Wo Jugendliche sich zu wenig bewegen
Junge Leute in Südkorea, Italien und Frankreich bewegen sich im weltweiten Vergleich zu wenig. Das hat eine aktuelle Studie der Weltgesundheits-Organisation (WHO) ermittelt.
Unter dem erfassten Bewegungsmangel versteht die WHO körperliche Aktivitäten von weniger als einer Stunde pro Tag. Darunter fällt etwa das Laufen oder das Radfahren. Insgesamt haben an der Studie 1,6 Millionen Schüler aus 146 Staaten teilgenommen. Am höchsten ist der Anteil der Bewegungsmuffel mit 94,2 Prozent in Südkorea. Speziell in Europa sind italienische Jugendliche am inaktivsten, gefolgt von der französischen Jugend. Dagegen sind junge US-Amerikaner deutlich mobiler. Dort bewegen sich „nur“ 72 Prozent zu wenig. Diese vergleichsweise gute Bewegungsrate erklären sich die Forscher mit dem Umstand, dass dort die Nationalsportarten Basketball, Football und Baseball in den Schulen eine große Rolle spielen und sportliche Aktivitäten besonders gefördert werden. Ähnlich verhält es sich in Bangladesch und Indien, wo sich „nur“ 63 Prozent beziehungsweise 72 Prozent der Jungen zu wenig bewegen. Dort ist es unter anderem die Nationalsportart Cricket, welche die Kinder auf Trab hält. Mädchen bewegen sich in diesen Ländern jedoch eindeutig zu wenig, was daran liegen könnte, dass ihnen eine besonders häusliche Rolle zugeschrieben wird und sie daher seltener die Möglichkeit haben, sich draußen zu bewegen.
Dabei ist Bewegungsmangel nicht nur bei den Jugendlichen zu finden, sondern auch bei den Eltern. Laut der WHO-Studie spielt körperliche Aktivität in der Freizeit in vielen Familien keine Rolle. Hierbei scheint das Körpergewicht der Eltern ein wichtiger Faktor zu sein.