Lufthansa verzeichnet Verlust von 6,7 Milliarden Euro
Rund 6,7 Milliarden Euro Verlust registriert die Deutsche Lufthansa für das Jahr 2020. Die Corona-Pandemie hat einen geregelten Flugbetrieb im vergangenen Jahr unmöglich gemacht und zeichnet sich verantwortlich für die hohen Verluste des Unternehmens.
Das erste Quartal 2020 war dabei besonders verlustreich – die Lufthansa Group hat einen Rekordverlust von über zwei Milliarden Euro verzeichnet. Wie die Statista-Grafik auf Basis von Unternehmensdaten zeigt, hat die Airline in den letzten Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Vereinzelte schwache Quartale konnten durch die überwiegend positiven Ergebnisse stets ausgeglichen werden.
Allerdings war bereits das Jahr 2019 im Vergleich zu den vorherigen verhältnismäßig schwach ausgefallen. Schon damals haben gestiegene Treibstoff- und Technikkosten sowie die schwierige Marktsituation in Europa dem Luftfahrtunternehmen zugesetzt.
Nun gilt es, den Schaden der Corona-Krise so weit wie möglich zu begrenzen. Um Personalkosten zu sparen, reduzierte der Konzern im letzten Jahr die Mitarbeiterzahl um rund 20 Prozent.
2020 ermöglicht nur ein Drittel der üblichen Flüge
Die Airlines der Lufthansa Group haben 2020 rund ein Drittel der Flüge beziehungsweise eine Kapazität (angebotene Sitzkilometer) von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angeboten. Die Zahl der Fluggäste lag mit 36,4 Millionen bei einem Viertel des Vorjahreswertes.
Lufthansa Cargo erzielt Rekordergebnis
Durch den Wegfall der Belly-Frachtkapazitäten der Passagierflugzeuge ist auch das Frachtangebot um 39 Prozent zurückgegangen. Die verkauften Frachtkilometer gingen im gleichen Zeitraum um 31 Prozent auf 7.390 Millionen Tonnen zurück. Gleichzeitig stieg die Auslastung um 8,4 Prozentpunkte auf 69,7 Prozent. Die Durchschnittserlöse stiegen aufgrund der Angebotsknappheit um rund 55 Prozent.
Profitiert hat die Lufthansa Group von ihrem Hub-System. Anders als Wettbewerber, die ausschließlich Punkt-zu-Punkt-Verbindungen anbieten, konnten die Airlines der Lufthansa Group die geringen Verkehrsmengen an ihren Drehkreuzen bündeln und so wichtige Verbindungen aufrechterhalten.
Im Gegensatz zu den Passagierairlines profitierte die Frachtsparte des Konzerns von einer im Jahresverlauf ansteigenden Nachfrage. Getragen von einem starken Anstieg der Durchschnittserlöse bei anhaltend hoher Nachfrage konnte Lufthansa Cargo trotz der um 36 Prozent rückläufigen Frachtkapazität mit einem bereinigten EBIT (Gewinn vor Abzug von Zinsen und Steuern) von 772 Millionen Euro ein Rekordergebnis erzielen.
Neuer Aufschwung mit jedem Wegfall von Restriktionen
Mit dem Wegfall von Restriktionen konnte die Lufthansa jeweils einen steilen Buchungsanstieg verzeichnen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet der Konzern mit einer Angebotskapazität von 40 bis 50 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Konzernspitze erhofft sich weiterhin einen positiven operativen Cashflow, wenn die angebotene Kapazität über 50 Prozent liegt. Durch das ausgebaute Touristikgeschäft ist der Konzern in der Lage, kurzfristige Öffnungen schnell auszunutzen. Außerdem verlässt sich die Lufthansa weiterhin auf die starke Nachfrage im Frachtbereich.