Skip to main content
Gesundheit
© dusanpetkovic1, AdobeStock

Coronavirus-Pandemie: So gut sind die Gesundheitssysteme weltweit vorbereitet

Experten wie politische Entscheider können derzeit noch nicht eindeutig abschätzen, wie lange das Coronavirus das Zusammenleben auf der ganzen Welt beeinflussen wird. Ebenso wenig war im Vorfeld das Ausmaß der Pandemie klar. Eindeutig dagegen war schon länger die Tatsache, dass die Welt im Allgemeinen schlecht vorbereitet auf Gesundheitskrisen im Allgemeinen war.

Länder weltweit schlecht auf Notlage vorbereitet

Das zeigte noch Ende 2019 der aktuelle Global Health Security Index. So unterstreichen die Autoren im ersten Punkt ihres Fazits: „Kein Land ist voll auf Epidemien oder Pandemien vorbereitet, und jedes Land hat wichtige Lücken zu schließen.“ Der GHS-Index ermittelt anhand der Untersuchungen eine Punktzahl zwischen 0 und 100, um die Gesundheitslage eines Landes zu bewerten (100 stellt die bestmögliche Gesundheitssicherheit dar). Der Gesamtdurchschnitt beträgt aktuell 40,2. Die Schlussfolgerung der Forscher: Weltweit ist die nationale Gesundheitssicherheit als schwach einzustufen. 

Im Ranking landet China, wo die ersten Corona-Fälle bekannt wurden, auf Rang 51 von 195 untersuchten Ländern. Rückblickend mag verwundern, dass die USA im Ranking am besten abschneidet. Das Land hat laut Statista die weltweit höchste Infektionsrate mit 142.025 Fällen (Stand für diese und sämtliche weiteren Fallzahlen: 30.03.2020). Dafür weist es mit 1,76 Prozent eine relativ niedrige Todesrate unter den Infizierten auf, bei 2.513 Todesfällen. In Bezug auf Corona-Tote insgesamt (10.779) wie auch in Bezug auf die Todesrate unter den Infizierten (11,03 Prozent) ist nach wie vor Italien der schwerwiegendste Fall weltweit. Im GHS-Index belegt das Land Platz 31 von 195.

Lagebewertung bleibt schwierig

Wieso sich die Einschätzung des GHS-Index so stark von den aktuellen Zahlen unterscheidet, ist schwer zu beurteilen. Nicht nur derzeit, sondern auch in absehbarer Zukunft dürfte es schwerfallen, die Corona-Pandemie zuverlässig und umfassend bewerten zu können. Die Staaten handeln nicht nur in der Frage unterschiedlich, wie umfangreich und nach welchem Schema Corona-Tests verteilt oder durchgeführt werden sollen. Auch die Zählung der Toten durch Covid-19 erfolgt von Land zu Land anders.

Der GHS-Report betrachtete außerdem nicht die nationalen Gesundheitssysteme im Speziellen. Vielmehr untersuchten die Forscher die Gesundheit der Bevölkerung etwa in Bezug auf die Lebenserwartung, Alkoholmissbrauch, Übergewicht und die körperliche Fitness. Auch Umweltaspekte wie sauberes Wasser und saubere Luft flossen in die Bewertung mit ein. Der GHS-Index bewertet die Gesundheitssicherheit und die Fähigkeiten der Länder in sechs Kategorien, 34 Indikatoren und 85 Subindikatoren. Die erfassten Daten stammen von Open-Source-Informationen, die 140 Fragen in allen Kategorien beantwortet haben.