Impfstoffe verhindern viele Todesfälle
Seit 1990 hat sich die Anzahl der jährlichen Todesfälle durch Krankheiten, gegen die ein Impfstoff existiert, deutlich verringert. Bei Tetanus und Masern sind nach Angaben des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) mittlerweile annähernd 90 Prozent vermeidbar.
Trotz vorhandener Medikamente ist dagegen der Rückgang der Tuberkulose-Todesfälle relativ gering. Ein Grund dafür ist, dass der Impfstoff schon seit rund hundert Jahren im Umlauf ist. Viele Menschen haben bereits eine Resistenz dagegen aufgebaut. Außerdem ist die Impfung nicht bei jedem im gleichem Maße effektiv. Mit knapp 1,2 Millionen weltweiten Todesfällen 2017 bleibt Tuberkulose die tödlichste derjenigen Krankheiten, die durch eine Impfung vermieden werden könnten.
Die erste „Impfung“ im weitesten Sinne wurde am 14. Mai 1796 vom englischen Doktor Edward Jenner durchgeführt. Dieser fand heraus, dass Menschen, die sich vorher mit Kuhpocken ansteckten, nicht mehr an den Pocken erkrankten, die zu jener Zeit grassierten. Diese Entdeckung legte den Grundstein für die Impfforschung. Inzwischen sind Krankheiten wie die Pocken und Tollwut nahezu ausgerottet.
Hohe Hürden für neue Impfstoffe
Um die Sicherheit und Wirksamkeit neuer Impfstoffe zu garantieren, durchlaufen diese während der Forschung verschiedene Testphasen. Die klinische Entwicklung von Medikamenten nimmt normalerweise zehn bis 15 Jahre in Anspruch – bei der Suche nach einem Anti-Corona-Mittel wird allerdings versucht, den Prozess soweit wie möglich zu verkürzen.
Wie die Statista-Grafik zeigt, befinden sich derzeit bereits acht verschiedene Institute und Unternehmen in der zweiten Testphase. Das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca führt als bisher einziges Studien an einer Population über tausend Teilnehmern durch. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der britischen Oxford University.