ab.

Pandemie bestimmt das tägliche Leben und Arbeiten

Die Mercer-Umfrage „2020 Worldwide Survey of International Assignment Policies and Practices“ bestätigte, dass viele der befragten Unternehmen flexiblere Optionen anbieten, um den unterschiedlichen persönlichen Umständen der ins Ausland entsandten Mitarbeitenden gerecht zu werden. Eine weitere Mercer-Umfrage für 2020/2021 ergab, dass mehr als 50 Prozent der befragten Unternehmen aufgrund der Pandemie Veränderungen in Bezug auf die Anzahl von permanenten Versetzungen, Einsätzen zur Talententwicklung sowie Kurzzeit- und Pendlereinsätzen in ihren Unternehmen erwarten.

Den Mentalitätswandel unterstreicht auch eine Studie der Unternehmensberatung Robert Calf im kanadischen Raum. Laut deren Umfrage würde ein ganzes Drittel der Befragten den Job wechseln, wenn die Rückkehr in die Büroräume zur Pflicht würde. 51 Prozent der Befragten bevorzugen zudem einen „Hybrid-Arbeitsplatz“, also abwechselnd von zu Hause und im Büro zu arbeiten.

„Plötzliche Änderungen der Wechselkurse wurden hauptsächlich durch die Auswirkungen von Covid-19 auf die Weltwirtschaft verursacht“, erläutert Ulrike Hellenkamp, Partnerin und Expertin für Auslandsentsendungen bei Mercer. „Diese Volatilität kann sich auf Expatriates in vielfältiger Weise auswirken, durch Knappheit und Preisanpassungen bei Gütern und Dienstleistungen oder wenn Mitarbeitende in der Währung ihres Heimatlandes bezahlt werden und Geld im Gastland für Einkäufe vor Ort umtauschen müssen.“

Nachhaltigkeit bei Entsendungen gefragt

„Weiterhin ist zu beobachten, dass eine Reihe von Standorten, die unter der Pandemie besonders gelitten haben oder noch leiden, hinsichtlich ihrer Akzeptanz als Auslandsstandort von den Mitarbeitenden kritisch gesehen werden. Die während der Pandemie eingeschränkte Reisetätigkeit führt vermehrt zu Überlegungen, inwieweit Nachhaltigkeitsthemen auch ihren Einfluss auf Entsendeprogramme nehmen könnten“, betont Hellenkamp.

Wer sich international den Arbeitsplatz aussuchen kann, dürfte derzeit bei seiner oder ihrer Wahl besonders berücksichtigen, inwiefern die Corona-Pandemie den Alltag bestimmt. Das suggeriert zumindest ein weiteres Ranking, das die Economist Intelligence Unit kürzlich veröffentlicht hat.

Neuseeländische, australische und Schweizer Städte besonders lebenswert

In diesem Global Livability Index rangieren diejenigen Städte ganz oben, die trotz Pandemie noch den größten Grad an Normalität versprechen. Sechs der zehn Städte, die diese Studie als „am lebenswertesten“ auszeichnet, liegen in Neuseeland oder Australien. Die Economist-Studie zeigt: Der Reiz einer Stadt muss nicht darin liegen, dass das tägliche Leben dort günstig ist. Denn die günstigste Stadt Australiens im Cost-of-Living-Ranking ist Sydney, recht weit oben auf Platz 31 von immerhin 209 untersuchten Städten. Auf Platz 70 folgt mit Auckland die laut Mercer günstigste Stadt Neuseelands.

WELTWEIT top 10 lebenswertesten Staedte

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Analyse des Numbeo-Indizes, der die lebenswertesten Länder der Welt ermittelt. Demnach haben Menschen die höchste Lebensqualität in der Schweiz. An zweiter Stelle folgt mit nur wenigen Punkten Abstand Dänemark. Die Niederlande rangieren auf dem dritten Platz. Deutschland belegt weltweit den achten Platz.

Die Schweiz punktet vor allem mit der hohen Kaufkraft. Dies gleicht auch den relativ hohen Wert bei den Lebenshaltungskosten wieder aus. In Sachen Gesundheitsversorgung schneidet Dänemark etwas besser ab als die Schweiz. Die beste Gesundheitsversorgung in den Top-20 weltweit bietet Japan (insgesamt auf Platz 16). Die höchste Punktzahl in Sachen Klima erhielt Portugal (insgesamt Platz 20).

Als bestes Land in puncto hoher Lebensqualität außerhalb Europas wurde Australien ermittelt, das im Numbeo-Ranking Platz 5 belegt. Bemerkenswert: Oman rangiert mit Platz 14 deutlich vor den USA (Platz 17).

Nigeria mit schlechtester Lebensqualität weltweit

Die schlechteste Punktzahl im Gesamt-Ranking erreichte Nigeria (Platz 83). Das Land schneidet besonders bei der Kaufkraft und bei der Sicherheit ab. Ähnlich schlecht schneiden noch Iran und Bangladesch ab. Die höchste Lebensqualität auf dem afrikanischen Kontinent bietet Südafrika (in der Gesamtbewertung auf Platz 39). Auf den amerikanischen Kontinenten rangieren die Vereinigten Staaten mit ein paar Punkten vor Kanada. Die niedrigste Lebensqualität Amerikas weist Peru auf.

WELTWEIT Lebensqualitaetsindex

Der Lebensqualitäts-Index ist eine Einschätzung der allgemeinen Lebensqualität in der Stadt (höherer Wert bedeutet höhere Lebensqualität). Zur Ermittlung wird eine empirische Formel verwendet, die Folgendes berücksichtigt: Kaufkraft-Index (je höher desto besser), Umweltverschmutzungs-Index (je geringer desto besser), Verhältnis Wohnraumkosten zu Einkommen (je geringer desto besser), Lebenshaltungskosten-Index (je geringer desto besser), Sicherheits-Index (je höher desto besser), Gesundheitsversorgungs-Index (je höher desto besser), Pendelzeit-Index (je höher desto besser) und Klima-Index (je höher desto besser).

Auslandseinsatz vorbereiten

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

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