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So gestaltet sich der Ruhestand auf der Welt

© Toa Heftiba, Unsplash

Die Franzosen genießen im Vergleich aller OECD-Länder die längste Zeit im Ruhestand: Bei den Frauen sind es 27,6 Jahre, bei den Männern waren es 2016 fast 24 Jahre. In Deutschland steigt das gesetzliche Rentenalter aktuell von 65 auf 67 Jahre, der Prozess wird 2029 abgeschlossen sein. 2016 verbrachten deutsche Frauen durchschnittlich 22,6 Jahre im Ruhestand, bei den Männern waren es 19,5 Jahre.

Geringer ist die Zeit in den USA und Südkorea. Insgesamt verbringen Frauen in allen Ländern aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung mehr Zeit im Ruhestand als Männer. Die Berechnung der Rentendauer basiert auf dem durchschnittlichen Renteneintritts-Alter und der durchschnittlichen Lebenserwartung zum Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Arbeitsmarkt für jedes der untersuchten Länder.

Die Zahl der über 100-Jährigen steigt

Nicht nur das Renteneintrittsalter bedingt die Zeit im Ruhestand. Auch steigt die Lebenserwartung und weltweit werden die Menschen immer älter. Dementsprechend wächst auch die Zahl der Menschen, die 100 Jahre und älter werden. Die Anzahl der über 100-Jährigen ist 2019 auf einen neuen Höchstwert von rund 533.000 Personen weltweit gewachsen, für 2020 erwarten die Vereinten Nationen noch einmal 50.000 mehr. Damit hat sich ihre Zahl seit der Jahrtausendwende fast vervierfacht, wie das Statistische Bundesamt bekannt gab. Im globalen Durchschnitt kamen im Jahr 2000 noch 25 Menschen über 100 Jahre auf eine Million Einwohner. Im Jahr 2019 sind es bereits 69. Knapp 80 Prozent davon sind Frauen.

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Mittelmeer-Länder mit hoher Lebenserwartung

Spanier, Franzosen und Italiener haben EU-weit die höchste Lebenserwartung. Das zeigen Daten von Eurostat, welche die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt nach dem Stand des Jahres 2017 angeben. Deutschland liegt mit 81,1 Jahren im Mittelfeld. Betrachtet man nur Westeuropa, so liegen Deutschland und Dänemark am Ende der Rangfolge. Geringer fällt die Lebenserwartung dann nur in osteuropäischen Ländern aus, sie liegt hier durchgehend unter 80 Jahren. Die geringste Lebenserwartung von allen EU-Ländern gibt es in Bulgarien mit 74,8 Jahren.

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© Hyejin Kang, AdobeStock

Laut Wissenschaft ist die Lebenserwartung unter anderem von der Ernährung abhängig – und diese ist in vielen Mittelmeerländern im Schnitt besser als im Rest der EU. Die Mittelmeerküche basiert auf vielen Fischgerichten und enthält auch deutlich mehr Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte und Obst. Den Deutschen attestieren Wissenschaftler eine vergleichsweise ungesunde Ernährung, die zu Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führe. Negativ auf die Lebenserwartung wirken sich Experten zufolge außerdem folgende Faktoren aus: Armut, geringe Lebenszufriedenheit, belastende Umwelteinflüsse, wenig sportliche Betätigung und Alltagsstress.

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Unbeschwerter Lebensabend in Island und der Schweiz

In Island und der Schweiz haben Rentner eine besonders große Chance auf einen unbeschwerten Ruhestand. Das hat der aktuelle Global Retirement Index ermittelt. Dieser bewertet die Lebenssituation von Rentnern auf Basis von Faktoren wie Gesundheit, Finanzen und Lebensqualität. Deutschland liegt auf Rang 13 von 44. In einem Bereich schneidet die Bundesrepublik unterdurchschnittlich ab: Finanzen. Bewertet werden hier unter anderem die Steuerlast sowie die so genannte Altersabhängigkeit. Letzterer Indikator gibt etwa Aufschluss darüber, ob eine Gesellschaft in der Lage ist, die steigende Rentenlast finanziell zu schultern. Die Lage in Deutschland ist hier angespannt, weil einerseits die Geburtenzahlen abnehmen und andererseits die Lebenserwartung zunimmt. Demnächst wird die sogenannte Babyboom-Generation in Rente gehen. Als Babyboomber werden die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 bezeichnet. Das Wirtschaftswunder sorgte damals für steigende Geburtenraten.

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Besonders positiv ist die Situation von Ruheständlern in Island und der Schweiz. In Island bewertet der Index insbesondere das materielle Wohlbefinden sehr gut. Dort fließen Faktoren wie Einkommensgleichheit, Einkommen pro Kopf und die Arbeitslosenquote ein. Die Schweiz wiederum ist besonders stark im Bereich Lebensqualität. Dieser bewertet den Zustand der Umwelt, den Grad der Luftverschmutzung und die Lebenszufriedenheit der Einwohner. Schlusslicht Indien hingegen schneidet bei der Lebensqualität besonders schlecht ab. Zudem hat das Land starke Defizite im Bereich Gesundheit, wo die Lebenserwartung und die Gesundheitsausgaben pro Kopf bewertet werden.