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Expatriates

Arbeitnehmende aus der EU meiden Großbritannien

© JeanLuc, AdobeStock

Die Zahl der EU-Bürgerinnen und Bürger, die in Großbritannien nach Arbeit suchen, ist seit dem Brexit um mehr als ein Drittel gesunken. Das geht aus einer Studie der digitalen Jobvermittlung Indeed hervor.

Danach beträgt das Minus 36 Prozent. Bei niedrig bezahlten Tätigkeiten in den Bereichen Gastronomie, Pflege und Einzelhandel sind es sogar 41 Prozent. Seit dem Brexit haben rund 1,3 Millionen ausländische Arbeitskräfte Großbritannien verlassen.

Strengere Regeln schrecken ab

Ursache sind strengere Regeln für die Beschäftigung von Ausländerinnen und Ausländern in Großbritannien, weniger die Auswirkungen der Corona-Krise. Darauf deutet hin, dass sich der Rückgang der Arbeitsuchenden in anderen Ländern nicht so stark ausgewirkt hat. Die Klicks auf Stellenanzeigen aus Irland, dessen Bürgerinnen und Bürger nach dem Brexit das Recht behalten, im Vereinigten Königreich zu leben und zu arbeiten, gingen um nur ein Prozent zurück.

Ausgerechnet in einer Zeit, in der britische Unternehmen Schwierigkeiten haben, Stellen mit einheimischen Arbeitskräften zu besetzen, trifft sie die Zurückhaltung von Bewerbungen aus EU-Ländern hart. Vor allem in der Gastronomie und im Einzelhandel herrscht ein eklatanter Mangel an Arbeitskräften, nachdem sie nach dem vermutlichen Ende der Pandemie wieder öffnen dürfen.

EXPATRIATES Jobsuchende nach Brexit

EXPATRIATES Niedriglohnsektor nach Brexit

Höhere Preise als direkte Folge des Brexit

Britische Wirtschaftsführerinnen und -führer warnen bereits, dass ein Mangel an ausländischen Arbeitskräften die wirtschaftliche Erholung Großbritanniens nach Corona bremsen und zu höheren Preisen für Waren und Dienstleistungen führen könnte, da Personalmangel sie dazu zwinge, hohe Löhne anzubieten, um neue Mitarbeitende zu gewinnen.

Tim Martin, der den Brexit unterstützende Chef von JD Wetherspoon, einer Kette, die Pubs und Hotels betreibt, hat die Regierung aufgefordert, ein Visumsystem für EU-Beschäftigte einzuführen, um Kneipen und Restaurants bei der Rekrutierung von mehr Personal zu helfen. Das Interesse von Arbeitsuchenden aus Nicht-EU-Ländern, angeführt von Commonwealth-Staaten wie Indien und dem ehemaligen britischen Territorium Hongkong, sei zwar gestiegen, aber nicht ausreichend, um das sinkende EU-Interesse auszugleichen.

Jack Kennedy, ein britischer Ökonom bei der Jobvermittlungs-Plattform Indeed, sagt, dass es bei höher bezahlten Jobs in den Bereichen Technik, Wissenschaft und Ingenieurwesen gelungen sei, das sinkende Interesse der EU-Arbeitssuchenden durch Mitarbeitende aus dem Rest der Welt auszugleichen. „Aber schlecht bezahlte Stellen erhalten von ausländischen Arbeitnehmer*innen nicht mehr die gleiche Aufmerksamkeit wie noch vor zwei Jahren.“

Die Unternehmensberatung BDAE Consult berät Unternehmen wie Arbeitnehmende bei Fragen hinsichtlich von Arbeitserlaubnis und Aufenthaltstitel für Großbritannien.

Rechtsberatung zum Mitarbeitereinsatz in UK

Die Unternehmensberatung BDAE Consult berät Unternehmen wie Arbeitnehmende bei Fragen hinsichtlich von Arbeitserlaubnis und Aufenthaltstitel für Großbritannien. Bereits seit dem Brexit-Votum weisen die Rechtsexpertinnen und -experten auf die rechtlichen Hürden bei Personaleinsätzen in Großbritannien hin.

+49-40-306874-45

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Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.