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Rechtliches
© wajdram, AdobeStock

Saudi-Arabien verdreifacht Mehrwertsteuer

Aufgrund der Coronakrise und des massiven Ölpreisverfalls hat Saudi-Arabien neben einem Sparprogramm auch eine Steuererhöhung beschlossen. Ab dem 1. Juli 2020 beträgt die Mehrwertsteuer nach Angaben des saudi-arabischen Finanzministers Al-Dschadan statt fünf Prozent dann 15 Prozent. Die Mehrwertsteuer wird als Einfuhrumsatzsteuer auch importierte Waren belasten.

Erst im März 2020 hatte das Königreich die Ölfördermenge auf das Maximum gesteiert. Es wollte auf diesem Weg Russland unter Druck setzen, mit dem es sich zuvor nicht darauf verständigen konnte, die Fördermenge weiter zu begrenzen.

Zusammen mit den anderen Mitgliedern des Golfkooperationsrates (VAE, Kuwait, Katar, Bahrain und Oman) hatte sich das Königreich auf eine flächendeckende Mehrwertsteuer in Höhe von fünf Prozent geeinigt. Saudi-Arabien führte sie zum 1. Januar 2018 ein.

Neben den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte Saudi-Arabien bereits am 01.01.2018 erstmalig eine Mehrwertsteuer (VAT) eingeführt. Grundsätzlich folgt man hierbei dem Modell der EU – in Vorbereitung eines einheitlichen Wirtschaftsraums zwischen den Staaten des Golfkooperationsrates GCC.

Keine Ausfuhr von Arzneimitteln möglich

Ebenfalls als Reaktion auf die Corona-Pandemie hatte Saudi-Arabien die Ausfuhr von Arzneimitteln und anderen Medizinprodukten untersagt.

Die Zollabfertigung von Waren wird weiterhin ohne Beschränkungen, aber mit erhöhten Hygienemaßnahmen aufrechterhalten. Dies teilte die saudi-arabische Zollverwaltung am 19. März per Twitter mit. Zu den Maßnahmen für die Wirtschaft gehört auch ein 30-tägiger Zahlungsaufschub für Zölle.

In dem Königreich sind laut dw.com etwa 800 deutsche Unternehmen aktiv. Dazu gehören große Konzerne wie Siemens, Bayer und Boehringer Ingelheim, aber auch zahlreiche Mittelständler.

Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe Juli des Journals "Leben und Arbeiten im Ausland".

Das Journal erscheint monatlich kostenlos mit vielen informativen Beiträgen zu Auslandsthemen.

Herausgegeben wird es vom BDAE, dem Experten für die Absicherung im Ausland.