Wann und wo Reisende besonders viel Geld ausgeben
Je überfüllter ein Reiseziel, desto mehr verlieren Touristen das Preis-Leistungsverhältnis aus den Augen und werden mehr Geld ausgeben. Dann tätigen Reisende ihre Kaufentscheidungen nämlich eher nach Gefühl. Dies macht auch günstige Angebote und Rabatte in populären Destinationen weniger wirksam. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Queen Mary University of London.
„Angesichts der momentanen Coronavirus-Krise hat dieses Ergebnis Implikationen für Reiseveranstalter. Touristen achten an überfüllten Orten weniger auf Sonderangebote, aber durch das Verlangen nach Social Distancing könnten sie ruhige Ziele vorziehen. Dort sind sie deutlich sensibler für Preisänderungen“, sagt Studienleiter Yuansi Hou.
Für die Studie haben Hou und sein Team eine Umfrage sowie zwei Experimente mit insgesamt 435 US-Touristen durchgeführt. Es stellte sich heraus, dass die meisten Menschen an einem von Touristen überrannten Ort weniger auf Preise achten. Bei Käufen im Ausland verlassen sich viele eher auf ihr Bauchgefühl als auf ihren Hausverstand.
An einem überfüllten Ort haben Preisaktionen also wenig Sinn, weil Touristen sie kaum wahrnehmen. Den Forschern zufolge können Tourismusbetriebe ihre Preise den Menschenmassen anpassen. Sie können aber auch absichtlich weniger Personen zulassen, um Kunden zu einer größeren Wertschätzung von Sonderangeboten zu bringen.
Dubai für Touristen am kostspieligsten
Am meisten Geld geben einer Mastercard-Studie zufolge Touristen in Dubai aus. Laut aktuellsten Daten aus dem Jahr 2018 konnte das Emirat allein durch Reisende 30,82 Milliarden US-Dollar einnehmen. Auf Range Zwei liegt Makkah in Saudi-Arabien (20,09 Milliarden US-Dollar durch Touristen), gefolgt von Bangkok in Thailand mit 20,03 Milliarden US-Dollar. Das teuerste europäische Touristenzentrum ist der Erhebung zufolge London (16,47 Milliarden US-Dollar), gefolgt von Paris (14,06 Milliarden Euro) und Palma de Mallorca (12,69 Milliarden US-Dollar).
Touristen in Bangkok geben durchschnittlich 184 US-Dollar täglich aus, was im Vergleich zu Dubai mit täglich 553 US-Dollar im Mittel wenig ist. In Paris investieren Reisende im Schnitt 296 US-Dollar am Tag. Vergleichsweise niedrig sind dagegen die Ausgaben von Türkei-Urlaubern, die in Istanbul im Schnitt 106 US-Dollar täglich locker machten und im beliebten Badeort Antalya mit gerade einmal 44 US-Dollar gut auskamen. Auf der deutschen liebsten Urlaubsinsel Mallorca investierten Touristen im täglichen Median 233 US-Dollar.
Rund 1.600 Dollar für eine Suite in Tokyo
Wer Luxus-Hotels liebt, muss in Tokyo am meisten Geld für eine Übernachtung berappen. Der durchschnittliche Übernachtungspreis in einer Suite eines 5-Sterne-Hotels liegt dort bei schlappen 1.594 US-Dollar. Dagegen mutet eine Übernachtung in einem 5-Sterne-Haus in Miami mit 782 US-Dollar geradezu günstig an. In Europa zählt Zürich zu den teuersten Städten weltweit für die Übernachtung in einer Luxushotel-Suite. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Bank Julius Bär unter 5-Sterne-Hotels der Marriott Gruppe weltweit. Durchschnittlich 840 US-Dollar kostet die Übernachtung in einer Luxushotel-Suite in der Schweizer Metropole, damit belegt sie Platz sechs im Ranking.