Ein berufsbedingter Umzug ins Ausland ist möglicherweise eine Sprosse auf der Karriereleiter, kann jedoch auch eine beängstigende Erfahrung sein. Die Berater von EURES, dem europäischen Jobportal, unterstützen Arbeitnehmende bei der Planung und geben wichtige Tipps.
Bevor EU-Bürger*innen den Umzug planen, sollten sie überprüfen, ob in ihrem Zielland Auslandsreisen überhaupt gestattet sind und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen. Unter Umständen ist es möglich, zunächst noch von zu Hause aus zu arbeiten, bis die Einschränkungen aufgehoben sind. Die aktuellsten Informationen über Reisen innerhalb Europas finden EU-Bürger*innen auf der Plattform Re-open EU.
Visa, Pässe und Arbeitserlaubnisse prüfen
Die EU garantiert die Freizügigkeit ihrer Bürgerinnen und Bürger, was bedeutet, dass Unionsbürger in jedem beliebigen Mitgliedstaat oder Land im Europäischen Wirtschaftsraum (Island, Liechtenstein und Norwegen) ihrer Wahl leben und arbeiten können. Für Staatsbürger aus Kroatien sowie für Drittstaatsangehörige gelten allerdings möglicherweise gewisse Einschränkungen; deshalb sollten diese sich erkundigen, welche Auflagen in Ihrem Gastland gelten.
Informieren sollte man sich überdies, welche Art von Ausweisdokument für die Reise benötigt wird: ein internationaler Reisepass, ein Visum oder einfach nur ein Personalausweis – alles hängt davon ab, woher Reisende kommen und wohin sie gehen. Außerdem sollte ein Reisedokument mindestens sechs Monate gültig sein.
Sozialversicherungsnummer beantragen
In manchen Ländern müssen Arbeitnehmer*innen möglicherweise eine Sozialversicherungsnummer beantragen oder Ihren Wohnsitz bei den örtlichen Behörden anmelden. Dies könnte für den Zugang zu lebensnotwendigen Dienstleistungen wie zum Beispiel Gesundheitsversorgung wichtig und für Ihre Arbeit gesetzlich vorgeschrieben sein. In manchen Ländern können diese Formalitäten sogar im Voraus erledigt werden.
EU-Bürger*innen können für gewöhnlich auch eine kostenlose europäische Krankenversicherungskarte bekommen. Damit können sie, was ihre Gesundheitsversorgung anbetrifft, ruhig schlafen, bis sie einen vollumfänglichen Auslandskrankenschutz erworben haben.
Heutzutage ist es dank Internet ein Leichtes, aus der Ferne eine Unterkunft zu finden und die Wohnungsfrage zu regeln. Es empfiehlt sich, eine Online-Suche nach den beliebtesten Websites für Wohnungssuchende im Gastland zu starten.
Es ist angebracht, auf der Hut vor Betrüger*innen zu sein und Vorsicht geboten, bei Vermietenden, die verlangen, dass man ihnen im Voraus über Western Union oder MoneyGram Geld schickt.
Bankwesen und Ersparnisse regeln
Die Bereinigung Ihres Bankkontos gehört sicherlich nicht gerade zu den spannendsten Aufgaben, sie ist aber wichtig, wenn eine neue Arbeitsstelle im Ausland angetreten wird. In manchen Ländern kann die Eröffnung eines Bankkontos schwieriger sein als die Beantragung einer Sozialversicherungsnummer; deshalb empfiehlt es sich, Erkundigungen einzuholen, welche Art von Unterlagen erforderlich sind. Ausländer*innen werden möglicherweise ganz bestimmte Banken oder Kontoarten empfohlen.
Ein Umzug ins Ausland ist mit vielerlei Kosten verbunden – von Reisekosten bis hin zur Zahlung von mindestens einer Monatsmiete und einer Kaution als Vorleistung. Bei vielen Jobs müssen Arbeitende möglicherweise bis zu einem Monat oder sogar noch länger warten, bis sie Ihr erstes Gehalt bekommen; deshalb ist es wichtig, in Erfahrung zu bringen, wann das Gehalt überwiesen wird und genug Geld zurückzulegen, um derartige Engpässe zu überbrücken.