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Flugausfälle und Flugverspätungen: Probleme nicht nur coronabedingt

© Evgenia, AdobeStock

Flugausfälle an deutschen Flughäfen machten von Januar bis März 2021 ganzen 17.000 Fluggästen einen Strich durch die Reisepläne. Weitere 6.600 Passagiere erlebten lange Flugverspätungen. Das zeigt eine Analyse des Fluggast-Entschädigers AirHelp. Dem Verbraucherrechte-Portal nach stünden 13.500 Passagieren eine finanzielle Entschädigung zu.

Flugausfälle und Verspätungen sind bei weitem nicht nur auf die Pandemie zurückzuführen. Laut AirHelp hat von allen betroffenen Reisenden jeder oder jede zweite die Panne nicht aufgrund von Covid-19, sondern durch Fehler der Fluggesellschaft erlitten.

Flugausfälle und Verspätungen nicht nur aufgrund von Corona

Christian Leininger, Rechtsexperte bei AirHelp, kommentiert: "Den Grund für ein Flugproblem zu kennen, kann der Schlüssel zum Erfolg der Beantragung einer Entschädigung sein. Wenn der Flug aufgrund von außergewöhnlichen Umständen wie einer Pandemie unterbrochen wurde, können Passagiere nur eine Ticketerstattung verlangen. Allerdings war Covid-19 nicht der einzige Grund für Flugprobleme seit Beginn der Pandemie. Reisende erleben nach wie vor erschreckend viele vermeidbare Flugprobleme, die von Fluggesellschaften verursacht werden. Wir raten Fluggästen genau zu prüfen, was ihnen rechtlich zusteht“.

"Flop 5"-Routen mit den meisten entschädigungsberechtigten Passagieren

  1. Berlin-Brandenburg - Madrid Barajas: 430 Passagiere
  2. Frankfurt International - Bahrain: 400 Passagiere
  3. Frankfurt International - Paris Charles de Gaulle: 400 Passagiere
  4. München International - Doha: 380 Passagiere
  5. München International - Istanbul: 380 Passagiere

Verspätungen von über drei Stunden traten am häufigsten auf Strecken von Düsseldorf nach Palma de Mallorca sowie Istanbul auf, sowie von Hamburg nach Teneriffa. Unter den Routen, auf denen Passagiere am häufigsten von Fluggesellschaften verursachte Flugausfälle beziehungsweise Verspätungen erlebten und daher per Gesetz Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung haben, belegt die Strecke ab dem neuen Hauptstadtflughafen BER nach Madrid den Spitzenplatz. Jedem 13. Passagier könnten hier 400 Euro zustehen.

Geisterflughafen Frankfurt

Wie problematisch die Lage an Flughäfen nach wie vor ist, zeigt beispielhaft ein Blick auf den Flughafen Frankfurt. In den Jahren vor der Corona-Pandemie stiegen die Passagierzahlen am Frankfurter Flughafen stetig. Doch mit dem Virus kam der Absturz. Laut aktuellen Daten des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport haben sich die monatlichen Fluggast-Zahlen auch zum Ende des Jahres 2020 nicht erholt.

Der Graph zeigt die monatliche Anzahl der Passagiere am Flughafen Frankfurt am Main im Jahr 2020.

Wie die Grafik von Statista zeigt, wurden im Januar 2020 noch 4,6 Millionen Passagiere am Frankfurt Airport verzeichnet. Im April sank die Anzahl der Passagiere dann auf den Tiefpunkt von 188.078 Personen. Seitdem verweilen die Zahlen auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Frankfurt ist der Heimatflughafen der Airlines Lufthansa, Condor und Sunexpress. Insgesamt steuern rund 100 Fluggesellschaften von Frankfurt aus über 300 Destinationen an. Während der Krise waren bei Fraport zwischenzeitlich rund 8.000 der 22.000 Beschäftigten in Kurzarbeit.

Verbraucherrechte bei Reisen trotz Corona

Das Fluggastrechte-Portal Airhelp hat nach eigenen Angaben über 16 Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern geholfen, ihre Rechte gegenüber Flugbetrieben durchzusetzen. In Deutschland informiert auch der Bundesverband Verbraucherzentrale über Rechte in Sachen Flugbuchung. Geklärt werden auch Fragen wie „Was tun bei ‚Ping-Pong‘ zwischen Fluggesellschaft und Vermittlungsportal?“.

Infos und FAQs gibt es hier bei der Verbraucherzentrale oder bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Dringend prüfen sollten Reisende zudem, ob die Auslandskrankenversicherung auch bei einer Reisewarnung im Ausland zahlt und ausreichend Schutz bei einer Covid-19-Infektion bietet.