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Talfahrt im Flugbetrieb scheint beendet

© ake1150, AdobeStock

Nach vielen Monaten eingeschränkter Mobilität in der Coronakrise zeigt sich derzeit wieder etwas mehr Bewegung am Himmel.

Die Mobilität in Europa nimmt zu, die Luftverkehrszahlen zeigen einen deutlichen Aufwärtstrend, der sich seit März und damit nun schon mehrere Monate in Folge fortsetzt.

Im Juni 2021 hat die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH einen erneuten Verkehrszuwachs verzeichnet. Trotzdem erreicht das Verkehrsaufkommen im ersten Halbjahr nur ein Drittel des 2019er Niveaus.

Im Juni wurden insgesamt 129.073 Flüge nach Instrumentenflugregeln im deutschen Luftraum registriert. Das sind fast 30.000 Starts, Landungen und Überflüge mehr als im Mai, aber immer noch 57,6 Prozent weniger als im Juni 2019. Mit 5.300 Flügen im deutschen Luftraum und 21.075 Flügen in Europa war Freitag, der 25. Juni der verkehrsstärkste Tag seit März 2020. Durch die Corona-Krise hatten sich die Verkehrszahlen seither bis zu einem Minus von 90 Prozent entwickelt.

AIRLINES flugverkehr

Erholung des Flugverkehrs erst 2025

Auch an den Flughäfen zeigt sich ein Aufwärtstrend. 72.845 Starts und Landungen zählten die internationalen deutschen Verkehrsflughäfen im Juni. Damit liegen sie rund 61 Prozent unter dem 2019er Niveau. Unter den großen Luftfahrt-Drehkreuzen erholt sich der Frankfurter Flughafen am schnellsten von der Krise: Er lag im Juni mit 19.993 Starts und Landungen um 56 Prozent unter dem Vorkrisenmonat. Am wenigsten vom Rückgang betroffen ist unverändert der Flughafen Leipzig mit seinem hohen Anteil an Luftfracht: Er verzeichnete 6.138 Starts und Landungen, nur 4,1 Prozent weniger als im Juni 2019.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 zählte die DFS 531.217 Flugbewegungen im deutschen Luftraum; das sind 67 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2019. Bis zum Jahresende rechnet die DFS mit einem Anstieg auf 75 Prozent des ursprünglichen Verkehrs. Da das Jahr 2021 mit einem Bruchteil des 2019er Niveaus begonnen hat, wird das kumulierte Verkehrsaufkommen für das gesamte Jahr voraussichtlich unter 60 Prozent liegen. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass sich der Verkehr erst im Jahr 2025 wieder vollständig erholt.

Unterschiede von Land zu Land

Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit steuert der Flugverkehr zunehmend auf Vorkrisenniveau zu. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Reisedatendienstes Official Airline Guides (OAG). Von Land zu Land zeigen sich jedoch Unterschiede: In China etwa liegt die Zahl der geplanten Sitzplätze der Airlines in der Woche ab dem 5.7.2021 sogar über derjenigen der Vergleichswoche ab dem 8.7.2019. In den USA fehlen noch rund 18 Prozent bis zum Erreichen des entsprechenden Niveaus des Jahres 2019. In Deutschland liegt die Zahl der geplanten Sitzplätze dagegen zuletzt bei rund 45 Prozent der Vorkrisenauslastung. Im Vereinigten Königreich ist die Lage für die Airlines noch schlechter.

AIRLINES Fluege Kosten

30 Prozent höhere Preise als 2019

Die Lockerungen der letzten Monate führen zu immer mehr Öffnungen, gleichzeitig steigt die Lust auf Urlaub und Reisen weiter. Ein Blick auf die Flugbuchungen zeigt, wie sich das auf die Preise auswirkt. Bei den Top 10 der Reiseziele ist das Preisniveau im Schnitt 29 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2019. Das fand das Reiseportal Check24 auf Basis seiner Buchungen im Juni heraus. Verglichen wurden Abflüge zwischen dem 1.7. und 30.9., 2019 versus 2021. Zum Vergleich: Im Mai lag das durchschnittliche Preisniveau 16 Prozent höher als vor der Coronapandemie.

Die Zahl der Flugreisen in die Türkei hat besonders zugenommen - das Urlaubsziel wurde zuletzt mehr als doppelt so häufig gebucht wie im Vergleichszeitraum 2019. Auch nach Griechenland gehen fast doppelt so viele Flüge.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe August des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.