Wer aufs Frühstück verzichtet, riskiert Fettleibigkeit
Jugendliche, die das Frühstück auslassen, haben ein größeres Risiko, an Fettleibigkeit und Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen zu leiden. Zu dem Fazit kommt eine Vergleichsstudie, die die University of São Paulo Medical School mit mehreren europäischen Forschungsinstituten durchgeführt hat. Diese zeigte sowohl bei Teenagern in Brasilien als auch in Europa einen direkten Zusammenhang zwischen dem Verzicht auf Frühstück und einem größeren Bauchumfang sowie Body-Mass-Index.
Fast Food statt Hausmannskost zum Frühstück
„Wir haben herausgefunden, dass das Auslassen des Frühstücks bei Heranwachsenden mit Anzeichen von Fettleibigkeit assoziiert werden kann. Egal, wo die Betroffenen leben, wie viel Schlaf sie bekommen oder ob sie männlich oder weiblich sind“, zitiert „MedicalXpress“ Elsie Costa de Oliveira Forkert, Professorin für Präventivmedizin an der University of São Paulo Medical School. Ihre Ergebnisse seien eindeutig und beruhen auf zwei großen Studien. Diese hat sie gemeinsam mit Kollegen aus Österreich, Belgien, Deutschland, Griechenland, Italien und Spanien ausgewertet.
„Indem sie auf ein Frühstück verzichten, ersetzen vermutlich Millionen von Kindern und Jugendlichen auf der Welt gesündere, hausgemachte Nahrung durch ungesundes Fast Food, das sie auf dem Weg zur Schule oder in der Schule kaufen“, meint die Wissenschaftlerin. „Das bedeutet, dass typischerweise industriell hergestellte, besonders kalorienreiche Lebensmittel mit einem geringen Nährstoff-Level konsumiert werden, wie etwa frittierte Snacks, Backwaren, Limonaden und andere zuckerhaltige Getränke, diese alle die Entwicklung von Fettleibigkeit fördern.“
Jungen sind stärker betroffen
Das Forscher-Team rund um Forkert konnte zeigen, dass die potenzielle Gewichtszunahme und damit auch die erhöhte Anfälligkeit für Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Jungen mehr ausmacht als bei Mädchen. „Jungen, die kein Frühstück zu sich nehmen, weisen in Europa im Durchschnitt einen um 2,61 Zentimeter größeren Bauchumfang auf als Gleichaltrige, die regelmäßig frühstücken“, so die Expertin. In Brasilien liege der Unterschied bei 2,13 Zentimetern. Bei weiblichen Teenagern in Europa beziffern die Wissenschaftler hingegen die durchschnittliche Abweichung im Bauchumfang mit 1,97 Zentimetern.
„In Brasilien verbringen Mädchen mehr Zeit im Sitzen als Jungen, typischerweise zwei Stunden pro Tag. Diese Verhaltensweisen resultieren darin, dass junge Brasilianerinnen, die nicht frühstücken, im Schnitt um 1,2 Zentimeter dicker sind, wenn man ihren Bauch misst“, erläutert Forkert.