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Weltweit

EU hat die sichersten Straßen der Welt

© toa555, AdobeStock

In den letzten zehn Jahren (zwischen 2010 und 2020) ist die Zahl der Verkehrstoten um 36 Prozent zurückgegangen. Damit wurde das für dieses Jahrzehnt festgelegte Ziel, die Zahl der Todesfälle um 50 Prozent zu senken, nicht erreicht.

Dennoch ist die EU mit 42 Verkehrstoten je eine Million Einwohner nach wie vor der Kontinent mit den sichersten Straßen der Welt. Im Vergleich dazu liegt der Weltdurchschnitt bei über 180 Verkehrstoten je eine Million.

Im Vergleich zu 2019 waren auf den Straßen der EU im Jahr 2020 fast 4.000 Verkehrstote weniger zu beklagen – damit sind die Straßen der EU-Mitgliedstaaten nach wie vor die sichersten der Welt. Dennoch liegt die EU damit hinter ihrem Ziel für das letzte Jahrzehnt und braucht gemeinsame Maßnahmen, um eine Rückkehr auf das Niveau vor Covid-19 zu verhindern.

Aus den vorläufigen Zahlen geht hervor, dass im Jahr 2020 18 Mitgliedstaaten im Straßenverkehr so wenige Todesfälle verzeichnet haben wie noch nie zuvor. EU-weit gingen die Todesfälle im Vergleich zu 2019 um durchschnittlich 17 Prozent zurück, wobei es hier durchaus große Unterschiede gab – am stärksten ausgeprägt (um 20 Prozent oder mehr) war der Rückgang in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Ungarn, Malta und Slowenien. Hingegen verzeichneten fünf Mitgliedstaaten (Estland, Irland, Lettland, Luxemburg und Finnland) einen Anstieg der Zahl der Verkehrstoten, wenngleich in kleinen Ländern bei diesen Zahlen von Jahr zu Jahr Schwankungen üblich sind.

Insgesamt haben Verkehrsunfälle innerhalb der EU im vergangenen Jahr 18.000 Menschen das Leben gekostet. Das entspricht einem Rückgang um 17 Prozent gegenüber 2019.

Die zehn gefährlichsten Straßen in der EU: Polen führt die Liste an, Bulgarien ist gleich dreimal darin vertreten

Wie stark der Rückgang in Belgien war, zeigt ein Blick auf die Zahlen tödlicher Verkehrsunfälle vor drei Jahren. Wie die Statista-Grafik auf Basis einer Auswertung von Eurostat zeigt, lagen 2018 einige der gefährlichsten Straßen der EU in den deutschen Nachbarländern Polen und Belgien: Mit 127 tödlichen Verkehrsunfällen je eine Million Einwohner 2018 stand die polnische Region Mazowiecki regionalny EU-weit auf Rang drei. Belgien war 2018 mit der Provinz Luxembourg und der Provinz Namur gleich zweimal unter den zehn gefährlichsten Regionen für Verkehrsunfälle vertreten. Auf Rang eins stand die Südliche Ägäis (Notio Agaio) in Griechenland: Dort passierten 2018 im Schnitt 161 tödliche Unfälle je eine Million Einwohner.

Über einen längeren Zeitraum gesehen ist die Zahl der Verkehrstoten auf Europas Straßen zwischen 2010 und 2020 um 36 Prozent zurückgegangen, womit das EU-Ziel eines Rückgangs von 50 Prozent nicht erreicht wurde. Nur Griechenland ist es gelungen, über die Zielvorgabe hinauszugehen (54 Prozent), gefolgt von Kroatien (44 Prozent), Spanien (44 Prozent), Portugal (43 Prozent), Italien (42 Prozent) und Slowenien (42 Prozent). Insgesamt verzeichneten neun Mitgliedstaaten einen Rückgang um 40 Prozent oder mehr.

Auf deutschen Straßen sind 2020 2.719 Menschen ums Leben gekommen. Das entspricht einem Minus von rund elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie die Europäische Kommission sieht auch das Statistische Bundesamt den Grund vor allem in der Corona-Pandemie.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Mai des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.