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Gesundheit
© zakiroff, AdobeStock

Zuckersteuer: Von Großbritannien lernen

In der aktuellen Debatte um eine Zuckersteuer im Rahmen der Nationalen Diabetes-Strategie lohnt ein Blick nach Großbritannien: Dort beurteilen 60 Prozent der Getränkehersteller die 2018 eingeführte Zuckerabgabe auf Softdrinks inzwischen positiv. Nur zehn Prozent sehen negative Effekte. Vor der Einführung hatte die Industrie sie noch vehement abgelehnt. Die Steuer hat zu einer deutlichen Reduktion des Zuckergehaltes in Softdrinks geführt. „Wenn sogar die Hersteller am Ende von einer Zuckerreduktion profitieren, gibt es keinen Grund mehr, dieses Ziel nicht auch für Deutschland verbindlich festzuschreiben“, sagt Professor Dr. Monika Kellerer, Präsidentin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). Derzeit droht unter anderem an dem Thema Zuckerreduktion die deutsche Nationale Diabetes-Strategie zu scheitern.

Die Umfrage wurde erhoben auf dem Kongress der British Soft Drinks Association im Mai 2019. Die britische Softdrink-Steuer wird seit April 2018 erhoben. Sie beträgt 18 Pence (21 Cent) pro Liter, wenn das Getränk fünf Gramm oder mehr Zucker pro 100 ml enthält. Ab acht Gramm Zucker steigt sie auf 28 Pence (33 Cent). Der durchschnittliche Zuckergehalt in Softdrinks ist dadurch von 4,4 auf 2,9 Gramm Zucker gesunken (Studie der Universität Oxford). Besonders wichtig: Der Absatz der mittel und stark gezuckerten Getränke (also die, die besteuert werden) hat sich halbiert. Zugleich ist der Verkauf von Wasser und zuckerarmen Getränken um 40 Prozent gestiegen.